Dienstag, 16.06.2009
Heute morgen sind wir aus Bristol aufgebrochen. Nach einer kurzen Fahrt waren wir in Cheddar. Cheddar ist bekannt für seinen gleichnamigen Käse, der dort erfunden wurde. Jedoch waren wir nicht wegen des Käses, sondern wegen einer Höhle und einer Schlucht dort, der Cheddar Caves and Gorge. Das Parken war mit vier Pfund nicht ganz billig, richtig schockiert waren wir über die Eintrittspreise für die Höhle. Auch wenn im Höhleneintrittspreis noch mehr enthalten war, waren 26 Pfund für uns beide doch viel.
Die Gough’s Cave war sehr sehenswert, man läuft sehr weit in den Berg hinein und zum Teil ist es durch die Feuchtigkeit auch sehr rutschig. Man sieht kleine Seen, Stalagmiten und Stalagtiten. Mit einem deutschen Audioguide ausgestattet haben wir die Höhle in Ruhe erkundet.
Im Preis war noch eine zweite Höhle enthalten, die Cox’s Cave. Diese war sehr viel touristischer aufgemacht mit Lichteffekten und künstlichem Wasserfall. Die Höhle hatte das überhaupt nicht nötig, da auch sie sehr schön war.
Durch diese Höhle kam man direkt in die Crystal Cave. Hier war alles noch schlechter aufgemacht, man sah Figuren, die doch sehr an Herr der Ringe erinnerten. Man musste dann eine Kristallkugel berühren, um das Licht auf der Erde zu retten….
Der Aussichtsturm war leider geschlossen, dafür sind wir dann auf der rechten Seite der Höhle den offiziellen Wanderweg gelaufen, der es doch in sich hatte. Zwischendurch hatten wir atemberaubende Ausblicke über die Schlucht. Im Nachhinein wären wir besser auf der linken Seite gelaufen, um die rechte zu sehen, aber hinterher ist man immer schlauer. Wir haben Bergziegen, viele Vögel und Eichhörnchen gesehen und wurden während des Wanderns vom Gezwitscher der Vögel begleitet. Es war eine idyllische Wanderung.
Da wir nach der einen Seite schon etwas schlapp waren, haben wir uns den Aufstieg auf die andere Schluchtseite erspart und sind an der Straße zurückgelaufen. Wir sind weiter gelaufen, als der Schluchtbus für die Touristen fährt. Mit diesem hätten wir mit unserer Eintrittskarte auch fahren dürfen, was wir uns aber geschenkt haben, nachdem wir die Fahrtdauer beobachtet hatten.
Nach einem kurzen Mittagessen sind wir nach Wells gefahren und haben die Kathedrale besichtigt. In England erhält jeder Ort, der entweder eine Kathedrale oder eine Universität besitzt das Stadtrecht. Dies ist völlig unabhängig von der Größe. Wells ist also die kleinste Stadt Großbritanniens. Die Kathedrale ist auch wieder toll.
Wir zwei sind nur noch am schwärmen, wenn wir uns die bisherigen Texte durchlesen.
In der Kathedrale gibt es eine Uhr, die zu jeder viertel Stunde schlägt. Es gibt dann zwei Ringe mit jeweils zwei Rittern, die zu diesem Zeitpunkt gegeneinander kämpfen. Es lohnt sich also dieses Schauspiel zu beobachten. Besonders interessant fanden wir den Betrag, der täglich für die Kathedrale aufgewendet werden muss: 3000 Pfund. In Wells mussten wir zum ersten Mal eine Fotografiererlaubnis erwerben, um fotografieren zu dürfen. Dieses Erlaubnis kostet auch stolze drei Pfund und wird mit dem Copyright begründet.
In Wells haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Das Schlimme an unserem bisherigen Urlaub ist, dass wir nicht alle schönen Häuser fotografieren können, da es davon so viele gibt, dass wir alle Speicherkarten nur mit Häusern füllen würden.
Von Wells sind wir nach Glastonbury gefahren. Glastonbury ist der Sage nach das Tor nach Avalon. Der Insel, die in der Sage um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde eine große Bedeutung hat. Das Tor liegt auf einem Hügel. Zu diesem Hügel kann man ein gutes Stück hochfahren, allerdings gibt es dann keine Parkmöglichkeiten mehr. Auch im Dorf haben wir die wohl vorhandenen Parkplätze leider übersehen. Außerdem weigerte sich Julia standhaft auch noch auf diesen Berg hochzulaufen, nachdem wir beim Hochfahren gesehen hatten, wie weit und wie bergig der Weg gewesen wäre.
Nach einigem Überlegen und einer größeren Fahrt in die Pampa haben wir uns entschlossen direkt nach Minehead durchzufahren. Das war zwar noch ein gutes Stück, jedoch nichts zu den Entfernungen in Amerika. Julia war beim Fahren von den ganzen Geschwindigkeitsbegrenzungen schon sehr genervt. Außerdem ist oft nicht klar, ob man nun innerorts oder außerorts fährt. Die deutsche Beschilderung ist schon toll. Dieters Navigationssystem hat uns heute oft geholfen, auch wenn es zum Teil der Meinung ist, man sei zu schnell, obwohl eine neue Geschwindigkeit ausgewiesen wurde.
In Minehead haben wir uns schnell entschieden am Meer zu wohnen. Wir haben auch sofort ein Zimmer gefunden im Quay Inn. In unserer Unterkunft haben wir uns auch unser Abendessen schmecken lassen, das sehr lecker war. Nach dem Essen haben wir noch einen kurzen Spaziergang an der Uferpromenade gemacht, die direkt vor unserer Unterkunft liegt Wir haben hier schon kurz die einsetzende Flut beobachtet und sind auf einer Treppe ins Hafenbecken hinabgestiegen. Dort konnten wir zu Beginn noch einen Fuß ins Watt setzen, jedoch mussten wir dann doch weichen, da die Stufe umspült und dann überspült wurde.
Im Moment sitzen wir im Bett und beobachten das Meer. Ganz langsam kommt die Flut zurück. Das hat schon etwas, einfach im Bett und zu sitzen und dieses Schauspiel genießen zu können. Wenn ihr jetzt schnell kommen könntet, hätten wir sogar noch zwei Betten übrig. Wir sind in der Luxussuite eines Bed & Breakfast gelandet. Bezahlt haben wir nur den Preis für ein Doppelzimmer. Mal sehen, was es morgen zum Frühstück gibt.
Wenn man das so liest, könnte man richtig ins Träumen kommen und möchte auch dabei sein. Ist das Bett noch frei?
Ich hoffe, Ihr genießt den Aufenthalt in vollen Zügen und denkt noch nicht an das Ende.
Herzliche Grüße
D.
Hallo Ihr Zwei !
Wir kommen ja gerade erst vom Urlaub zurück und sind erstaunt, wie fleißig Ihr alles beschrieben habt. Wir kommentieren gerne noch, aber dazu möchten wir nicht nur die Bilder ansehen, sondern in Ruhe lesen
GLG Rainer + Andrea