Wochenendausflug Teil 1

Rousay

Kurzfassung: Heute waren wir auf der Insel Rousay bei vier Kammergräbern und einem Wohnhaus aus der Steinzeit. Man kann nun die Langfassung lesen oder einfach aufhören.

Ok, Du hast Dich für die Variante weiterlesen entschieden, mal sehen wie lange. ;-)

Unser Trip begann mit einem kleinen Schock für uns. Als wir an der Fähre ankamen parkten dort alle Autos rückwärts zum Anleger. Wir begannen uns dann auch zu fragen, welches der richtige Steg sein IMG_8746 wird, an dem die Fähre anlegt. Als die Fähre kam, fuhren tatsächlich alle rückwärts darauf. Das bedeutete, dass wir auch rückwärts hinein mussten. Das ist gar nicht so einfach, aber mit zwei Einweisern haben wir das auch geschafft, auch wenn Ralf kurz das Herz stehen blieb, weil es so verdammt eng war. Aber die Herren hatten das echt verdammt gut im Griff. Als wir standen hatte Ralf zur Reling noch ca. 5 Zentimeter Platz. Wir fragten beim Bezahlen, ob es viele Unfälle gäbe, und bekamen als Antwort: “Nur wenn die Leute nicht auf uns hören.”

Fazit: Mit einem Rechtslenker ist es einfacher rückwärts zu fahren, das IMG_8773 ist man einfach gewohnt.

Rousay ist eine der nördlichen Orkney-Inseln und wird regelmäßig von Tingwall aus mit der Fähre angesteuert. Die Überfahrt dauert ca. 25 Minuten. Man hat von Rousay aus auch einen guten Blick auf Mainland.

IMG_8771 Wir wollten die Insel einmal umrunden. Hier führt eine Single Track Road einmal um die Insel herum. In der Mitte gibt es keine Straßen sondern nur einen Berg. Fast direkt am Fähranleger liegt das Traversö Tuick. Das ist ein zweistöckiges Kammergrab aus der Steinzeit.  Das einzige erhaltene zweistöckige Kammergrab, das wir bislang gesehen haben.

IMG_8779 In das Blackhammer Kammergrab gelangt man über eine Leiter. Man muss hierzu eine Schiebetüre aufmachen und dann einige Tritte hinabsteigen. Innen ist das Grab nicht so groß.

Zum Knowe of Yarso muss man einige Meter laufen. Hierfür ist es gut, wenn es nicht zu nass ist, da man auch bei trockenem Wetter in dem moorigen IMG_8802 Boden z. T. einsinkt. Das Knowe of Yarso selbst ist nicht so spektakulär, wenn man die beiden anderen zuvor gesehen hat.

Alle drei Kammergräber sind zu deren Schutz mit einem Dach versiegelt worden. So sind sie dem Wetter nicht mehr ausgesetzt.

Einige Meilen weiter erreichten wir das Midhowe Cairn und Midhowe IMG_8827 Broch. Wir besichtigten zuerst das Midhowe Broch. Leider sind auch hier wieder Teile der angrenzenden Siedlung ins Meer gestürzt. Wie viel ist auch hier unbekannt. Der Broch war mehrstöckig und man fand darin Hinweise auf eine Feuerstelle und Wasserbecken. Der Broch war ca. fünf Meter hoch und zehn Meter breit mit einer doppelten Außenwand. Leider stürzte der Broch noch während der Steinzeit zusammen oder wurde zerstört.

IMG_8852 Im Anschluss sahen wir uns Midhowe Kammergrab an. Wir waren zuvor an einem großen Gebäude vorbeigekommen, über das wir uns schon am Parkplatz gewundert hatten. In diesem Gebäude sind die Ruinen des Midhowe Kammergrabs zu sehen. Diese sind absolut beeindruckend und riesig. Der für den Bau der Halle aufgewendete Aufwand war  bestimmt groß, hat sich aber wirklich gelohnt um dieses Grab zu schützen.

IMG_8869Nun machten wir uns an den steilen Aufstieg. Luftlinie ist es vom  Parkplatz aus nicht weit, aber in Höhenmetern doch recht anstrengend. Wir waren auf Rousay mal wieder überrascht, wie viele Höhenmeter es doch zu überwinden gibt. Unsere erste Überlegung war gewesen zu Fuß überzusetzen und dort Fährräder zu mieten. Wir sind froh das nicht gemacht zu haben, da wir so sicher nicht einmal die Insel umrundet hätten.

Wir fuhren dann mit dem Auto weiter und umrundeten wie geplant die Insel. Es hätte noch den einen oder anderen Spaziergang gegeben, IMG_8876 den wir dann aber ausließen. Zurück an der Fähre hatten wir Glück und konnten mit der nächsten mitfahren. Diese fuhr über die Insel Wyre zurück nach Tingwall. Wyre ist noch kleiner und wird vielfach nur bei Voranmeldung überhaupt von der Fähre angefahren.

Wir waren froh, als wir unser Auto wieder auf der Fähre untergebracht hatten, ohne irgendwo hängen zu bleiben.

Rousay ist eine interessante Insel, um auch einmal etwas anderes zu sehen als nur Mainland. Mainland ist eine sehr belebte Insel im Vergleich zu den anderen Inseln. Für einen Tagesausflug ist Rousay genau richtig.

Zurück auf Mainland fuhren wir mit einem Umweg zurück nach Kirkwall und kauften im Tesco noch kurz ein. Unser Abendessen gab es im Helgi’s, einem Pub, in dem viele Einheimische verkehrten. Für Ralf gab es richtig was zu sehen: Vier junge Mädels kamen im Minirock, die jeweils nur ein besserer Gürtel waren und super hohen Stöckelschuhen ins Helgi’s. Das haben wir jetzt Deutschland in einem Pub so noch nicht gesehen.

Eine Antwort zu “Wochenendausflug Teil 1”

  1. Dieter sagt:

    Jetzt bin ich doch froh, daß ich mich zum Weiterlesen entschlossen habe, denn der abschließende Bericht von den 4 jungen Damen war doch sehr aufmunternd. Ich hoffe doch sehr, daß Ihr ein paar schöne Fotos gemacht habt. Dieser Anblick ist doch was anderes, als immer diese ollen Gräber!

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