Malt of the Month October 2012: Springbank 12y cask strenght

20. Oktober 2012

Über die Destillerie

Springbank ist eine von nur noch zwei Destillerien in Campbeltown, erzeugt jedoch sehr unterschiedliche Whiskys. Die Destillerie ist sehr traditionell und teilweise sogar altertümlich, was jedoch möglicherweise den speziellen Charakter der Whiskys ausmacht. Als vermutlich einzige Destillerie in Schottland werden bei Springbank noch alle Schritte vom Mälzen der Gerste bis zum Abfüllen der Flaschen vollständig vor Ort gemacht.

Lage der Springbank Destillerie

Springbank stellt Whisky unter drei unterschiedlichen Markennamen her. Der Springbank-Whisky ist die klassische Stilrichtung der Destillerie und etwas rauchig. Zusätzlich werden noch der Longrow, sehr stark getorft, und der Hazelburn, gar nicht getorft, in unterschiedlichen Altersklassen gebrannt und abgefüllt.

Über den Whisky

Springbank 12 years cask strenght, 55,1% Vol, nicht verdünnt oder kühlfiltriert.

Dieser Springbank ist die klassische Ausprägung der Destillerie mit leicht rauchigem Charakter und sie ist in Fassstärke abgefüllt. Der Whisky lagerte zuvor ausschließlich in Sherry-Fässern.

Malt of the Month September 2012: Cragganmore Distiller’s Edition

19. Oktober 2012

Über die Destillerie

Cragganmore liegt mitten in der Speyside-Region, jedoch ist die Zufahrtsstaße zur Destillerie so klein und gewunden, dass die Destillerie im Winter manchmal von der Außenwelt abgeschnitten ist und nicht produzieren kann. Cragganmore benutzt eine sehr spezielle Form von Brennblasen, bei denen der Alkoholdampf nicht an der höchsten Stelle der Brennblasen in den Kondensator geleitet wird, sondern etwas darunter.

Lage der Cragganmore Destillerie

Cragganmore gehört zum sehr großen Diageo-Konzern und wurde dort in die Reihe der Classic Malt Selection aufgenommen und seitdem aufwändig vermarktet. Dadurch ist die Standard-Abfüllung mit 12 Jahren auch in größeren Supermärkten gut erhältlich.

Über den Whisky

Cragganmore Distillers Edition

Zu jedem Whisky der Classic Malts Selection bietet Diageo mittlerweile eine Distillers Edition an, die in einem anderen Fass nachgereift wird. Cragganmore wird für ca. 1 Jahr in Portwein-Fässen nachgereift. Die Distillers Editions werden aber nicht in so großer Menge ständig abgefüllt und tragen deswegen keine Altersangabe, sondern einen Jahrgang.

Heimkehr

29. September 2012

Inverurie nach Böblingen

Nach 1500 Meilen im Norden Schottlands haben wir heute unser Auto in Aberdeen wieder abgegeben. Der Aberdeener Flughafen ist richtig schnuckelig. Dort gibt es fünf Gates. Aber alle Flüge wurden über Gate eins abgewickelt. Um 15:45 Uhr sollte heute der letzte Flug dort abfliegen. Im Duty Free Bereich gab es dafür eine stattliche Auswahl an Whisky, aber wir sind hart geblieben. ;-)

In Amsterdam hatten wir heute einen langen Aufenthalt, so dass wir in aller Ruhe durch den halben Flughafen wandern konnten. Krass war hier die erneute Sicherheitskontrolle. Bei der Sicherheitskontrolle lasen wir, dass man auch das Netzteil von Laptops auspacken soll. Wir beschlossen aber, dass wir das noch nie mussten und auch jetzt ohne durchkommen würden. Wir legten also unsere Rucksäcke, Jacken, Schal, Brillen, Gürtel und Handtasche in die Boxen und Ralf wurde durch die Schleuse geschickt.

Dann fragte einer der Beamten, ob wir eine große Kamera hätten. Julia bejahte und durfte daraufhin die Kamera auch noch auspacken und jedes einzelne Objektiv. Er wollte dann wissen, ob wir noch mehr Kameras hätten, hatten wir, aber die kleine Kamera musste wir dann doch nicht mehr auspacken. Als wir endlich Julia durfte dann auch durch die Schleuse. Danach warteten wir und dann ein junger Herr und fragte, wem denn der Rucksack gehören würde. Es war Julias Rucksack mit allen unseren Ladegeräten für die Digicams, Handys; unserer externen Festplatte, Stromkabel fürs Laptop und USB-Kabeln. Wir duften jedes Teil einzeln auspacken, damit alles noch extra durchleuchtet werden konnte. So extrem waren wir noch nie gefilzt worden.

Nach einem ruhigen Flug nach Stuttgart warteten wir am Gepäckband sehr lange auf unser Gepäck. Zuerst zählte die Anzeige noch sauber die Minuten herunter. Bei null kam aber weiterhin nichts. Nach weiteren zehn Minuten kam eine Durchsage, dass aufgrund des Zolls sich das Gepäck verspätet. Auf dem Bildschirm wurde dann auch angezeigt, dass es sich aufgrund behördlicher Maßnahmen verzögert. Nach einigen Minuten kamen dann ein paar Gepäckstücke, unter anderem Julias Koffer. Ralf musste sich noch einige Minuten gedulden. Als Ralfs Koffer endlich auch zu sehen war, ging Julia schon einmal vor zu Marianne und Otto, die uns abholten. Ralf kam dann doch recht lange nicht. Julia wunderte sich schon, ob der Zoll ihn noch herausgezogen hatten. Das wäre allerdings wenig ergiebig, da unsere Einkäufe in Julias Koffer verstaut waren.  Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Ralf endlich durch die Türen. Nun konnten wir gemeinsam nach Hause fahren.

Das war es für diesen Urlaub, vielleicht bis zum nächsten Urlaub.

Die Queen ist da!

28. September 2012

Von Grantown on Spey nach Inverurie

IMG_9225Durch die Cairngorm Mountains sind wir heute durch eine  wunderschöne Landschaft über eine größtenteils auch gute Straße weitergefahren. Man fährt hier hoch in die Berge hat und wird dann mit einer sehr schönen Aussicht belohnt. Es gibt moorige Abstriche mit Heidekraut und kahle Bergrücken oder aufgeforstete Waldstriche. IMG_9234 Schafe tauchen unvermittelt auf der Straße auf, wenn sie ihre Zäune bezwungen haben und kleine Flüsschen durchziehen die Täler.

Auf 645 m liegt das Skigebiet Lecht. Im Sommer sieht es etwas trostlos aus, wenn man die aus Julias Sicht veralteten Lifte anschaut und daneben den kahlen Bergrücken betrachtet. Es ist  für die Schotten bestimmt geschickt, wenn man auch zu Hause Skifahren kann, IMG_9252allerdings ist das hier eher mit dem Schwarzwald als mit den Alpen zu vergleichen. Im Sommer kann mit dem einzigen Sessellift und einem Kart hinauffahren und einen vorgegebenen Pfad wieder hinunter. Wenn wir in Schottland leben würden, wäre das durchaus auch einmal ein Wintersportziel, so sind Julia die Alpen lieber. :-)

Corgarff Castle wurde 1550 als Tower House erbaut. Seine äußere Form hat sich etwas verändert, da das Castle mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut worden war. Jedoch ist die ursprüngliche Tower House-Bauweise noch gut zu sehen. Das Castle liegt an dem IMG_9286 strategisch wichtigen Knoten zwischen Deeside und Speyside. Vor dem Jakobitenaufstand 1746 wurde es als Waffenlager der Jakobiten genutzt. Danach wurde Corgarff Castle von den Engländern als Armeestützpunkt genutzt. Dort waren zeitweise bis zu 50 Männern untergebracht. Später wurde das Castle als Farm oder später wieder als Armeestützpunkt genutzt. Im ersten Weltkrieg verließen die letzten (zivilen) Bewohner das Castle. Seit dem stand es leer bis es 1961 in staatliche Obhut übergeben wurde. Seitdem wurde es aufwendig renoviert und ist heute so von Besuchern zu bewundern, wie es 1746 wohl ausgesehen hat.

Unsere letzte Destilleriebesichtung für diesen Urlaub war bei der Royal Lochnagar Destillerie. Diese Destillerie gehört auch zum Diageo-IMG_9299 Konzern. Interessant ist hier der offene Maischebottich. Fast jede Destillerie hat einen oben abgeschlossenen Maischebottich, deshalb war es interessant, hineinschauen zu können. Freitags wird bei Royal Lochnagar nicht gearbeitet, also war der Maischebottich auch leer.

Schade ist hier, dass man nicht einmal in den Raum mit den Gärbottichen darf, man kann die drei recht kleinen Bottiche nur durch eine Scheibe betrachten. Die beiden Brennblasen sind winzig und haben eine eher ungewöhnliche Form, waren aber auch nicht in Betrieb.

Das absolute Highlight und eine wirkliche Besonderheit ist das Duty Paid Warehouse. Das bedeutet, dass für alle hier eingelagerten Fässer bereits die Steuern bezahlt wurden. Gordon Muir war hier unser Guide IMG_9306 und hatte viel zu erzählen. Er ist als unabhängiger Whisky-Tutor tätig und bildet auch bei Royal Lochnagar aus. Diese Destillerie ist im Diageo-Konzern die Ausbildungsdestillerie. Das besondere an diesem Lager ist, dass aus unterschiedlichen Destillerien Fässer vorhanden sind und man auch querbeet daran riechen. Diese Destillerie ist toll, wenn man schon einiges gesehen hat, weil man dann dieses Lagerhaus richtig zu schätzen weiß.

Beim anschließenden Tasting gab es den Royal Lochnagar 12 Jahre. Man merkte Gordon Muir seine Begeisterung für Whisky an als er uns versuchte die verschiedenen Gerüche und Geschmacksrichtungen, die der Whisky vorzuweisen hat, näher zu bringen. Der Whisky ist ok, aber nicht die erste Wahl für unseren Schrank. :-)

Balmoral Castle konnten wir leider nicht besichtigen, da ein streng aussehender Wachmann uns nicht zur Queen vorließ. Balmoral ist der Sommersitz der Queen. Aufgrund der olympischen Spiele hat sie in diesem Jahr auch nicht wie sonst üblich im August Urlaub gemacht, sondern ist erst jetzt dort.

Neben Balmoral Castle liegt die Crathie Kirk. Diese ist aus Granit gebaut und funkelt in der Sonne. Es ist eine erstaunlich große Kirche IMG_9315 mit einer sehr schönen Fensterreihe. An Sonntagen besucht die Queen hier den Gottesdienst. Man kann in der Kirche auch den Platz der Queen sofort erkennen. Hier liegt auf der Kirchenbank noch ein roter Bezug. Der Platz liegt nicht im Kirchenschiff, sondern in einem seitlichen Abteil. Jeder in dieser Zeit den Gottesdienst besuchen möchte, muss bereits zehn Minuten vor Beginn auf seinem Platz sitzen, da dann die Queen hereingeleitet wird. Die Kirche ist auch innen schön, nur leider besteht Fotoverbot.

Über das Dee Tal, korrekterweise Royal Deeside genannt, gelangten wir vom Dee begleitet in die Städtchen Ballater und Banchory. Beides sind nette Orte, Ballater aus unserer Sicht noch etwas schöner.

Unsere Reise endet nun dort, wo sie begonnen hat, in Inverurie. Es nur gar nicht so leicht, hier ein B&B zu finden. Unser B&B vom Anfang war leider ausgebucht, auch ein anderes, das wir noch herausgesucht hatten. Das dritte hatte noch genau ein Zimmer frei, das wir auch nahmen. Im Ashdon Guest House bezogen wir unser letztes Bett mit nur einer Decke. Dann kam leider noch der unschöne Teil mit Koffer packen auf uns zu. Aber auch das bekamen wir gut hin und füllten unsere Koffer gleichmäßig.

Da wir in Inverurie den Inder schon kannten, beschlossen wir, noch einmal dorthin zu gehen. Als wir ankamen waren alle Tische belegt oder reserviert. Wir konnten aber noch einen Tisch ergattern, wenn wir ihn spätestens nach einer guten Stunde wieder räumen.

Fahrtag

27. September 2012

Von Wick nach Grantown on Spey

Unser Tag fing sehr früh an, da wir bereits um 7:30 Uhr zum Frühstück mussten. Unsere Gastmutter hatte einen Arzttermin in Inverness vereinbart und musste selbst um 8:30 Uhr losfahren. In Wick gibt es zwar ein Krankenhaus, aber um Fachärzte aufzusuchen, muss man teilweise nach Inverness und das sind einfach über 100 Meilen.

Heute konnten wir bei recht guter Sicht Bohrinseln im Meer entdecken. Sie sind zwar soweit weg, dass man schon genau schauen muss, aber man kann sie eindeutig als Bohrinseln identifizieren.

Eine Besonderheit und überall angepriesene Sehenswürdigkeit sind die Whaligoe Steps. Um sie zu finden, benötigt man entweder Glück IMG_9223 oder muss sich sehr genau vorher informiert haben, wie man hinkommt, angeschrieben sind sie jedenfalls nicht. Die Treppe hat 365 Stufen, die an der Steilküsten in den Fels gebaut wurden und z. T. sehr uneben sind. Insgesamt ist die Treppe recht steil. Sie wurde im 19 Jahrhundert gebaut, um Fisch, insbesondere Hering, aus dem Hafen in Körben nach oben zu tragen. Uns ist allerdings überhaupt nicht klar, warum man das Stück Land unten überhaupt als Hafen betrachtet und wie man auf die Idee kam, dort solch eine Treppe zu bauen. Da muss sich der Fischfang schon sehr gelohnt haben.

Absolut keinen bleibenden Eindruck hat in Helmsdale das Time Span Museum hinterlassen. Im Reiseführer wurde das Museum als interessante Reise durch die Geschichte Schottlands angepriesen. Es gab hier z. B. einen Laden, in welchem über einem Lautsprecher im Hintergrund der aktuelle Dorfklatsch eingespielt wurde oder eine alte Schmiede. Allerdings wurden nicht viele Räume nachgestellt und außer einem Raum, in dem Geschichten erzählt wurden, und einem DSC07695 weiteren über die Vertreibung der Siedler gab es noch eine Galerie. Im Gegensatz zum Wick Heritage Centre ist dieses Museum keinen Besuch wert.

Der Ort Helmsdale ist ein netter und gemütlicher Ort. Hier kann man durchaus noch einmal her, nur das Museum lassen wir dann außen vor. :-)

Auf unserem Weg nach Süden stoppten wir bei der Clynelish Destillerie. Clynelish gehört auch zum Diageo-Konzern, weshalb innen wieder keine Fotos erlaubt waren. Clynelish ist keine Destillerie, die man gesehen haben muss. Die Tour begann beim Maischbottich, in welchen wir sogar hineinschauen durften. Man darf nur in einen Gärbottich schauen, wenn zufällig gerade einer offen ist, was bei den hölzernen Bottichen unwahrscheinlich ist, da die Öffnung nicht am Gang liegt und Besucher nicht um die Bottiche herumlaufen dürfen. Clynelish ist eine große Destillerie mit drei Wash Stills und drei Spirit Stills.

Interessant war die Geschichte, warum Brora und Clynelish direkt neben einander liegen. Brora hieß ursprünglich auch einmal Clynelish und wurde später durch die neue und größere Clynelish Destillerie abgelöst und geschlossen. Einige Jahre später wurde Caol Ila zur Renovierung geschlossen. Für die Blends fehlte damit der rauchige Whisky. Aus diesem Grund wurde die alte Clynelish Destillerie wieder eröffnet, allerdings nun unter dem Namen Brora. Brora wurde dann um die 15 Jahre betrieben bevor die große Krise kam. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie geschlossen und seitdem auch nicht mehr eröffnet. Das Equiment ist wohl noch komplett vor Ort, jedoch wäre eine umfangreiche Renovierung nötig, da alles nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. DSC07707

Im Laufe der Tour konnten wir noch in die ehemalige Abfüllstation von Brora hinein und in ein Lagerhaus. 

Der Whisky von Clynelish ist lecker. Aber da wir schon genügend Whisky im Schrank haben und er nicht unsere erste Wahl ist, werden wir ihn uns wohl nicht zulegen.

Bei drei weiteren Destillerien schauten wir vorbei, um zu sehen, ob wir dort noch an einer Tour teilnehmen können. Bei Balblair fiel die Tour aufgrund unvorhersehbarer Probleme aus. Bei Dalmore war sie von einer Gruppe privat vorgebucht worden und weitere Teilnehmer nicht erwünscht und bei Tomatin war sie auch bereits ausgebucht.

Wir sind nach Grantown on Spey weitergefahren und haben uns dort einen gemütlichen Nachmittag gemacht und abends indisch gegessen. Später sind wir noch auf Empfehlung unserer Gastgeber vom Rosehall Guest House in die Craig Bar gegangen. Dort haben wir uns, wie in einem Pub üblich, an der Bar einen Whisky ausgesucht.

Ein Herr sprach Ralf gleich bei seiner Wahl darauf an, dass Julia wohl die bessere Wahl getroffen hätte. Ralf hatte sich für einen Tomatin entschieden und Julia für einen Balvenie double Wood. Später setzte sich der Herr noch zu uns und berichtete, dass er bei Glenlivet arbeitet und wir unterhielten uns einige Zeit über Whisky mit ihm. Der Aufhänger für ihn war ein Krug mit Wasser gewesen, den wir vom Wirt nicht bekommen hatten. Er ist der Meinung, dass Whisky mit Wasser gewinnt. Es war eine nette Unterhaltung.

Zurück im Rosehall Guest House genossen wir noch wenig den tollen Blick aus Zimmer 4, das direkt unter dem Dach liegt, auf den Square. Die Stadt ist nett und lädt zum Wiederkommen ein.

Unsere Flasche Whisky

26. September 2012

Wick

IMG_9021 Heute haben wir das Wick Heritage Centre besucht. Dieses wird ausschließlich von Freiwilligen betrieben. Der Eintritt ist mit 4 Pfund pro Kopf extrem günstig für das, was sie bieten. Sie haben tolle Fotografien aus der Vergangenheit Wicks, beispielhaft eingerichtete Zimmer, einen Kiln zum Räuchern von Hering, Walknochen von einem Walfang bei Wick, Geschichten aus der Arbeit der Lifeboats und vieles mehr. Das Museum verteilt sich auf sechs Häuer und ist liebevoll hergerichtet. Letzter Einlass ist 1:15 Stunden vor Schließung des Museums, da sie selbst rechnen, dass man zwei Stunden benötigt, um alles zu sehen und zu lesen. Wir waren ca. 1:30 Stunden im Museum, die Schätzung ist also recht gut.

IMG_9044 Im Anschluss haben wir uns noch die Einkaufszone von Wick angesehen, wir waren jedoch sehr schnell fertig, da es nicht besonders viel zu sehen und einzukaufen gibt. Im Gegensatz zum riesigen Tesco (Supermarktkette) in Wick ist die Einkaufszone winzig. Nett ist dafür der Hafen. Hier liegen einige schöne Boote vor Anker, allerdings nicht die richtig großen Trawler wie in Aberdeen.

Am Nachmittag haben wir die lang ersehnte Tour bei Old Pulteney IMG_9045 gemacht. Vorweg, es war eine tolle Tour!

Wir hatten uns für 30 Pfund pro Kopf die Connoisseurs Tour ausgesucht. Der Manager der Destillerie, Malcolm Waring, führte uns persönlich herum. Wir durften in alle Bereiche, von Mahlen der Gerste, über die Maische- und IMG_9054Gärbottiche, Brennblasen, Spirit Safe, Abfüllstation und Lagerhaus.

In der Porteus-Mühle wurde gerade Gerste gemahlen. Das ist verhältnismäßig laut. Hier wird die Gerste im Verhältnis 10% Mehl, 60% Schrot und 30% Hülsen gemahlen. Dann ist sie für das Maischen bei Old Pulteney optimal.

In den Maischebottich wurde gerade das zweite Wasser eingelassen. Man merkte richtig, wie sich der Stahlbottich erwärmte. Der Bottich ist im vergangenen Juli und August erst eingebaut worden. Hierzu wurden das Dach und alle Einbauten entfernt und nach dem EinbauIMG_9074 wieder aufgebaut.

Malcolm amüsierte sich darüber, dass sie momentan noch Probleme  damit haben, die Getreidereste nach dem Maischen aus dem Silo auf einen Wagen zu verladen. Es hängt alles im Silo fest und fällt nicht, wie es normal sein sollte, beim Öffnen der Klappe einfach nach unten. So kommt immer wieder ein wenig raus und dauert statt fünf Minuten über drei Stunden. Er ist aber zuversichtlich, dass sie das noch in den Griff  bekommen werden.

IMG_9088 Bei Pulteney gibt es fünf Gärbottiche. Malcolm holte uns aus einem frisches “Bier”, das jeder probieren durfte. Auch sonst durften wir in alle Bottiche einen Blick werfen. Ein Bottich wurde derzeit aus dem Maischebottich gefüllt. Es war schön, in alle einen Blick werfen zu können.

IMG_9108 Brennblasen gibt es bei Pulteney in Summe zwei Stück, eine Spirit Still und eine Wash Still. Die Form ist vor allem bei der Wash Still spannend. Sie sieht aus, als ob oben ein Stück abgeschnitten wäre. So hat die Brennblase nicht mehr den typischen Schwanenhals, wie eigentlich jede andere Brennblase.

Es gibt hier für jede Brennblase so eine Art Diagrammscheibe, auf der aufgezeichnet wird, welche Temperatur gerade in den Brennblasen gemessen wird. 

Der aktuelle Spirit Safe ist ein altes Modell, das beinahe auseinanderfällt. Aber es hat Charme. Wenn man sich direkt daneben stellt, kann man den Alkohol richtig riechen.

IMG_9124 Momentan wird dort sehr viel erneuert. An Weihnachten wollen sie noch den Spirit Safe austauschen und die Brennblasen aufpolieren. Man kann an den Brennblasen nur arbeiten, wenn nicht destilliert wird, also in den Betriebsferien. Diese finden jedoch bei vielen Destillerien im Juli und August statt, deshalb ist es in der Zeit sehr schwierig, jemanden zu finden, der sich mit Kupfer auskennt, da alle Destillerien zeitgleich diese Handwerker benötigen.

Die zu lagernden Fässer werden bei Pulteney abgefüllt und verlassen damit das Gelände erst, wenn der Whisky tatsächlich in Flaschen abgefüllt wird. Im Gegensatz zu (fast) allen anderen Destillerien wird der Whisky unverdünnt gelagert. Wasser wird erst bei der Abfüllung zugefügt. Malcolm ist der Meinung, dass man Wasser nicht lagern muss, es wird dabei nicht besser. Die zweite Hälfte des produzierten Whiskys wird von Tankzügen abgeholt und für Blends verwendet.

IMG_9129 Das Highlight kam dann. Malcolm nahm den Abfüllschlauch und machte ihn auf. Jetzt durfte jeder seine Hand darunterhalten und bekam frischen Spirit auf die Hände. Man konnte ein wenig davon trinken und hatte danach den angenehmen malzigen Geruch an den  Händen, wie ein Parfum.

Wir durften noch einen Blick in ein Hochregallager werfen. Bei Pulteney IMG_9136 werden alle Fässer auf dem Destilleriegelände gelagert. Alle Fässer werden auch hin und wieder wo anders gelagert, wenn sie an ein Fass heranmüssen und dann eh umräumen müssen. Bei Pulteney wird auch zwischendurch nicht mehr überprüft, ob ein Fass leckt. Falls es leckt, wird es zufällig bemerkt oder der Inhalt ist verloren.

Abschließend durften wir noch das volle Sortiment von Pulteney testen. Alle sind super lecker und sehr leicht. Die Standardabfüllung ist der 12-IMG_9142 Jährige mit dem wir anfingen, weiter ging es mit dem 17-Jährigen, es folgten der 21-Jährige und dann der 30-Jährige. Wenn unsere Flasche zu Hause leer ist, werden wir diese definitiv wieder ersetzen bzw. haben dies mehr oder weniger schon getan. Es gab nämlich noch einen Dram aus einen Fass, aus dem man auch selbst Flaschen abfüllen kann. Diese Abfüllung ist im Handel nicht erhältlich. Sie schmeckte komplett anders als alle Abfüllungen, die man kaufen kann, aber sehr lecker, vor allem zitronig.

IMG_9151 Nach Abschluss der Tour gingen wir noch unsere Flasche abfüllen. Das war schon seit vielen Urlauben ein Ziel, uns in einer Destillerie selbst eine Flasche abzufüllen. Bislang mochten wir entweder den Inhalt des ausgewählten Fasses nicht oder es war uns einfach zu teuer.

IMG_9171 Man darf zu erst die Flasche befüllen, dann das Etikett ausfüllen, die Abfüllung ein Buch eintragen, in dem alle Abfüllungen eingetragen werden und nach dem Versiegeln der Flasche diese noch in einen Seesack verpacken.

Das war heute eine super  Tour, die wir jederzeit empfehlen können. Es war super entspannt und Malcolm IMG_9193beantwortete mit einen Engelsgeduld alle unsere Fragen. Wir bekamen Einblicke in den gesamten Prozess und durften überall fotografieren.

Danach schwankten wir zurück zu unserem B&B und weiter zum Abendessen. Das nahmen wir mal wieder im Bistro No. 1 ein. Heute saßen wir auch wieder im Restaurant und konnten ein sehr leckeres Dreigangmenü in Ruhe genießen.

Warten

25. September 2012

Kirkwall nach Wick

Noch einmal gemütlich ausschlafen, frühstücken und anschließend unser Ferienhaus verlassen, auf zur Fähre und am Nachmittag auf dem DSC07683Festland zu einer Tour zu Old Pulteney, so sah unsere Planung für heute aus.

Leider wollte die Fähre nicht so wie wir. Am Fähranleger erhielten wir die Info, dass unsere Fähre heute aufgrund des Wetters ausfällt und wir auf die 17 Uhr Fähre umgebucht wurden. Im Internet stand auf der Pentalina-Homepage folgendes:

“SAILING UPDATE - 25/09/2012
Due to the adverse weather forecast the 1200 sailing from St Margaret’s Hope and the 1330 sailing from Gills Bay today have been cancelled. Apologies for any inconvenience caused.”

Wenn man sich die Infos der anderen Fährunternehmen anschaut, sind auch bei Calmac und Northlink heute Fahrten ausgefallen oder massiv verspätet, es war so doch etwas heftiger. 

Da es erst 11 Uhr war, hatten wir bis 15 Uhr, wenn wir die Info erhalten sollten, ob die 17 Uhr Fähre verkehren würde, noch viel Zeit zu überbrücken. Es stürmte massiv und regnete, also wunderbares Wetter.

Zwischendurch suchten wir eine Stelle, wo wir Handy-Empfang hatten, was sich als kompliziert erwies. Wir mussten die für 14 Uhr gebuchte Tour bei Old Pulteney absagen. Glücklicherweise konnten wir auf morgen umbuchen. :-)

Anschließend machten wir einen  Abstecher zu einem Aquarium. Dort hatte man an unserem Besuch jedoch wenig Interesse. Wir kamen zwar hinein, jedoch waren die Gänge unbeleuchtet und auch als wir versuchten jemanden auf uns aufmerksam zu machen, kam keiner. Also gingen wir wieder.

Zurück in St. Margarets Hope versuchte Ralf eine Weile im Auto zu schlafen und Julia beschäftigte sich mit ihrem Buch. Nach einer Stunde war uns dann etwas kühl und wir beschlossen uns ein Restaurant, Bar oder Pub zu suchen. In St. Margarets Hope fanden wir keine Möglichkeit, wo man uns etwas zu Essen verkaufen wollte.

Fündig wurden wir in Burray Village im Sands Hotel. Dort aßen wir gemütlich eine Kleinigkeit und trafen ein anderes Ehepaar, das auch die Zeit bis zur nächsten Fähre überbrückte. Um 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Pentalina Pier und erhielten die Auskunft, dass die Fähre fahren würde.

DSC07687 Dieses Mal wurde sie auch richtig voll, kein Vergleich zur Hinfahrt. Während der Überfahrt war es spannend, die Wellen zu beobachten und zu spüren, wie man von einem Wellenkamm ins Tal gleitet. Es war schon ordentlich Seegang und zwischendurch merkte man, dass unsere Katamaran-Fähre etwas ächzte, wenn ein Teil noch auf der Welle war und der andere bereits im Tal.

Unseren Mägen ging es gut und wir fuhren noch nach Wick, wo wir bereits in der vergangenen Woche ein B&B reserviert hatten.

Nach einem erneut sehr leckeren Abendessen im Bistro No. 1 sind wir heute früh ins Bett gefallen.

Ruhetag

24. September 2012

Kurzausflug nach Osten

Nachdem wir morgen wieder aus unserem Ferienhaus ausziehen müssen, wollten wir von vorneherein heute einen ruhigeren Tag einlegen, um etwas packen zu können. Er wurde jedoch aufgrund des schlechten Wetters noch ruhiger als erwartet.

Nach einem gemütlich Frühstück brachen wir Richtung Mine Howe auf. Dabei handelt es sich (mal wieder?) um ein Kammergrab. Als wir dort angekommen waren, war jedoch alles geschlossen und kein Mensch zu sehen. Wir beschlossen, dass wir schon genug Kammergräber gesehen hatten und nicht warten wollten.

Wir fuhren also weiter nach Osten, um die letzten bekannten IMG_9008 Sehenswürdigkeiten von Orkney anzuschauen: The Gloup und the Brough of Deerness. The Gloup ist eine enge Schlucht, die vom Meer durch einen schmalen Steinbogen mit Wasser gespeist wird. Da der Weg zu the Gloup nicht sehr weit vom Parkplatz war, machten wir uns trotz des schlechten Wetters auf den Weg und wurden mit einer hohen Brandung in der Schlucht belohnt.

Nun wollten wir ursprünglich noch zu Brough of Deerness weiterwandern, einer prähistorischen Siedlung auf einem sehenswerten Felsvorsprung. Da der Weg aber ungesichert an Klippen vorbeiführt, wird abgeraten, den Weg bei Nässe oder starkem Wind zu begehen. Da wir beides gleichzeitig hatten, entschlossen wir uns,  unseren ruhigen Tag direkt zu beginnen.

Nachdem wir ein wenig aufgeräumt und gepackt haben, werden wir erneut zu Lynnfields zum Essen aufbrechen.

Fazit zu Orkney: Orkney ist schön, allerdings benötigt man hier wenigstens trockenes Wetter, da fast alle interessanten Punkte im Freien liegen. Man muss auch ein gewisses Interesse an der Geschichte Orkneys und Lauffreude mitbringen, sonst ist Orkney der falsche Urlaubsort. Eine Woche kann man hier gut verbringen, sonst wird es doch etwas stressig. Außerdem sollte man unbedingt auch mindestens eine Insel außer Mainland besuchen, da diese viel ruhiger und weniger gut ausgebaut sind als Mainland und Mainland deshalb Orkney nicht komplett widerspiegelt. Um sich frei bewegen zu können, ist ein Auto unerlässlich.

Wochenendausflug Teil 2

23. September 2012

Hoy

Heute mussten wir früh aufstehen, um um 9:45 Uhr die Fähre in Houton zu erreichen. Bei den Fähren soll man immer ca. 15 Minuten vor Abfahrt da sein und sollte sie auch vorher reservieren.

Glücklicherweise ist die Fähre nicht viel größer, aber doch so viel, dass man auf der einen Seite hinein und auf der anderen vorwärts wieder hinausfahren kann. ;-)

Auf Hoy angekommen startete die Autokolonne in Richtung Rackwick. IMG_8974 Wir konnten auf der Single Track Road gemütlich den anderen hinterherfahren. Auf Hoy gibt es nur auf der Ostseite der Insel eine Single Track Road. Straßen sind hier wirklich dünn gesät. Wir haben uns schon gestern gewundert wo hier wohl eine Fahrprüfung abläuft. Auf Hoy fragten wir uns das erneut, vielleicht erhalten wir ja noch eine Antwort.

IMG_8960 Spontan hatten uns heute morgen aufgrund des schönen Wetters entschieden, zum Old Man of Hoy zu wandern. Es ist eine schöne Wanderung, die ca. 9 km lang ist. Sie beginnt allerdings mit einem  ziemlich langen Anstieg. Wenn man diesen gemeistert hat, hat man einen wundervollen Blick auf die Häuser und Ruinen von Rackwick und die Bucht. Anschließend wandert IMG_8918man durch ein Torfmoor und über die Klippen um einen Berg herum. Wenn man diesen umrundet hat, sieht man Teile des Old Man of Hoy. Der Old Man of Hoy ist eine Felssäule, die von der Insel aus zu erreichen wäre, allerdings nicht für uns, da wir die Felsen nicht hinunterklettern wollten.

Man sieht vom Old Man of Hoy auf die höchste Steilküste Europas. Insgesamt sieht IMG_8897man auf Orkney viel Felsküste, wenig Buchten und sehr wenige Buchten mit Sandstrand.

Der Weg ist gut machbar, allerdings sollte man 2-3 Stunden einplanen. Es gibt viele schöne Fotomotive unterwegs!

Wir machten noch einen Abstecher zum Lyrawa Aussichtspunkt, von dem aus man auf die Lyrawa Bucht mit Sandstrand sehen sollte. Wir entdeckten immerhin eine Fischzucht, den Sand haben wir vergebens gesucht. Gleich erging es uns an der Pegal Bucht.

Auf Hoy haben wir sogar einen Miniwald gesehen. Wie überall aufgeforstet. Weitere Waldstücke haben wir auf Orkney noch nicht entdeckt.

Im Orkney Heritage Museum auf Hoy wird die Geschichte von Lyness als Militärstützpunkt und die Geschichte von Scapa Flow dargestellt. Für das Museum hätten wir deutlich mehr Zeit aufwenden können, das wäre definitiv noch einmal einen längeren Besuch wert.

IMG_8987 In der Bucht von Scapa Flow wurden im ersten Weltkrieg 74 Schiffe der deutschen Flotte nach dem Waffenstillstand interniert. Da Admiral Ludwig von Reuter nicht auf die aktuellsten Informationen zurückgreifen konnte, ging er davon aus, dass der Waffenstillstand nicht halten würde und befahl die Versenkung der Schiffe, da er nicht wollte, dass die Schiffe den Briten in die Hände fallen. Auch heute liegen im Scapa Flow noch einige der versenkten Schiffe und dienen als Tauchziel.

Wir hatten heute noch ein leckeres Abendessen beim Inder und haben noch die Waschmaschine in unserem Cottage angeworfen. Jetzt haben wir wieder saubere Hosen. Die Hosen hatten bei unseren Wanderungen doch einige Schlammspritzer abbekommen.

Wochenendausflug Teil 1

22. September 2012

Rousay

Kurzfassung: Heute waren wir auf der Insel Rousay bei vier Kammergräbern und einem Wohnhaus aus der Steinzeit. Man kann nun die Langfassung lesen oder einfach aufhören.

Ok, Du hast Dich für die Variante weiterlesen entschieden, mal sehen wie lange. ;-)

Unser Trip begann mit einem kleinen Schock für uns. Als wir an der Fähre ankamen parkten dort alle Autos rückwärts zum Anleger. Wir begannen uns dann auch zu fragen, welches der richtige Steg sein IMG_8746 wird, an dem die Fähre anlegt. Als die Fähre kam, fuhren tatsächlich alle rückwärts darauf. Das bedeutete, dass wir auch rückwärts hinein mussten. Das ist gar nicht so einfach, aber mit zwei Einweisern haben wir das auch geschafft, auch wenn Ralf kurz das Herz stehen blieb, weil es so verdammt eng war. Aber die Herren hatten das echt verdammt gut im Griff. Als wir standen hatte Ralf zur Reling noch ca. 5 Zentimeter Platz. Wir fragten beim Bezahlen, ob es viele Unfälle gäbe, und bekamen als Antwort: “Nur wenn die Leute nicht auf uns hören.”

Fazit: Mit einem Rechtslenker ist es einfacher rückwärts zu fahren, das IMG_8773 ist man einfach gewohnt.

Rousay ist eine der nördlichen Orkney-Inseln und wird regelmäßig von Tingwall aus mit der Fähre angesteuert. Die Überfahrt dauert ca. 25 Minuten. Man hat von Rousay aus auch einen guten Blick auf Mainland.

IMG_8771 Wir wollten die Insel einmal umrunden. Hier führt eine Single Track Road einmal um die Insel herum. In der Mitte gibt es keine Straßen sondern nur einen Berg. Fast direkt am Fähranleger liegt das Traversö Tuick. Das ist ein zweistöckiges Kammergrab aus der Steinzeit.  Das einzige erhaltene zweistöckige Kammergrab, das wir bislang gesehen haben.

IMG_8779 In das Blackhammer Kammergrab gelangt man über eine Leiter. Man muss hierzu eine Schiebetüre aufmachen und dann einige Tritte hinabsteigen. Innen ist das Grab nicht so groß.

Zum Knowe of Yarso muss man einige Meter laufen. Hierfür ist es gut, wenn es nicht zu nass ist, da man auch bei trockenem Wetter in dem moorigen IMG_8802 Boden z. T. einsinkt. Das Knowe of Yarso selbst ist nicht so spektakulär, wenn man die beiden anderen zuvor gesehen hat.

Alle drei Kammergräber sind zu deren Schutz mit einem Dach versiegelt worden. So sind sie dem Wetter nicht mehr ausgesetzt.

Einige Meilen weiter erreichten wir das Midhowe Cairn und Midhowe IMG_8827 Broch. Wir besichtigten zuerst das Midhowe Broch. Leider sind auch hier wieder Teile der angrenzenden Siedlung ins Meer gestürzt. Wie viel ist auch hier unbekannt. Der Broch war mehrstöckig und man fand darin Hinweise auf eine Feuerstelle und Wasserbecken. Der Broch war ca. fünf Meter hoch und zehn Meter breit mit einer doppelten Außenwand. Leider stürzte der Broch noch während der Steinzeit zusammen oder wurde zerstört.

IMG_8852 Im Anschluss sahen wir uns Midhowe Kammergrab an. Wir waren zuvor an einem großen Gebäude vorbeigekommen, über das wir uns schon am Parkplatz gewundert hatten. In diesem Gebäude sind die Ruinen des Midhowe Kammergrabs zu sehen. Diese sind absolut beeindruckend und riesig. Der für den Bau der Halle aufgewendete Aufwand war  bestimmt groß, hat sich aber wirklich gelohnt um dieses Grab zu schützen.

IMG_8869Nun machten wir uns an den steilen Aufstieg. Luftlinie ist es vom  Parkplatz aus nicht weit, aber in Höhenmetern doch recht anstrengend. Wir waren auf Rousay mal wieder überrascht, wie viele Höhenmeter es doch zu überwinden gibt. Unsere erste Überlegung war gewesen zu Fuß überzusetzen und dort Fährräder zu mieten. Wir sind froh das nicht gemacht zu haben, da wir so sicher nicht einmal die Insel umrundet hätten.

Wir fuhren dann mit dem Auto weiter und umrundeten wie geplant die Insel. Es hätte noch den einen oder anderen Spaziergang gegeben, IMG_8876 den wir dann aber ausließen. Zurück an der Fähre hatten wir Glück und konnten mit der nächsten mitfahren. Diese fuhr über die Insel Wyre zurück nach Tingwall. Wyre ist noch kleiner und wird vielfach nur bei Voranmeldung überhaupt von der Fähre angefahren.

Wir waren froh, als wir unser Auto wieder auf der Fähre untergebracht hatten, ohne irgendwo hängen zu bleiben.

Rousay ist eine interessante Insel, um auch einmal etwas anderes zu sehen als nur Mainland. Mainland ist eine sehr belebte Insel im Vergleich zu den anderen Inseln. Für einen Tagesausflug ist Rousay genau richtig.

Zurück auf Mainland fuhren wir mit einem Umweg zurück nach Kirkwall und kauften im Tesco noch kurz ein. Unser Abendessen gab es im Helgi’s, einem Pub, in dem viele Einheimische verkehrten. Für Ralf gab es richtig was zu sehen: Vier junge Mädels kamen im Minirock, die jeweils nur ein besserer Gürtel waren und super hohen Stöckelschuhen ins Helgi’s. Das haben wir jetzt Deutschland in einem Pub so noch nicht gesehen.