Archiv für den Monat Juni 2009

Dartmoor

Donnerstag, 25. Juni 2009

Donnerstag, 25.06.2009

Heute morgen haben wir Plymouth wieder verlassen und sind ins Bodminmoor gefahren. Da einiges heute geschlossen hat, sind wir deutlich schneller vorangekommen, als geplant. Wir konnten die rauhe Landschaft des Dartmoor genießen.

Als erstes haben wir das Gefängnis im Dartmoor in Princetown entdeckt. Hier sind lebenslänglich Gefangene verwahrt. Was uns richtig irritierte, dass das Gefängnis eigentlich voll im Ort liegt. Wir hatten es etwas weiter abseits erwartet. Auch die Sicherheitsvorkehrungen sahen von außen nicht so beruhigend aus, aber wir haben glücklicherweise keinen Ausbruch erlebt.

Im Dartmoor ist eine durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 Meilen festgelegt, außer es muss noch langsamer gefahren werden. Dies ist notwendig, da überall unangekündigt Schafe, Kühe und Pferde auf der Straße auftauchen. In Bodminmoor war es wirklich nur ein ganz kleiner Vorgeschmack auf die vielen Tiere im Dartmoor.

Schaf im Dartmoor

Schaf im Dartmoor

Wir haben eine der Clapper Bridges entdeckt. Auf diesen Brücken wurde früher der Zinn transportiert. Es sind ähnliche Bauwerke, wie die Tarr Steps im Exmoor.

 Clapper Bridge bei Postbridge

Clapper Bridge bei Postbridge

Widecombe ist ein Ort mitten im Moor, der wohl sehr beliebt ist. Julia hatte beim Fahren überhaupt keine Freude, da es auf einem völlig unübersichtlichen Feldweg dorthin geht und uns ständig Autos entgegen kamen. So viel Verkehr hatten wir noch auf keiner Singletrack Road. Als wir diesen Ort endlich erreichten waren wir beide froh.

Die größte Attraktion in Widecombe ist die dortige Kirche, auch bekannt als Moorkathedrale. Es ist jedoch nicht so, dass diese Kirche besonders reich verziert wäre, sondern sie ist vielmehr sehr einfach gehalten. Das besondere daran ist, dass diese von den dort ansässigen Minenarbeitern selbst finanziert wurde, ohne Unterstützung der Kirche. Unter Berücksichtigung dieses Hintergrunds ist es eine beeindruckende Kirche.

Kirche von Widecombe

Kirche von Widecombe

Im Anschluss sind wir zum Castle Drogo gefahren. Dies ist jedoch kein gewöhnliches Schloss, sondern der sehr reiche Geschäftsmann Julius Drewe hat sich hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Traum von einer mittelalterlichen Burg selbst gebaut. Im letzten Jahr haben wir in Amerika „Hurst Castle“ besichtigt, diese beiden Burgen sind vergleichbar, wobei Drewe wesentlich mehr Stil bewiesen hat.

Castle Drogo

Castle Drogo

Danach war das Abenteuer Dartmoor für uns schon beendet und wir sind nach Exeter weitergefahren. Diese Stadt hatten wir als Etappenziel auserkoren, da hier die Autobahn nach Bristol beginnt.

Nachdem wir ein gemütliches Hotel (natürlich mit Internet…) gefunden hatten, sind wir direkt wieder losgegangen, um die dortige Kathedrale zu besichtigen. Von der Innenausstattung und den filigranen Steinmetzarbeiten setzt diese Kathedrale neue Maßstäbe. Außerdem probte dort gerade der Chor für einen größeren Auftritt („African Sanctus“) und so konnten wir noch afrikanische Klänge in der Kirche mithören.

Kathedrale von Exeter

Kathedrale von Exeter

Kathedrale von Exeter

Kathedrale von Exeter

Danach sind wir durch die Fußgängerzone gelaufen. Diese ist wesentlich schöner und vermutlich auch neuer renoviert als die in Bristol. Dort hatte uns die Rezeptionistin des Hotels noch die Exeter Underground Passages empfohlen, Gängen unterhalb der Straßen von Exeter. Leider hatten diese schon zu.

Zum Abschluss des Abends haben wir dann noch im an das Hotel angeschlossene Pub eine Kleinigkeit getrunken und gegessen. Das Pub ist ziemlich urig mit netter Seemanns-Dekoration und unglaublich vielen Zapfhähnen an der Bar.

Plymouth

Donnerstag, 25. Juni 2009

Mittwoch, 24.06.2009

Mit einem Besuch von Smeatons Lighthouse haben wir heute unseren Tag begonnen. Smeatons Lighthouse ist ein Leuchtturm, der 22 Meter hoch ist und bis Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb war. Er wurde dann durch einen fast doppelt so hohen Leuchtturm ersetzt, der auch entsprechend Platz für die neuere Technik hatte und massiver war. Smeatons Lighthouse wurde zu Beginn mit Kerzen betrieben, später wurden Öllichter eingebaut. Drei Leuchtturmwärter waren immer im Turm und wechselten sich mit den Wachen ab. Sie teilten sich auch die beiden Betten. Wir waren sehr überrascht, wie eng es in einem Leuchtturm tatsächlich ist. Mit Rucksack sind wir die Treppen fast nicht hoch- und heruntergekommen. Die Leuchtturmwärter mussten immer so gut mit Vorräten versorgt sein, dass sie tagelang ohne Nachschub auskommen konnten, da zum Teil Wellen gegen den Leuchtturm schlugen, die höher waren als der Turm selbst. So kam auch oft Wasser von oben herein. Am heutigen Standplatz im Park „The Hoe“ ist das Wasser weit weg und so nicht gefährlich. Man hat von oben einen tollen Rundblick über die Stadt, den Hafen und das Meer.

Aufstieg in Smeatons Lighthouse

Aufstieg in Smeatons Lighthouse

In „The Hoe“ haben wir noch alle Denkmaler der bekannten Seefahrer, die Kriegsdenkmäler und alle weiteren Denkmäler besichtigt. Auf einer großen Betonfläche haben sich auch viele Skater zum üben getroffen. Einige sind echt gut. Im Park gibt es einen kleinen Sensory Garden, der die Leute zum Erholen einlädt.

Denkmal von Sir Francis Drake

Denkmal von Sir Francis Drake

Von Westhoe aus hat man einen Blick auf einen kleinen Teil der Docks. Die Docks sind in Plymouth wichtig und wesentlich größer, als von hier zu sehen. Eine schlechte Nachricht haben wir: Falls wir diese Woche noch im Lotto gewinnen, haben wir unser Haus gefunden. Es steht direkt am Meer in mit einem wundervollen Blick in die Plymouth Bucht.

Von den Docks zum Sutton Harbour geht eine Straße mit Fußweg, die Madeira Road, direkt am Meer entlang. Diese ist wundervoll zu laufen.Es ist hier felsig und hat viele Klippen.Man kann die Einheimischen beobachten, aufs Wasser blicken und selbst baden gehen. Julia hat es immerhin bis zu Knien ins Wasser geschafft. Man merkt bei jedem Schritt, wie einem das Blut weiter abgeschnitten wird. Das Wasser ist schon verdammt kalt. Da ist es nicht erstaunlich, dass bereits jedes Kind einen Neoprenanzug besitzt.

Über die Madeira Road kommt man zu „The Barbican“. „The Barbican“ ist die Vergnügungsmeile mit vielen Restaurants und einigen Läden. The Barbican liegt liegt direkt am Sutton Harbour. The Hoe und Barbican sind die beiden zentralen Gegenden, neben den Docks, in Plymouth.

An der Madeira Road liegt auch die „Royal Citadel“, die Anlage wird heute noch als Kaserne genutzt und ist deshalb nur sehr begrenzt zugänglich. Wir haben sie nicht besichtigt.

Am Ende der Madeira Road liegen die Mayflower Steps. Hier sind die Gründungsväter zu ihrer Reise nach Amerika an Bord der Mayflower gegangen, die aus Southhampton kommend in Plymouth noch einmal anlegte. Diese Stelle ist so für Touristen angelegt, dass man sie eigentlich nicht verpassen kann.

Mayflower Steps

Mayflower Steps

Der Sutton Harbour selbst ist in zwei Teile geteilt. Der innere Teil wird vom Äußeren durch eine Schleuse getrennt. Im inneren Teil wird so der Wasserspiegel bei Ebbe und Flut konstant gehalten. Außerdem geht über die Schleuse eine Fußgängerbrücke, eine Drehbrücke, die aufgedreht wird, wenn ein Boot aus dem inneren Teil hinaus aufs Meer möchte. Wir konnten den ganzen Vorgang bei Ebbe beobachten, also auch wie die Schleuse eingesetzt wurde.

Sutton Harbour Schwingbrücke

Sutton Harbour Schwingbrücke

Man sieht, dass in Plymouth Wassersport in allen Facetten eine große Rolle spielt. Im Hafen liegen viele Segelboote vor Anker, es werden Kajakkurse angeboten, Baden kann man im Swimmingpool direkt am Meer oder auch im Meer, wo es viele Einstiege ins Wasser gibt. Hier spürt man Ebbe und Flut dann auch wieder ganz deutlich.

Ein Hobby der hiesigen Jugendlichen ist richtig krass. Sie springen von allem, was irgendwie möglich ist, ins Meer. Ein vorhandener Sprungturm ist bei weitem das harmloseste. Jede Klippe oder Ufermauer wird für die Sprünge genutzt. Allen die wir beobachtet haben ist Gott sei Dank nichts passiert. Aber das ist ein echt gefährlicher Sport.

turmspringer

Turmspringer in Plymouth

Am Sutton Harbour haben wir uns in der Pasta and Seafood Bar ein Mittagessen gegönnt. Man hat einen direkten Blick auf das Wasser und kann die Boote und vor allem die vielen Passanten beobachten.

Nachdem wir jetzt eine Grundlage im Magen hatten, sind wir zur Plymouth Gin Destillery und haben eine Führung mitgemacht. Plymouth Gin wird in diesen Räumlichkeiten schon seit dem 18. Jahrhundert herstellt. Interessanterweise sind im zweiten Weltkrieg alle angrenzenden Gebäude zerstört worden, nur dieses blieb unbeschädigt. Die Führung beinhaltete einen Geruchsprobe der einzelnen Bestandteile des Gin und später auch eine Kostprobe. Man kann auch die einzelnen Kräuter gut herausschmecken, wenn man sich ein wenig bemüht. Außer dem normalen Gin gab es noch einen Schluck Gin mit Schlehe. Julia fand ihn bitter, Ralf eher süß. Der Guide erzählte, dass eigentlich alle, die ihren Tee mit Zucker trinken den Gin mit Schlehe bitter finden. Das bewahrheitet sich bei uns dann auch.

Obwohl wir nichts einkaufen wollten, haben wir uns noch die Einkaufsstraßen angesehen. Irritiert und absolut negativ beeindruckt waren wir von der hohen Anzahl leer stehender Läden und dem Zustand bzw. der Sauberkeit der Fußgängerzone. Bei vielen Läden war es wirklich so, dass der Ladeneingang gepflegt war und die Stockwerke darüber schon halb zerfallen waren. Auch die Straßen waren eher schäbig. Witzig war eine Art Markthalle, die auf den ersten Blick viel Ramsch verkauft.

In der Fußgängerzone gab es einen Platz mit Public Viewing von Wimbledon. Die Leinwand war riesig und es waren viele Stühle aufgestellt, auf die man sich nach belieben setzen konnte. Wir haben auch ein wenig zugeschaut, war ganz nett, wurde aber mit der Zeit in der Sonne sehr warm.

In Plymouth gibt es noch die Pavillions, dort gibt es ein Erlebnisbad, eine Eislaufhalle und ein Kino/Konzertsaal. Alles unter einem Dach. In der Eishalle war erstaunlich viel los. So etwas hat auch Charme, man kann Gutscheine für Pavillions kaufen und der Empfänger kann aussuchen, was er am liebsten mag.

Ganz ausnahmsweise haben wir uns einen Nachmittagsschlaf gegönnt. Erfrischt sind wir durch „The Hoe“ wieder zum Barbican gelaufen und haben verzweifelt ein Restaurant gesucht, das einen Tisch hatte und uns passte. Wir sind ja schon eher anspruchsvoll, aber es gab auch keine Plätze mehr oder die Restaurants waren komplett leer, was wiederum auch kein gutes Zeichen ist.

Ganz zufällig sind wir dann im Piermasters gelandet. Dies war ein reiner Glücksfall. Wir bekamen ein Fünf-Gänge-Menü für 32 Pfund pro Kopf. Man bekommt eine appetitanregende Suppe, dann sucht man sich eine Vorspeise und ein Hauptgericht aus. Zum Hauptgericht hatte Ralf ein ganz zartes Lamm, das sogar Julia nicht ganz schlecht fand, obwohl sie kein Lamm mag und Julia ein Filet-Steak. Wir sind, wie auch schon bei der Vorspeise aus dem Schwärmen nicht mehr herausgekommen. Es gab dann eine Vornachspeise und die eigentliche Nachspeise konnten wir wieder frei aus der Karte wählen. Wir haben uns beide auf einen Schokonachtisch festgelegt. Mmmhhhhhh!!!!!!!

Nachtisch im Piermaster's

Nachtisch im Piermaster's

Goodbye Cornwall!

Donnerstag, 25. Juni 2009

Dienstag, 23.06.2009

Unser Frühstück war heute morgen absolut genial.Diesem hätten wir fast einen eigenen Blogeintrag gewidmet, wenn uns nicht zu Zeit davon gelaufen wäre. Julia hatte ein Continental Breakfast mit Cheddar Käse und Schinken, Naturjoghurt und viel frischem Obst. Dazu gab es zwei Brötchen und ein Croissant. Zuvor hatte es schon zwei Toast mit Butter und zwei Sorten Marmelade gegeben. Ralfs Frühstück war genauso lecker, allerdings etwas spärlicher. Er hatte Rührei mit Lachs. Da Julia ihre Portion bei weitem nicht aufaß, blieb für Ralf noch genug übrig. Dieses Hotel hat uns mit seinen zwei Sternen mehrfach absolut positiv überrascht. Jederzeit wieder ins Westberry in Bodmin!

Bodmin hat uns jedoch noch lange nicht losgelassen. Zuerst waren wir einkaufen in einem Asda. Dies ist ein großer Supermarkt mit einem umwerfenden Angebot. Wir haben auch hier, ähnlich wie in Amerika zum Teil wieder den Eindruck, das an manchen Stellen Arbeitsbeschaffung betrieben wird. So viele Mitarbeiter, wie in diesem Asda findet man in keinem deutschen Supermarkt. Es gab außer einer Infotheke noch zwei Mitarbeiter, die nur zum Fragen beantworten da waren, und zig weitere Mitarbeiter, die mit Regale einräumen beschäftigt waren. Eins muss man den Engländern bislang ganz allgemein lassen, fast alle sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.

Danach haben wir versucht die Pfarrkirche von St. Petroc zu finden, dies haben wir dann aufgegeben, als wir ca. 8 Meilen um Bodmin herum gefahren waren. Dann entschieden wir uns, das Restormel Castle bei Lostwithiel anzusehen. Die Wegweiser führten uns über eine sehr kleine Straße hin, zurück wurden wir über eine ganz andere Strecke geleitet, die allerdings auch wesentlich besser befahrbar war. Verkehrsplanung?!?

Restormel Castle ist eine super nette kleine runde Burg, die mitten im Nichts steht und vom English Heritage betreut wird. Wenn man die Gebäude sieht, kann man immer raten, ob es National Trust oder English Heritage ist. Inzwischen sind wir schon sehr geübt.

Restormel Castle

Restormel Castle

Die Burg besteht aus einem inzwischen trockenen Burggraben und noch recht gut erhaltenen Wänden.Man kann die Raumeinteilung noch gut erkennen und auch die Außenwand und die Innenwand stehen noch fast komplett. Von der Burg waren wir echt angetan.

Dann ging es wieder zurück nach Bodmin. Jetzt zum letzten Mal. Wir sind durch Bodmin durch auf eine Schnellstraße gefahren und haben uns im Bodminmoor das „Jamaica Inn“ von außen angesehen. Man sieht deutlich, dass es inzwischen vor allem für Touristen gemacht ist. Überall wird auch auf Daphne du Maurier angespielt und ihren Roman „Jamaica Inn“, zu dem sie hier wohl inspiriert wurde.

Als nächstes haben wir nach einer kleinen Fahrt durch das Moor eine Tauchtour im Dozmary Pool veranstaltet, aber leider wie so viele vor uns Excalibur nicht gefunden. Der Legende nach, soll in diesem kleinen See, der von Kühen auf ihren Weiden bewacht wird, das Schwert Excalibur von König Artus liegen. Die Tauchtour haben wir nicht wirklich unternommen, da das wohl schon viele vor uns für uns übernommen haben.

Fohlen im Bodminmoor

Fohlen im Bodminmoor

Kurz vor Minions trafen wir auf unsere ersten und bislang einzigen freilaufenden Pferde. Das war ein tolles Bild. Gefährlich war nur, dass die Tiere die Straße ebenso wie die angrenzenden Wiesen als ihr Reich ansahen und nicht zur Seite gingen. Die Pferde hielten sich auch direkt an dem Parkplatz auf, der für „The Hurlers“ zu nutzen war auf. Wir konnten sehr viele schöne Fotos schießen, mussten jedoch immer ein wenig aufpassen, damit wir nicht einer Stute mit Fohlen zu nah kamen. Fohlen gab es auch einige in der Herde.

 

Bodminmoor

Bodminmoor

„The Hurlers“ sind zwei Steinkreise, die noch gut erkennbar sind, es fehlt nur zwischendurch immer wieder ein Stein. Mit ein bisschen Phantasie kann man sich hier die Druiden bei ihren Riten gut vorstellen. Die Landschaft lädt zum phantasieren ein.

The Hurlers - Steinkreis

The Hurlers - Steinkreis

Bodminmoor ist ebenfalls ein Hochmoor, das mit Wiese, Sträuchern und Farn durchzogen ist. Auch hier sieht man noch die vielen Minentürme. Es ist eine einerseits karge, anderseits auch wieder abwechslungsreiche Szenerie. Julia hatte sich das Hochmoor, wie ganz Cornwall, bei weitem nicht so hügelig vorgestellt. Auch in diesem Hochmoor mussten noch viele Steigungen überwunden werden. Von den Steinkreisen aus man einen guten Blick auf eine weitere Sehenswürdigkeit, den Cheeswring. Dies sind mehrere Steine, die entsprechend aufeinander gestapelt sind, so dass eine Käsepresse nachgeahmt wird.

Auf dem Rückweg haben wir unsere Pferdeherde wieder gefunden, inzwischen hatten sich noch einige Kühe und Schafe dazwischen gemischt, so dass es amüsant war. Am Parkplatz hatten wir uns beim Verlassen gewundert, warum eine Infotafel so kaputt war. Beim Zurückkommen erhielten wir die Erklärung, eine Kuh nutzte die Tafel um sich zu kratzen und die Hörner zu reiben. Sah lustig aber auch ein wenig bedrohlich aus. Wir entschieden uns, nicht direkt an der Kuh über die Treppe auf den Parkplatz zu gehen, sondern doch lieber ein wenig weiter außen herum.

Am Parkplatz gab es auch eine kleine Picknickarea, die wir nutzen. Nur wollten wir beide keines Falls Tiere im Rücken haben, also mussten wir uns entsprechend setzen. Dies war glücklicherweise kein Problem.

Weiter ging es nach Launceston. Die Kirche St. Maria Magdalena haben wir besichtigt, sie ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie viele Kirchen (Kathedralen), die wir auf unserer Reise schon gesehen haben. Nett zum Bummeln ist die Innenstadt. Hier finden sich viele kleine Geschäfte. Schön gemacht ist auch das Rathaus, das wir nur von außen gesehen haben.

Auch hier gibt es eine alte Burg, die noch recht gut erhalten ist, allerdings nicht so schön wie Restormel Castle ist. Einmalig ist hier die noch zum Teil vorhandene Stadtmauer. Man kann noch recht gut nachvollziehen, wie das Dorf um die Burg angelegt war. Es gibt sogar noch Ruinen von einigen Stadthäusern. Die Burg liegt auf einem steilen Hügel und war extrem klein, aber auch wieder rund und vermutlich schwer einnehmbar. Einer Belagerung hätte die Burg allein, wenn das Dorf eingenommen wäre, vermutlich nicht so lange standgehalten, da die Burg richtig klein war.

Launceston Castle

Launceston Castle

Von Launceston ging es auf schnellstem Weg nach Plymouth. Kurz vor Plymouth, endet Cornwall und Devon beginnt wieder. Um auf diesem Weg nach Plymouth zu gelangen muss man über die Tamar Bridge, eine imposante Hängebrücke. Diese kostet auch 1 Pfund Nutzungsgebühr.

Nach einigem Suchen, weil uns alle größeren Hotels entweder zu teuer waren oder zu abseits, sind wir jetzt im Invicta Hotel untergekommen. Dies liegt genau am „Hoe“ und in der Nähe der „Barbican“, also sehr zentral. Von Plymouth aus starten Fähren zum Kontinent, wohin genau wissen wir leider nicht. Es liegt gerade eine große Fähre im Hafen.

Plymouth Harbour

Plymouth Harbour

Abends haben wir noch einen schönen Spaziergang unternommen, unter anderem durch “The Hoe”. ”The Hoe” ist ein Park mit einer Homage an die britische Seefahrt mit vielen Denkmalen großer Seefahrer und Schlachten. In der Nähe des Sutton Harbour haben wir gemütlich Abend gegessen und hoffen nun bald ins Bett zukommen. Vielleicht können wir heute wieder etwas besser schlafen, da es nicht mehr ganz so heiß ist.

Gartentag

Dienstag, 23. Juni 2009

Montag, 22.06.2009

Nachdem wir heute ein gutes Frühstücksbuffet hatten, nur leider wieder ohne jeglichen Käse oder Wurst, sind wir in die Kathedrale von Truro. Diese ist wie alle anderen Kathedralen sehr schön und sehenswert.

Kathedrale von Truro

Kathedrale von Truro

Leider hat hier ein nicht so begnadeter Organist die Orgel vergewaltigt. Jedenfalls hörte es sich furchtbar an. Vermutlich waren noch sehr viele falsche Töne in seinem Spiel.

Blumenimpressionen

Blumenimpressionen

Heute haben wir unseren Gartentag eingelegt und die wahrscheinlich bekanntesten Gärten Cornwalls besucht. Begonnen haben wir mit den Lost Gardens of Heligan. Diese Gärten haben eine traurige Geschichte. Im ersten Weltkrieg waren die Gärtner im Krieg und der Garten verwilderte. Das Herrenhaus wurde als Erholungsheim für britische Offiziere genutzt. Die Familie Tremayne erhielt das Anwesen 1919 zurück, hatte allerdings nicht das Geld, um es zu pflegen und vermietete nur das Haus an Freunde der Familie. Die Gärten verwilderten weiter. Im zweiten Weltkrieg wurde das Areal erneut von der Armee in Beschlag genommen und von den Amerikaner als Übungsgelände für die Landung in der Normandie genutzt. In den 1990 – er Jahren wurde der Garten wieder zu neuem Leben und alter Schönheit erweckt.

Blumenimpressionen

Blumenimpressionen

Inzwischen ist es eine riesige Gartenanlage. In einem tollen Dschungel gibt es viele tropische Pflanzen mit vielen Seerosenteichen dazwischen. Im verlorenen Tal kann man die ursprüngliche Landschaft Cornwalls sehen. Diese unterscheidet sich nicht so sehr von einem deutschen Tal mit viel Wiese und einem Bachlauf, sowie vielen Bäumen. Auch ein typischer Waldspaziergang fehlt auf diesem Areal nicht. Besonders schön ist hier die Picknickzone angelegt. Es gibt viele einzelne Tisch, durch Pflanzen von einander getrennt. Das ist so richtig gemütlich. Ralf sich auch heute Scones gegönnt. Für Julia gab es einen ganz langweiligen Marmorkuchen. Beides war wirklich lecker, wobei Julia die Clotted Cream nicht so liegt.

Wildlife Zone

Wildlife Zone

Es gibt auch eine Wildlife-Area. Hier kann man hervorragend Tiere beobachten. Wir haben viele verschiedene Vögel entdeckt und einen Fasan. Der Fasan war nur leider etwas fotoscheu.

Blumenimpressionen

Blumenimpressionen

Hier gab es dann auch endlich Blumengärten, so wie wir es bereits in den Trellisick Gardens erwartet hatten. Nicht so viele wie vielleicht auf der Mainau, aber schön.

Eden Project

Eden Project

Dann kam der zweite Garten und zwar eine sehr neue Gartenanlage, die 2001 erst eröffnet wurde. Die Anlage wurde in einer ehemaligen Kaolingrube errichtet. Idee entstand 1995, bis zur Eröffnung vergingen dann sechs Jahre. Die Anlage liegt auf einem 50 Hektar großen Grundstück. Das Ziel von Eden Project ist die Erhaltung und Nachzucht von seltenen Pflanzen. Das besondere auf diesem Areal sind die beiden großen Glaskuppeln. In der größeren der beiden Glaskuppeln sind tropisch feuchte Pflanzen untergebracht. Das ganze wird versucht so lebensnah wie

Eden Project

Eden Project

möglich zu gestalten. Es gibt Wind, Wasser und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Wir haben uns jedenfalls gefreut, als wir wieder trockenere Luft zum Atmen hatten. In dieser Kuppel leben ohne Ende Ameisen, die auch sehr viele Pflanzen bevölkern. Ralf hat mit seinem Makroobjektiv tolle Aufnahmen gemacht. Insgesamt war das für uns beide ein sehr fotogener Tag. Es sind sehr viele schöne Fotos entstanden. Einige bekommt ihr hier auch zu sehen.

Eden Project

Eden Project

In der kleineren der beiden Glaskuppeln sind mediterrane Pflanzen untergebracht. Diese war für uns nicht so spannend, da wir den Großteil der Pflanzen aus der freien Natur von früheren Urlauben kennen. Manches wächst auch bei uns in Deutschland schon.

Auch im Freiland des Eden Projects kann man tolle Anlagen sehen. Es gibt auch hier Blumen in allen Farben zu bestaunen. Interessant war hier auch der Nutzpflanzen teil. Zur Zeit muss hier ein Projekt laufen, um die Besucher auf eine gesunde Ernährung hinzuweisen. Hierzu gibt es noch ein weiteres Zelt, das für die Allgemeinheit jedoch nicht zugänglich war. Man konnte etwas hineinspickeln.

Eden Project - Glaskuppeln

Eden Project - Glaskuppeln

Als wir den Berg endlich wieder erklommen hatten und am Auto angelangt waren sind wir nach Bodmin weitergefahren. In Bodmin sind wir im ersten und einzigen Hotel und Restaurant am Platz gelandet. Es ist hier günstig und von innen viel schöner als von außen. Das Essen war sehr gut und das Restaurant ist schön renoviert. Ralf hatte sogar noch die Möglichkeit Snooker zu spielen. Im Keller steht ein Snookertisch. Das war für ihn dann ein gelungener Ausklang.

Morgen wollen wir uns das Bodmin-Moor ansehen. Mal sehen, wie gut hier die Sehenswürdigkeiten ausgeschildert sind. Kennt von Euch jemand Daphne de Maurier? Wir kannten sie bislang beide nicht, aber dazu morgen mehr.

Wattwanderung

Montag, 22. Juni 2009

Sonntag, 21.06.2009

Wie Hannibal vom A-Team so schön sagt: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, hat es bei uns heute morgen super geklappt. Nachdem wir gestern gesehen hatten, wie das Frühstück abläuft, waren wir extra früh dort, um dann auch schnell losfahren zu können.

Gestartet sind wir heute im historischen Dorf „Chysauster“. Dieses Dorf war ca. im ersten bis dritten Jahrhundert nach Christus bewohnt. Gefunden wurden neun Häuser, die jeweils von wahrscheinlich sechs Personen bewohnt wurden. Wirklich viel ist leider nicht mehr sichtbar, nur noch einige Mauern der Häuser. Bei einigen Häusern steht noch mehr, bei anderen eher nichts mehr. Mit der Dame von Englisch Heritage haben wir uns noch länger unterhalten.Leider konnte sie auch nicht viel mehr erzählen.Vieles ist nicht eindeutig belegbar. Bei so etwas wäre eine Zeitreise wirklich spannend, um zu sehen, wie das Leben zu der Zeit war.

Chysauster ancient village

Chysauster ancient village

Von Chysauster haben wir unsere Reise nach St. Michaels Mount fortgesetzt. St. Michaels Mount ist ursprünglich ein Kloster, das von französischen Mönchen gebaut wurde. St. Michaels Mount muss auch in der englischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt haben. In St. Michaels Mount hängen viele Bilder aus der eigenen Geschichte. Es gibt dort auch eine Kapelle, in der immer noch, so wie heute, Gottesdienste abgehalten werden. Wir waren vom Gebäude an sich sehr enttäuscht, schön ist der Weg dorthin, es ist eine Insel, die bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist. Bei Flut muss man sich mit einem Boot bringen lassen. Wir sind so dort gewesen, dass wir beide Wege noch zu Fuß gehen konnten. Auf dem Rückweg hat man die hereinbrechende Flut schon deutlich rechts und links des Fußweges gesehen. Auch der Blick auf St. Michaels Mount ist toll. Tja, von Weitem ist manches schöner, als von Nahem.

St. Michaels Mount

St. Michaels Mount

Auf dem Weg zu Pendennis Castle in Falmout sind wir an den Docks von Falmouth vorbeigekommen. Hier ist eine große Werft, die auch sonntags arbeitet und in deren Docks mindestens zwei große Schiffe momentan gebaut werden.Von diesem Punkt aus sieht man auch schön in den Naturhafen von Falmouth. Falmouth liegt an der Mündung von sieben Flüssen. Dies sieht beeindruckend aus, wenn man das von einem leicht erhöhten Punkt aus betrachtet.

Pendennis Castle in Falmout hat seinen Ursprung in der Zeit Heinrichs des VIII. In dieser Zeit wurden dieses Castle und St. Mawes Castle zum Schutz der Hafeneinfahrt von Falmouth gebaut. Rechts und links der Einfahrt war nun ein massiver Schutz gegen Angriff vom Meer errichtet worden.

Pendennis Castle

Pendennis Castle

Vor allem im zweiten Weltkrieg erhielten diese Castles noch einmal Bedeutung. Es wurde aufgerüstet, um gegen deutsche Angriffe von der See gerüstet zu sein. Wenn man die Geschütze anschaut, die dort noch ausgestellt sind und die Anlage an sich betrachtet, war das schon ein ganz schönes Bollwerk. Nach dem die Gefahr eines deutschen Angriffs gebannt war, wurde die Kaserne von Pendennis Castle noch bis 1956 als Ausbildungsstätte für die Soldaten genutzt. 1956 wurde die militärische Nutzung komplett eingestellt, nachdem die Überwachung der Küste dann komplett durch die Luftüberwachung ablöst wurde.

Kanonen im Pendennis Castle

Kanonen im Pendennis Castle

Pendennis Castle hat eine bewegte Vergangenheit. Es war interessant, auch einmal die nicht deutsche Seite zum zweiten Weltkrieg zu sehen. Pendennis Castle hat eine tolle Lage, von der aus man einen beeindruckenden Blick auf Falmouth und die Mündungen der Flüsse mit den jeweiligen Häfen hat. Bei so schönem Wetter wie heute, ist es auf jeden Fall auch einen Besuch wert.

Anschließend fuhren wir zu den Trellisick Gardens. Die Trellisick Gardens haben uns erst einmal sehr enttäuscht. Wir hatten einen blumenreichen Garten erwartet. Allerdings sind diese Gardens mehr englische Originalgärten, die viele Bäume, Büsche und Rasenflächen haben. Es ist wenig richtig künstlich angelegt. Wenn man sich darauf einlässt, hat diese Art des Gartens auch seinen Reiz. Der eintrittpflichtige Teil des Gartens hat ca. 13 Hektar, sofern wir das richtig verstanden haben. Die ist recht ordentlich, aber man kann es schnell ablaufen. Die weiteren Gärten werden hoffentlich etwas blumiger sein. :-)

Trellisick Gardens

Trellisick Gardens

Übernachten werden wir heute in Truro, einer unspektakulären Stadt in Cornwall, die zwar die Landeshauptstadt von Cornwall ist, aber wenig Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Dementsprechend ruhig haben wir den Abend gestaltet. Wir haben gemütlich gegessen und lange im Internet gesurft, nachdem wir endlich mal wieder Zugang haben. Hoffentlich dauert es nicht so lange, bis wir das nächste Mal Zugriff ins WWW haben.

Ans Ende der Welt!

Montag, 22. Juni 2009

Samstag, 20.06.2009

Das Frühstück in unserem B&B war sehr gemütlich. Unsere Wirtin hat jeweils immer in der Reihenfolge die Gäste bewirtet, in der sie ab halb 9 zum Frühstück kamen. Wir kamen als zweite und mussten damit nur einen Gast vor uns abwarten.

Start Richtung Land’s End über landschaftlich schöne Routen. In diesem Teil Cornwalls waren wir von unserem Reiseführer etwas enttäuscht. Man sieht fortlaufend Türme von ehemaligen Minen. In unserem Reiseführer wird hierzu fast nichts erwähnt. Das ist total schade. Wir wollten die Levant Mine besichtigen, die einzige Mine, die besichtigt werden kann. Wir sind ein bisschen über das Gelände gestreift und haben einige Ruinen gesehen.

Levant Mine

Levant Mine

Die Mine gehört zum National Trust, nur leider haben alle National Trust Sehenswürdigkeiten der Gegend samstags zu. Wer diese Öffnungszeiten festgelegt hat, sollte sich vielleicht doch noch einmal Gedanken darüber machen, ob man nicht doch besser am Wochenende aufmacht.

Der National Trust ist in unseren Augen eine sehr spannende Organisation. Zum Beispiel ist es echt krass, wie offensiv hier Werbung für eine Tätigkeit als Freiwilliger betrieben wird. Es gibt auch sehr viele Freiwillige, vor allem Rentner.

In unserem Reiseführer wird Men an tol als Sehenswürdigkeit ausgewiesen, leider haben wir diese aufgrund der fehlenden Beschilderung verpasst.Wo in Deutschland zu viele Schilder stehen, fehlen diese eindeutig in England. Als Vorgriff: Auch die Merry Maidens haben wir dann nachmittags aus dem gleichen Grund verpasst. :-(

Dann sind wir nach Land’s End gefahren. Von unserem Reiseführer wurden wir schon vorgewarnt, dass es sehr touristisch aufgemacht ist mit einer Art Jahrmarkt. Dies lag uns nicht besonders, deshalb sind wir dann über ein Stück des Küstenwanderwegs Richtung Süden gelaufen. So wurden wir von der Schönheit der Natur für die Sünden der Menschen entschädigt.

Lands End

Lands End

Man kann hier eine malerische Küste erleben. Der Küstenwanderweg ist auch einmal eine Reise wert, allerdings nicht ohne vorheriges Wandertraining. Interessant war hier, wie wenige doch noch ein Stück weitergehen und die faszinierende Natur erleben.

Lands End

Lands End

Auf dem Rückweg zum Parkplatz am Lands End konnten wir eine Rettungsvorführung der Royal Navy beobachten. Diese dauerte so lange, dass wir sogar noch von Nahem die letzten Teile verfolgen konnten. Es war beeindruckend, wie gut der Helikopterpilot sein Flugerät im Griff hatte. Er hat minutenlang wirklich komplett ruhig im starken Wind an einer Klippe den Helikopter so gehalten, dass sich ein Besatzungsmitglied abseilen konnte. Das Team an Bord muss sehr gut aufeinander eingespielt sein und sich vertrauen.

Von Lands End sind wir zum Minack Theatre. Dies ist bislang Julias Höhepunkt der Reise. Das Minack Theatre wurde vor dem zweiten Weltkrieg von Rowena Cade an der Steilküste erbaut. Alleine die Idee an der Küste ein Open-Air-Theater zu bauen ist toll. Noch besser ist jedoch die Umsetzung. Das Theater wurde im zweiten Weltkrieg komplett zweckentfremdet, da es sich hervorragend als Landeplatz für die deutsche Marine geeignet hätte.

Nach dem Krieg baute die Dame das Theater wieder auf. Es sind sehr steile Sitzreihen, so dass man von allen Plätzen gut auf die Bühne sieht. Man hat hinter der Bühne das Meer und eine Reihe Klippen. Während unseres Besuchs dort wurde das neue Stück geprobt, dass dann von Montag bis Freitag dort gegeben wird. Das war schön die Schauspieler zu beobachten. Julia wollte überhaupt nicht mehr weg von dort.

Minack Theatre

Minack Theatre

Direkt oberhalb des Theaters waren mediterrane Gärten angelegt, da es dort normalerweise nie Frost gibt, der länger als ein paar Stunden dauert. Im letzten Winter lag dort jedoch sogar länger Schnee und das Theater hatte ca. 10000 Pfund Frostschäden in den Gartenanlagen. Das zeigt etwas, wie aufwendig die Gärten angelegt sind. Sofern man die Möglichkeit hat, dort eine Aufführung anzusehen, sollte man sich dies keinesfalls entgehen lassen!!!

Wir haben uns noch eine weitere große Stadt in Cornwall angesehen: Penzance. Um unseren Hunger zu stillen gab es ein cornisches Nationalgericht: Pasty. Dies sind Blätterteigtaschen mit verschiedenen Füllungen, die heiß serviert werden. Sehr lecker!

Penzance

Penzance

Im Vergleich zu St. Ives ist Penzance bei weitem nicht so schön. Zum Einkaufen hat man hier viele Möglichkeiten, mit Sicherheit mehr als in St. Ives, jedoch ist es bei weitem nicht so beschaulich und gemütlich. Witzig ist hier das Schwimmbad, das direkt am Meer liegt, aber abgetrennt davon ist. Hier sind nur einige mutige mit Neoprenanzügen baden gegangen. Wenn mal kein Wind geht ist es hier sehr warm, der Wind kühlt jedoch schon stark. Der Wind ist dafür auch sehr gefährlich, weil man die Sonne nicht spürt. Sonnencreme ist jeden Tag Pflicht.

Den Tag haben wir in St. Ives beschlossen. Wir haben genau den am Vortag beschriebenen Fehler gemacht und sind zur Hauptessenszeit essen gegangen. Nach einigem Suchen sind wir in einem der teuersten Restaurants am Platz eingekehrt. Dafür war dann aber auch das Essen traumhaft lecker. Ralf war völlig irritiert, als Julia sich ein vegetarisches Nudelgericht bestellte. Das schmeckte dafür auch ihm sehr gut.

Sonnenuntergang in St. Ives

Sonnenuntergang in St. Ives

Endlich in Cornwall!

Montag, 22. Juni 2009

Freitag, 19.06.2009

Heute haben wir den Tag mit einer kleinen Wanderung zu einem Leuchtturm, dem Hartland Point, begonnen. Bei Hartland gibt es einen Leuchtturm der direkt am Küstenwanderweg liegt und von einem Parkplatz aus in 10 Minuten zu erreichen ist. Leider ist der Leuchtturm für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, so dass man ein Stück weiterlaufen muss, um ihn wenigstens zu Gesicht zu bekommen. Von diesem Aussichtspunkt erhält man neben einem Punkt auf den schön gelegenen Leuchtturm auch einen Blick auf die Johanna, ein am 31.12.1987 (???) gestrandetes Schiff. Einige Teile des Rumpfes kann man noch gut erkennen. Dieser Teil der Küste soll schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden sein.

Leuchtturm Hartland Point

Leuchtturm Hartland Point

Vom Hartland Point ging es zum Hartland Quay. Hier hat man einen tollen Blick über die Küste. Wir sind auch mal direkt ans Meer gelaufen. Der Sand ist schön weich und das Wasser noch recht kalt. Uns hat es nicht zum Baden eingeladen.

Weiter ging es für uns dann nach Tintagel. Im dortigen Castle soll der Sage nach König Artus geboren sein.Um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde spinnen sich viele Sagen, allerdings ist nach wie vor nicht sicher, ob es diesen König jemals gegeben hat.

In dieser Gegend von England gibt es viele Punkte, die mit dem Leben von König Artus verbunden werden. Hierzu gibt es sogar eine eigene Landkarte.

Von Tintagel Castle ist nicht mehr viel übrig. Es liegt ziemlich verlassen an einem Felsen. Es gibt eine Kapelle, die noch verhältnismäßig gut erhalten ist, diese wurde auch bis ins 15. Jahrhundert genutzt. Das Castle wurde schon sehr viel früher aufgegeben. Beim eigentlichen Castle ist dies auch nachvollziehbar, da hier der Fels zwei Mal unter dem Gewicht der Mauern nachgegeben hat und weggebrochen ist. Dieser Ausflug nach Tintagel Castle lohnt sich bei schönen Wetter auf jeden Fall, da es auch landschaftlich wunderschön dort ist.

Tintagel Castle

Tintagel Castle

Witzigerweise wird dort ein Shuttleservice angeboten vom Ort zum Castle da der Weg etwas steiler ist. Es ist jedoch ein sehr gut begehbarer geschotterter Feldweg. Man sollte jedoch beachte, dass wer diesen Weg nicht zu Fuß gehen kann, keine Chance hat, überhaupt zum Castle vorzudringen. Hier muss man sehr steile und total ungleichmäßige Stufen hoch- und wieder heruntersteigen, um auf die Klippen zu kommen.

Da wir noch fünf Minuten auf unserem Parkschein übrig hatten und schon Mitglieder im National Trust sind, haben wir die Old Post Office in Tintagel noch besichtigt. Dies ist ein sehr schön hergerichtetes Gebäude. Leider durften wieder keine Fotos schießen. Die Räume sind komplett ausgestattet und man erhält einen Eindruck von der damaligen Lebensweise. Der Garten ist nett angelegt. Die alte Poststation ist auf jeden Fall den kurzen Abstecher wert.

Alte Poststation in Tintagel

Alte Poststation in Tintagel

In Padstow angekommen sind wir an Hafenpromenade flaniert. Padstow ist ein Tourismusort. Hier gibt es viele kleine Geschäfte und einen netten kleinen Hafen. Ein kleiner Spaziergang lohnt hier auf jeden Fall. In diesem Ort hat Rick Stein sein Imperium. Er ist als Quereinsteiger zum besten Fischkoch Englands aufgestiegen. Inzwischen hat er mehrere Lokalitäten in Padstow, das Fischlokal und die Patisserie haben wir gesehen, aber nicht ausprobiert. Statt dessen waren wir Tee trinken. Es gab Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream und Schokotorte. Nun ratet mal, wer sich was bestellt hatte. :-) Lecker war beides!

Ralf lernt Auto fahren. Gegen Abend sind wir hinter einer Fahrschule hergefahren, als Ralf ganz erfreut feststellte, dass er besser Auto fahren kann als der Fahrschüler, der beim Anfahren zwei Mal den Motor abgewürgt hatte. Das gab Julia schon zu denken, da Ralf mit einem Linkslenker immerhin schon 10 Jahre Fahrpraxis hat.

Die Bedruthian Steps sind im Reiseführer ganz groß angegeben, allerdings ist das uns nicht so ganz klar, warum. Man hat hier eine schöne Küste, aber die besonderen Felsen, auf denen der Riese aus dem Meer gestiegen sein soll haben wir nicht eindeutig identifizieren können. Wir haben jedenfalls gelernt, nicht immer den erstbesten Parkplatz anzufahren, so mussten wir nämlich extra zahlen, der zweite wäre für uns kostenlos gewesen.

Bedruthian Steps

Bedruthian Steps

Wir sind bis St. Ives durchgefahren und haben die erste zweispurige Straße in Süd-West-England gefunden. So lässt es sich gut vorwärts kommen. In St. Ives haben wir ein nettes B&B gefunden, das nur den Haken hatte, dass die Toilette nicht auf dem Zimmer war und mit mehreren zu teilen war. War aber völlig unproblematisch. Die Besitzerin war dafür herzlich und hilfsbereit und beantwortete alle unsere Fragen geduldig. Wir haben ein Zimmer mit einem wundervollen Blick über eine tolle Bucht mit einem klasse Sandstrand.

St. Ives ist eine nette kleine Stadt mit einer belebten Hafenpromenade. Hier gibt es viele Shops, die auch noch spät abends offen haben. In den beliebten Restaurants sollte man entweder einen Tisch bestellen oder entsprechend früh oder spät kommen. Wir waren spät genug dran (20:45 Uhr), so dass wir im Beach Restaurant nach einigem Warten einen Tisch bekommen haben. Zur Feier des Tages - wir sind immerhin schon eine ganze Woche verheiratet – gab es eine Fish Chowder für beide. Das war eine leckere Cremesuppe mit ganz vielen Fischstücken, Muscheln und Krabben. Extrem lecker!

Zur Hauptspeise hatten wir beide Fisch bestellt. Ralf hatte einen Monkfish, Julia ein Trio aus drei verschiedenen Fischsorten. Wie so oft hatte Julia Pech und aus allen Fischen kamen mehrere Gräten heraus. So bei jedem Bissen eine, so dass Julia recht schnell keinen Appetit mehr hatte. Witziger Weise aß Ralf dann noch von Julias Portion und fand keine einzige Gräte mehr.

Wir sind dann noch ein bisschen an der Promenade entlang gebummelt, bevor wir gemütlich wieder zu unserem B&B gelaufen sind.

Weiter durchs Exmoor

Montag, 22. Juni 2009

Donnerstag, 18.06.2009

Nach einem weiteren Full English Breakfast sind wir gut gestärkt aufgebrochen. Julia war gestern abend noch todtraurig gewesen, dass es eigentlich keinen Sinn macht mit der Seilbahn zu fahren, da diese erst um 10 Uhr aufmacht und wir dann über eine Stunde warten müssten. Ralf heiterte Julia dann mit dem Vorschlag auf, nach Lynmouth zu laufen und dann mit der Bahn wieder hochzufahren. Dies würde von der Zeit her passen. So haben wir es dann auch gemacht.

Der Weg nach Lynmouth war extrem steil und zum Teil auch noch etwas feucht, so dass Julia einmal wegrutschte und auf dem Po landete und Ralf sich gerade noch an der nächsten Wand abfangen konnte. Der Weg führte immer wieder um die Bahn herum, so dass wir diese gut überblicken konnten und einen tollen Ausblick über das Meer und die Passstraße nach Porlock hatten.

Auch Lynmouth ist ein idyllischer Ort. Es gibt eine Schlucht, die touristisch aufgemacht ist und Öffnungszeiten hat. Leider hätte diese erst um 10:30 Uhr aufgemacht, also zu spät für uns. Insgesamt gibt es sehr viel schöne Natur, die durch zu viel von Menschen hinzugefügtes eher an Reiz verliert. Weniger ist manchmal einfach mehr.

In Lynmouth sieht man, dass der Ort vom Tourismus lebt, genau wie in Lynton, aber schön sind beide Orte dennoch. Mit der ersten Bergbahn sind wir dann wieder hinauf nach Lynton gefahren. Die Bahn besteht aus zwei Wagen, die sich vermutlich über eine Seilwinde gegenseitig ziehen. Die Fahrt ruckelt sehr, ist aber schön.

Bergbahn zwischen Lynmouth und Lynton

Bergbahn zwischen Lynmouth und Lynton

Wir sind dann zum Valley of the Rocks gefahren, einem Tal direkt nach Lynon, in dem viele große Felsblöcke zu sehen sind. Außerdem hat man auch hier einen klasse Blick auf das Meer. Es gibt viele schöne Wanderwege, aber da es jetzt wieder zu regnen begann, haben wir uns das verkniffen.

Stattdessen haben wir beschlossen eine kleine Passstraße Richtung Ilfracombe zu fahren, die eine Gebühr von einem Pfund kostete. Dies war der absolute Höhepunkt der Single Track Roads. Wir haben den ersten Gang als neuen Fahrgang kennen und lieben gelernt. Solch eine dramatisch schmale und meist auch komplett unübersichtliche Straße haben wir noch nicht erlebt.

Unterwegs haben wir viele Wanderer auf der Straße getroffen, die alle nett platz machten, aber anders wären wir nicht einmal an einem Fußgänger vorbeigekommen. Zwei mal trafen wir auch noch auf entgegenkommende Autos. Beim ersten Mal mussten wir zurücksetzen bis zur nächsten Ausweichstelle, beim zweiten Mal der Entgegenkommende. Faszinierend war das mitten in der Pampa an dieser Straße stehende Hotel. Wie kommt man dazu, hier in the middle of nowhere zu übernachten???

Nach dieser Straße kann uns nichts mehr erschrecken. Gelohnt hat sich aber trotzdem, auch wenn wir über jeden Meter froh waren, auf dem uns kein Fahrzeug entgegenkam.

Zufällig entdeckten wir noch einen Bahnhof eines kleinen Zuges, der noch mit Dampf betrieben wird und nur hin und wieder verkehrt. Wir kamen gerade an, als ein Zug abfuhr. So konnten wir das Schauspiel beobachten. Später sahen wir von der Straße aus noch die Dampfschaden.

In Ilfracombe besuchten wir ein altes Strandbad, das nur durch Tunnel in der Felswand erreichbar war. Dies nennt sich Tunnel Beaches. Die Tunnel sind nett, es hängen auch alte Berichte aus, die z.B. davon berichten, dass erst Anfang des 20. Jahrhunderts gemischtes Baden erlaubt war. Wären wir etwas früher gekommen hätten wir noch einen Blick auf den Gentlemen Pool erhaschen können. Dieser ist immer noch bei einem bestimmten Wasserstand sichtbar. Bei Flut wird das ganze Gebiet überspült und bei Ebbe läuft das Wasser heraus. Wir haben leider nicht mehr viel gesehen, da gerade die Flut alles überflutet hatte.

Tunnel Beaches in Ilfracombe

Tunnel Beaches in Ilfracombe

Ilfracombe hat auch eine nette Promenade und eine sehr stark frequentierte Hauptstraße. An der Promenade haben wir gemütlich gepicknickt und die Möwen beobachtet.

Man kann sehen, dass hier früher die wohlhabende Bevölkerung ihren Urlaub verbrachte. Der Glanz der früheren Jahre ist an vielen Stellen noch sichtbar, z. B. am zuvor beschriebenen Strandbad.

Wir entschieden uns noch zu einem Besuch in Arlington Court. Die letzte unverheiratete und kinderlose Lady Chichester, die 1949 verstarb, vererbte alles an den National Trust. Es handelt sich um riesiges Anwesen. Lady Chichester hatte eine absolute Sammelwut. So sammelte sie z. B. Kutschen aller Art. Sie besitzt nach der Queen die meisten Kutschen Großbritanniens. Es gibt in dieser Sammlung einige erlesene Stücke. Den Kutschen sieht man den Gebrauch deutlich an. Schade ist nur, dass man nicht fotografieren darf. Dies ist in den Räumlichkeiten, die zum National Trust gehören, wohl grundsätzlich nicht erlaubt.

Neben der Kutschenausstellung kann man auf dem weitläufigen Gelände spazieren laufen oder z. B. noch die Gärten besichtigen. Ein Teil des Gartens ist eine Parkanlage, der andere Teil ein riesiger Nutz- und Blumengarten. Man kann alles von der Aprikose bis zur Zucchini sehen.

Herrenhaus von Arlington Court

Herrenhaus von Arlington Court

Im Herrenhaus war Ralf total enttäuscht, dass es hier kein Billardzimmer gab, aber bei Frauen war dies wohl nicht so wichtig. Dieses Haus ist sehr schön und vor allem nicht so extrem kitschig, wie viele andere Herrenhäuser. Im Haus konnte man die anderen Sammeltriebe entdecken. Hier gab es viele Schiffsmodelle, Muscheln und Gemälde zu bestaunen.

Wir fuhren dann noch ins Fischerstädtchen Clovelly, welches komplett autofrei ist. Autos müssen oberhalb auf einem eigens eingerichteten Parkplatz abgestellt werden. Durch das Visitor Center, in dem man Eintritt für den Ort bezahlt gelangt man auf den Weg nach Clovelly. Clovelly ist am Hang gebaut. Die Straße ist mit runden Steinen gepflastert. Mit Stöckelschuhen schwer zu laufen. :-)

Clovelly

Clovelly

Der Hang ist sehr steil und schon beim Absteigen mussten wir aufpassen, nicht auszurutschen. Die schmale Straße ist von schönen weis getünchten Häusern gesäumt. Vor jedem Haus steht eine Art Schlitten, auf dem vermutlich alles in den Ort transportiert wird. Der Ort ist nach wie vor auch bewohnt.

Die Häuser sind vielfach von schön angelegten Vorgärten gesäumt. In diesem Ort gibt es auch einige Bed & Breakfast, aber wenn man hier das Gepäck nicht vor das Haus geliefert bekommt, hat man keine Freude. Ralf hat in einem Reiseführer gelesen, dass dies wohl durch Esel passiert. Esel stehen auf den Weiden oberhalb des Ortes und im Ort einige herum.

Wenn man in Clovelly lebt ist man fit, da man nie auf der Ebene läuft, sondern immer bergab oder bergauf. Bis zum Hafen von Clovelly sind es einige Höhenmeter. Am Hafen freute sich Julia, dass es endlich auch mal ein Hafenbecken zu sehen gab, in dem die Boote sogar im Wasser lagen und nicht gerade Ebbe war. Vom Hafen aus gibt es eine Möglichkeit mit einem Auto zum Parkplatz gebracht zu werden. Dies kostet pro Person fünf Pfund. Hierzu waren wir zu geizig und beschlossen auch fit genug z sein, die Höhenmeter zu überwinden. Es hat sich gelohnt, diese „Tortur“ auf uns zu nehmen und wieder hoch zu wandern. Aus dieser Perspektive sieht vieles anders aus.

Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit beschlossen wir, uns in Hartland einzumieten. Wir fuhren in den Ortskern und suchten vergeblich nach einer Unterkunft. Auf dem Rückweg nach Clovelly hatten wir einige freie B&Bs gesehen. Zufällig entdeckten wir in einem Randwohngebiet von Hartland noch ein B&B. Dies war ein super Zufall, da wir ein super schönes Zimmer bekommen haben und auch noch günstig. Das Zimmer ist pikobello sauber und liebevoll eingerichtet. Es passt absolut alles farblich zusammen. Das Bad ist neu und perfekt geputzt. Dem Gästebuch nach zu urteilen sind wir in diesem Jahr die fünften Gäste. Hoffentlich haben sich nicht alle eingetragen, das wäre sonst schade. Die Gastgeberin ist eine Dame um die 60, die ihr Haus in Schuss hält. Es ist das erste Mal, dass wir keine Minifläschchen Shampoo, etc. erhalten sondern normale Flaschen und man sich das nimmt, was man benötigt. Julia hat vermutlich das Duschgel nicht vertragen und einen netten Ausschlag bekommen. Es wird aber schon wieder besser.

Von unserer Gastgeberin haben wir erfahren, wo die Essensmöglichkeiten im Ort sind. Richtig ans Herz legen konnte sie uns nichts, so haben wir das nächstgelegene, das Anchor Inn, ausprobiert. Es schmeckte lecker. Allerdings war das Personal größtenteils noch extrem jung. Wir sind uns nicht sicher, ob alle schon volljährig sind. Damit endet der heutige Tag auch einmal nicht so spät.

Morgen geht es dann zum Leuchtturm von Hartland, weshalb wir auch hier übernachten.

Der erste Regentag

Montag, 22. Juni 2009

Mittwoch, 17.06.2009

Morgens sind wir in Minehead gestartet und haben uns super tolles Quartier nur ungern verlassen. Auch das Frühstück war lecker. Ralf hat es so gut gefallen, dass er gleich den Schlüssel mitgenommen hat. Er hat es glücklicherweise noch gemerkt, so lange wir am Hafen noch einige Fotos geschossen haben.

Von Minehead sind wir wieder einige Meilen zurückgefahren nach Watershead zur Cleeve Abbey. Diese Abbey ist keine wohlhabende Abbey gewesen, war aber für die Umgebung sehr wichtig, da sie die Grundversorgung für die Umgebung gewährleistet hat.

Die Klosterkirche ist komplett eingefallen, man sieht noch einige Überreste der Fundamente. Sehr gut erhalten ist dafür der Schlafbereich der Mönche und des Abtes und einige weitere Räume.

Fußboden in der Cleeve Abbey

Fußboden in der Cleeve Abbey

In einem Zelt wird ein Teil des Originalfußbodens ausgestellt. Dieser ist sehr schön, man sieht jedoch deutlich die Gebrauchsspuren. Die Abbey wurde nachdem das Kloster aufgegeben worden war, zur Farm umgebaut. An manchen Gebäuden sieht man das auch noch.

Wir haben uns dann eine Mitgliedschaft bei „English Heritage“ geleistet. Die Cleeve Abbey ist Mitglied bei English Heritage. English Heritage ist wie National Trust eine Organisation, die sich mit der Pflege von Denkmälern beschäftigt. Als Mitglied bekommt man dann in den angeschlossenen Sehenswürdigkeiten den Eintritt frei oder an anderen Stellen eine Ermäßigung.

Auf unserem weiteren Weg haben wir Dunster Castle besichtigt. Dunster Castle ist dem National Trust angeschlossen, so dass wir uns auch diese Mitgliedschaft noch geleistet haben. Gefühlt wird sich diese schneller amortisieren, da hier die Eintrittspreise höher sind, als bei English Heritage.

Dunster Castle ist ein Herrenhaus, das seit 900 Jahren besteht und über die Zeit nur zwei Familien gehört hat, die Familie Lutrell hat sogar seit 600 oder 700 Jahren dort gelebt.

Das Haus ist Julia insgesamt etwas zu dunkel gehalten. Es wurde sehr viel dunkles Holz verbaut. Ralf hat sein Billardzimmer entdeckt, allerdings steht hier sogar ein Snookertisch, der noch etwas größer ist, als ein herkömmlicher Billardtisch. Die Gärten haben sich auf diesem Anwesen nicht gelohnt.

Dunster Castle

Dunster Castle

Nun hat es für uns zum ersten Mal zu regnen begonnen, seit wir auf der Insel angekommen sind. Dies ist schon erstaunlich viel Zeit ohne Regen. Wir sind durch Dunster zurück zum Parkplatz gelaufen. Dunster ist außer dem Castle noch für den Yarn Market bekannt, auf dem früher Tuch gehandelt wurde. Insgesamt ist Dunster ein nettes Städtchen.

Direkt neben unserem Parkplatz fanden auf einer Wiese die nationalen Meisterschaften im Bogenschießen statt. Da es etwas regneten war unsere Lust, dies länger zu beobachten sehr gering. Es hätte sich durchaus gelohnt, da auch viele in traditionellen Gewändern gekleidet waren.

Von Dunster sind wir richtig ins Exmoor gestartet. Leider hat es inzwischen richtig stark begonnen zu regnen, so dass wir im Exmoor keine Wanderung machen wollten. Im Exmoor hatten wir zum ersten Mal richtig heftige Single Track Roads (geteerte Feldwege zu gut deutsch). Leider gibt es hier nicht in Schottland ständig Ausweichstellen, so dass man schon gut schauen muss, ob etwas entgegen kommt. Erschwert wird dies noch durch die vielen Hecken. In diesem Bereich Englands gibt es kaum einen Meter Straße, der nicht durch Hecken, hohe z. T. extra aufgeschüttete Erdwälle oder zumindest Bäume gesäumt ist. Dies macht das Fahren sehr unübersichtlich. Zwischendurch hatten wir das Gefühl durch eine grüne Hölle zu fahren.

Die Landschaft im Exmoor erinnert etwas an die schottischen Highlands. Zum Teil sieht man noch Grasstummel, da hier sehr viele Schafe weiden. Dann gibt es farnbewachsene Gebiete und kleine Büsche. Bäume hat es ganz oben kaum noch. Wir haben dann hin und her überlegt, ob wir eine kleine Wanderung dann trotz strömendem Regen machen, um zu den Tarr Steps (Schieferbrücke) zu gelangen. Nach langem Zögern haben wir uns dazu durchgerungen und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Tarr Steps wurden als Brücke über einen Fluss gebaut. Der Fluss ist an dieser Stelle sehr breit und fließt auch dementsprechend langsam. Es wurden Schiefersteine als Brückenpfeiler verwendet und große Schieferplatten als Lauffläche darüber gelegt. Die Brücke ist interessant und wir hätten uns geärgert, wenn wir sie wegen des schlechten Wetters ausgelassen hätten.

Tarr Steps

Tarr Steps

Auf Feldwegen, die hier als Straßen in jeder Karte eingezeichnet sind und oft auch die einzige Möglichkeit sind, einen Ort überhaupt zu erreichen, ging es weiter am Duncary Beacon vorbei, von dem aus man eine tolle Sicht haben soll. Leider war hier nur Nebel und ein Wasserschleier. Ein Aufstieg auf den Berg lohnte sich also nicht.

Auf dem Weg nach Selworthy ließ der Regen merklich nach. In Selworthy hatten wir dann sogar schon wieder etwas Sonne. Selworthy ist ein Mini-Städtchen, das wie jeder Ort hier, eine Kirche besitzt. Diese ist ganz nett anzuschauen. Im Ort werden große Grünflächen und Gartenanlagen vom National Trust gepflegt. Diese sind schön mit den netten Häusern, als die Gartenanlagen von Dunster Castle. Hier ist ein kurzer Spaziergang lohnenswert.

Nach Porlock kommt man nur über sehr abschüssige Straßen, dieser Ort ist von Hügeln umgeben am Meer. Es ist ein kleiner Ort mit vielen weis getünchten Häusern. Eigentlich wollten wir hier etwas Warmes essen, jedoch haben um 17 Uhr alle Restaurants zu. So haben wir im Supermarkt eingekauft und uns davon erst einmal den Hunger gestillt. In Porlock gibt es auch eine nette Kirche, die wir auch besichtigt haben. Es vergeht eben kein Tag ohne Kirche.

Aus Porlock kommt man über eine Passstraße mit einer fabelhaften Aussicht in den Doppelort Lynmouth/Lynton. Um allerdings auf diese Passstraße zu gelangen muss man einen extrem steilen Berg hinauf. Da die Straße hier auch noch richtig kurvig ist, ist der erste Gang oft noch zu hoch.. Man sollte noch einen 0,5. Gang haben. Von der Passstraße konnten wir super auf das Meer schauen und haben auch noch einmal das Exmoor mit seiner Flora erlebt. Das Ganze immer noch ohne Regen, dafür aber mit einem starken Wind. Lynmouth liegt direkt am Meer, wieder umgeben von mehreren Bergen. An der Straße nach Lynmouth stehen ständig Schilder, die einen darauf hinweisen, in einem niedrigen Gang zu fahren und auf das große Gefälle hinweisen. Gegen Ende wird ausdrücklich gebeten, im niedrigsten Gang zu fahren. Es gibt auch einige Rettungswege, falls die Bremsen versagen sollten. Wir haben uns brav an die Anweisungen gehalten und haben noch nicht einmal unsere Bremsen gerochen, dafür aber den Verkehr aufgehalten. :-)

Lynton ist der zweite Teil des Doppelortes, der dann wieder oben auf dem Berg liegt. Diesen haben wir uns als Übernachtungsplatz ausgesucht. Als wir wieder oben waren, haben wir auch schnell eine Unterkunft gefunden. Mit 30 Pfund pro Person und Nacht ist das Waterloo House nicht supergünstig, aber völlig ok. Dies ist laut Schild vor dem Bed & Breakfast das älteste Gästehaus am Ort. Die Vermieter waren sehr freundlich. Als wir ankamen fragte auch ein älteres Paar aus Cornwall nach einem Zimmer. Gemeinsam haben wir dann noch kurz gewartet, bis die Zimmer hergerichtet waren. Wir bekamen einen Tee serviert und haben uns gut unterhalten. Die beiden hatten noch einige Reisetipps für uns parat.

Wir haben zu Fuß noch ein wenig den Ort erkundet. Lynton ist ein Bilderbuchstädtchen. Absolut malerisch. Es gibt eine Seilbahn, die Lynton und Lynmouth verbindet. Julia hatte davon schon im Reiseführer gelesen und als sie sie gesehen hat beschlossen, unbedingt damit fahren zu müssen. Leider war sie heute schon geschlossen.

Von unseren Vermietern bekamen wir den Tipp im „On the Steps“ Essen zu gehen. Dies erwies als nicht günstiger aber sehr guter Tipp.

Lynton: Das On the Steps auf der rechten Seite

Lynton: Das On the Steps auf der rechten Seite

Unser Essen haben wir genossen. Für beide gab es Fisch und Muscheln. Julia entwickelt sich zur Muschelliebhaberin. Das Restaurant ist eher spärlich eingerichtet, aber hat eine angenehme Atmosphäre. Auch der Wirt ist ein eher ruhiger Mensch, passt aber hervorragend in dieses Lokal. Insgesamt ist es mit 26 Sitzplätzen auch eher klein. Als Nachtisch gab es für uns beide einen Tawny Port, für Julia eine Früchte Cremee Brülee und für Ralf eine Käseplatte mit fünf verschiedenen lokalen Käsesorten, Brot und Marmelade. Beide waren jeweils total begeistert.

Los geht’s!

Montag, 22. Juni 2009

Dienstag, 16.06.2009

Heute morgen sind wir aus Bristol aufgebrochen. Nach einer kurzen Fahrt waren wir in Cheddar. Cheddar ist bekannt für seinen gleichnamigen Käse, der dort erfunden wurde. Jedoch waren wir nicht wegen des Käses, sondern wegen einer Höhle und einer Schlucht dort, der Cheddar Caves and Gorge. Das Parken war mit vier Pfund nicht ganz billig, richtig schockiert waren wir über die Eintrittspreise für die Höhle. Auch wenn im Höhleneintrittspreis noch mehr enthalten war, waren 26 Pfund für uns beide doch viel.

Die Gough’s Cave war sehr sehenswert, man läuft sehr weit in den Berg hinein und zum Teil ist es durch die Feuchtigkeit auch sehr rutschig. Man sieht kleine Seen, Stalagmiten und Stalagtiten. Mit einem deutschen Audioguide ausgestattet haben wir die Höhle in Ruhe erkundet.

Gough's Cave

Gough's Cave

Im Preis war noch eine zweite Höhle enthalten, die Cox’s Cave. Diese war sehr viel touristischer aufgemacht mit Lichteffekten und künstlichem Wasserfall. Die Höhle hatte das überhaupt nicht nötig, da auch sie sehr schön war.

Durch diese Höhle kam man direkt in die Crystal Cave. Hier war alles noch schlechter aufgemacht, man sah Figuren, die doch sehr an Herr der Ringe erinnerten. Man musste dann eine Kristallkugel berühren, um das Licht auf der Erde zu retten….

Der Aussichtsturm war leider geschlossen, dafür sind wir dann auf der rechten Seite der Höhle den offiziellen Wanderweg gelaufen, der es doch in sich hatte. Zwischendurch hatten wir atemberaubende Ausblicke über die Schlucht. Im Nachhinein wären wir besser auf der linken Seite gelaufen, um die rechte zu sehen, aber hinterher ist man immer schlauer. Wir haben Bergziegen, viele Vögel und Eichhörnchen gesehen und wurden während des Wanderns vom Gezwitscher der Vögel begleitet. Es war eine idyllische Wanderung.

Cheddar Gorge

Cheddar Gorge

Da wir nach der einen Seite schon etwas schlapp waren, haben wir uns den Aufstieg auf die andere Schluchtseite erspart und sind an der Straße zurückgelaufen. Wir sind weiter gelaufen, als der Schluchtbus für die Touristen fährt. Mit diesem hätten wir mit unserer Eintrittskarte auch fahren dürfen, was wir uns aber geschenkt haben, nachdem wir die Fahrtdauer beobachtet hatten.

Nach einem kurzen Mittagessen sind wir nach Wells gefahren und haben die Kathedrale besichtigt. In England erhält jeder Ort, der entweder eine Kathedrale oder eine Universität besitzt das Stadtrecht. Dies ist völlig unabhängig von der Größe. Wells ist also die kleinste Stadt Großbritanniens. Die Kathedrale ist auch wieder toll.

Cathedral von Wells

Cathedral von Wells

Wir zwei sind nur noch am schwärmen, wenn wir uns die bisherigen Texte durchlesen. :-)

In der Kathedrale gibt es eine Uhr, die zu jeder viertel Stunde schlägt. Es gibt dann zwei Ringe mit jeweils zwei Rittern, die zu diesem Zeitpunkt gegeneinander kämpfen. Es lohnt sich also dieses Schauspiel zu beobachten. Besonders interessant fanden wir den Betrag, der täglich für die Kathedrale aufgewendet werden muss: 3000 Pfund. In Wells mussten wir zum ersten Mal eine Fotografiererlaubnis erwerben, um fotografieren zu dürfen. Dieses Erlaubnis kostet auch stolze drei Pfund und wird mit dem Copyright begründet.

In Wells haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Das Schlimme an unserem bisherigen Urlaub ist, dass wir nicht alle schönen Häuser fotografieren können, da es davon so viele gibt, dass wir alle Speicherkarten nur mit Häusern füllen würden.

Von Wells sind wir nach Glastonbury gefahren. Glastonbury ist der Sage nach das Tor nach Avalon. Der Insel, die in der Sage um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde eine große Bedeutung hat. Das Tor liegt auf einem Hügel. Zu diesem Hügel kann man ein gutes Stück hochfahren, allerdings gibt es dann keine Parkmöglichkeiten mehr. Auch im Dorf haben wir die wohl vorhandenen Parkplätze leider übersehen. Außerdem weigerte sich Julia standhaft auch noch auf diesen Berg hochzulaufen, nachdem wir beim Hochfahren gesehen hatten, wie weit und wie bergig der Weg gewesen wäre.

Nach einigem Überlegen und einer größeren Fahrt in die Pampa haben wir uns entschlossen direkt nach Minehead durchzufahren. Das war zwar noch ein gutes Stück, jedoch nichts zu den Entfernungen in Amerika. Julia war beim Fahren von den ganzen Geschwindigkeitsbegrenzungen schon sehr genervt. Außerdem ist oft nicht klar, ob man nun innerorts oder außerorts fährt. Die deutsche Beschilderung ist schon toll. Dieters Navigationssystem hat uns heute oft geholfen, auch wenn es zum Teil der Meinung ist, man sei zu schnell, obwohl eine neue Geschwindigkeit ausgewiesen wurde.

In Minehead haben wir uns schnell entschieden am Meer zu wohnen. Wir haben auch sofort ein Zimmer gefunden im Quay Inn. In unserer Unterkunft haben wir uns auch unser Abendessen schmecken lassen, das sehr lecker war. Nach dem Essen haben wir noch einen kurzen Spaziergang an der Uferpromenade gemacht, die direkt vor unserer Unterkunft liegt Wir haben hier schon kurz die einsetzende Flut beobachtet und sind auf einer Treppe ins Hafenbecken hinabgestiegen. Dort konnten wir zu Beginn noch einen Fuß ins Watt setzen, jedoch mussten wir dann doch weichen, da die Stufe umspült und dann überspült wurde.

Im Moment sitzen wir im Bett und beobachten das Meer. Ganz langsam kommt die Flut zurück. Das hat schon etwas, einfach im Bett und zu sitzen und dieses Schauspiel genießen zu können. Wenn ihr jetzt schnell kommen könntet, hätten wir sogar noch zwei Betten übrig. Wir sind in der Luxussuite eines Bed & Breakfast gelandet. Bezahlt haben wir nur den Preis für ein Doppelzimmer. Mal sehen, was es morgen zum Frühstück gibt.