Montag, 22.06.2009
Nachdem wir heute ein gutes Frühstücksbuffet hatten, nur leider wieder ohne jeglichen Käse oder Wurst, sind wir in die Kathedrale von Truro. Diese ist wie alle anderen Kathedralen sehr schön und sehenswert.
Leider hat hier ein nicht so begnadeter Organist die Orgel vergewaltigt. Jedenfalls hörte es sich furchtbar an. Vermutlich waren noch sehr viele falsche Töne in seinem Spiel.
Heute haben wir unseren Gartentag eingelegt und die wahrscheinlich bekanntesten Gärten Cornwalls besucht. Begonnen haben wir mit den Lost Gardens of Heligan. Diese Gärten haben eine traurige Geschichte. Im ersten Weltkrieg waren die Gärtner im Krieg und der Garten verwilderte. Das Herrenhaus wurde als Erholungsheim für britische Offiziere genutzt. Die Familie Tremayne erhielt das Anwesen 1919 zurück, hatte allerdings nicht das Geld, um es zu pflegen und vermietete nur das Haus an Freunde der Familie. Die Gärten verwilderten weiter. Im zweiten Weltkrieg wurde das Areal erneut von der Armee in Beschlag genommen und von den Amerikaner als Übungsgelände für die Landung in der Normandie genutzt. In den 1990 – er Jahren wurde der Garten wieder zu neuem Leben und alter Schönheit erweckt.
Inzwischen ist es eine riesige Gartenanlage. In einem tollen Dschungel gibt es viele tropische Pflanzen mit vielen Seerosenteichen dazwischen. Im verlorenen Tal kann man die ursprüngliche Landschaft Cornwalls sehen. Diese unterscheidet sich nicht so sehr von einem deutschen Tal mit viel Wiese und einem Bachlauf, sowie vielen Bäumen. Auch ein typischer Waldspaziergang fehlt auf diesem Areal nicht. Besonders schön ist hier die Picknickzone angelegt. Es gibt viele einzelne Tisch, durch Pflanzen von einander getrennt. Das ist so richtig gemütlich. Ralf sich auch heute Scones gegönnt. Für Julia gab es einen ganz langweiligen Marmorkuchen. Beides war wirklich lecker, wobei Julia die Clotted Cream nicht so liegt.
Es gibt auch eine Wildlife-Area. Hier kann man hervorragend Tiere beobachten. Wir haben viele verschiedene Vögel entdeckt und einen Fasan. Der Fasan war nur leider etwas fotoscheu.
Hier gab es dann auch endlich Blumengärten, so wie wir es bereits in den Trellisick Gardens erwartet hatten. Nicht so viele wie vielleicht auf der Mainau, aber schön.
Dann kam der zweite Garten und zwar eine sehr neue Gartenanlage, die 2001 erst eröffnet wurde. Die Anlage wurde in einer ehemaligen Kaolingrube errichtet. Idee entstand 1995, bis zur Eröffnung vergingen dann sechs Jahre. Die Anlage liegt auf einem 50 Hektar großen Grundstück. Das Ziel von Eden Project ist die Erhaltung und Nachzucht von seltenen Pflanzen. Das besondere auf diesem Areal sind die beiden großen Glaskuppeln. In der größeren der beiden Glaskuppeln sind tropisch feuchte Pflanzen untergebracht. Das ganze wird versucht so lebensnah wie
möglich zu gestalten. Es gibt Wind, Wasser und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Wir haben uns jedenfalls gefreut, als wir wieder trockenere Luft zum Atmen hatten. In dieser Kuppel leben ohne Ende Ameisen, die auch sehr viele Pflanzen bevölkern. Ralf hat mit seinem Makroobjektiv tolle Aufnahmen gemacht. Insgesamt war das für uns beide ein sehr fotogener Tag. Es sind sehr viele schöne Fotos entstanden. Einige bekommt ihr hier auch zu sehen.
In der kleineren der beiden Glaskuppeln sind mediterrane Pflanzen untergebracht. Diese war für uns nicht so spannend, da wir den Großteil der Pflanzen aus der freien Natur von früheren Urlauben kennen. Manches wächst auch bei uns in Deutschland schon.
Auch im Freiland des Eden Projects kann man tolle Anlagen sehen. Es gibt auch hier Blumen in allen Farben zu bestaunen. Interessant war hier auch der Nutzpflanzen teil. Zur Zeit muss hier ein Projekt laufen, um die Besucher auf eine gesunde Ernährung hinzuweisen. Hierzu gibt es noch ein weiteres Zelt, das für die Allgemeinheit jedoch nicht zugänglich war. Man konnte etwas hineinspickeln.
Als wir den Berg endlich wieder erklommen hatten und am Auto angelangt waren sind wir nach Bodmin weitergefahren. In Bodmin sind wir im ersten und einzigen Hotel und Restaurant am Platz gelandet. Es ist hier günstig und von innen viel schöner als von außen. Das Essen war sehr gut und das Restaurant ist schön renoviert. Ralf hatte sogar noch die Möglichkeit Snooker zu spielen. Im Keller steht ein Snookertisch. Das war für ihn dann ein gelungener Ausklang.
Morgen wollen wir uns das Bodmin-Moor ansehen. Mal sehen, wie gut hier die Sehenswürdigkeiten ausgeschildert sind. Kennt von Euch jemand Daphne de Maurier? Wir kannten sie bislang beide nicht, aber dazu morgen mehr.
Aber klar kenne ich Daphne du Marier und haber schon einige Bücher von ihr gelesen (Mutter hatte die im Regal). Leider ist das schon Generationen her und daher kann ich mich nicht mehr daran erinnern.
Mich hat erstaunt, welches botanische Interesse bei Euch vorhanden ist bzw. sich entwickelt hat. Sollte das anhalten, finden wir sicher in unserem Gärtchen eine Gelegenheit, daß Ihr Euch austoben könnt, z.B. beim Unkraut jäten