Ans Ende der Welt!

Samstag, 20.06.2009

Das Frühstück in unserem B&B war sehr gemütlich. Unsere Wirtin hat jeweils immer in der Reihenfolge die Gäste bewirtet, in der sie ab halb 9 zum Frühstück kamen. Wir kamen als zweite und mussten damit nur einen Gast vor uns abwarten.

Start Richtung Land’s End über landschaftlich schöne Routen. In diesem Teil Cornwalls waren wir von unserem Reiseführer etwas enttäuscht. Man sieht fortlaufend Türme von ehemaligen Minen. In unserem Reiseführer wird hierzu fast nichts erwähnt. Das ist total schade. Wir wollten die Levant Mine besichtigen, die einzige Mine, die besichtigt werden kann. Wir sind ein bisschen über das Gelände gestreift und haben einige Ruinen gesehen.

Levant Mine

Levant Mine

Die Mine gehört zum National Trust, nur leider haben alle National Trust Sehenswürdigkeiten der Gegend samstags zu. Wer diese Öffnungszeiten festgelegt hat, sollte sich vielleicht doch noch einmal Gedanken darüber machen, ob man nicht doch besser am Wochenende aufmacht.

Der National Trust ist in unseren Augen eine sehr spannende Organisation. Zum Beispiel ist es echt krass, wie offensiv hier Werbung für eine Tätigkeit als Freiwilliger betrieben wird. Es gibt auch sehr viele Freiwillige, vor allem Rentner.

In unserem Reiseführer wird Men an tol als Sehenswürdigkeit ausgewiesen, leider haben wir diese aufgrund der fehlenden Beschilderung verpasst.Wo in Deutschland zu viele Schilder stehen, fehlen diese eindeutig in England. Als Vorgriff: Auch die Merry Maidens haben wir dann nachmittags aus dem gleichen Grund verpasst. :-(

Dann sind wir nach Land’s End gefahren. Von unserem Reiseführer wurden wir schon vorgewarnt, dass es sehr touristisch aufgemacht ist mit einer Art Jahrmarkt. Dies lag uns nicht besonders, deshalb sind wir dann über ein Stück des Küstenwanderwegs Richtung Süden gelaufen. So wurden wir von der Schönheit der Natur für die Sünden der Menschen entschädigt.

Lands End

Lands End

Man kann hier eine malerische Küste erleben. Der Küstenwanderweg ist auch einmal eine Reise wert, allerdings nicht ohne vorheriges Wandertraining. Interessant war hier, wie wenige doch noch ein Stück weitergehen und die faszinierende Natur erleben.

Lands End

Lands End

Auf dem Rückweg zum Parkplatz am Lands End konnten wir eine Rettungsvorführung der Royal Navy beobachten. Diese dauerte so lange, dass wir sogar noch von Nahem die letzten Teile verfolgen konnten. Es war beeindruckend, wie gut der Helikopterpilot sein Flugerät im Griff hatte. Er hat minutenlang wirklich komplett ruhig im starken Wind an einer Klippe den Helikopter so gehalten, dass sich ein Besatzungsmitglied abseilen konnte. Das Team an Bord muss sehr gut aufeinander eingespielt sein und sich vertrauen.

Von Lands End sind wir zum Minack Theatre. Dies ist bislang Julias Höhepunkt der Reise. Das Minack Theatre wurde vor dem zweiten Weltkrieg von Rowena Cade an der Steilküste erbaut. Alleine die Idee an der Küste ein Open-Air-Theater zu bauen ist toll. Noch besser ist jedoch die Umsetzung. Das Theater wurde im zweiten Weltkrieg komplett zweckentfremdet, da es sich hervorragend als Landeplatz für die deutsche Marine geeignet hätte.

Nach dem Krieg baute die Dame das Theater wieder auf. Es sind sehr steile Sitzreihen, so dass man von allen Plätzen gut auf die Bühne sieht. Man hat hinter der Bühne das Meer und eine Reihe Klippen. Während unseres Besuchs dort wurde das neue Stück geprobt, dass dann von Montag bis Freitag dort gegeben wird. Das war schön die Schauspieler zu beobachten. Julia wollte überhaupt nicht mehr weg von dort.

Minack Theatre

Minack Theatre

Direkt oberhalb des Theaters waren mediterrane Gärten angelegt, da es dort normalerweise nie Frost gibt, der länger als ein paar Stunden dauert. Im letzten Winter lag dort jedoch sogar länger Schnee und das Theater hatte ca. 10000 Pfund Frostschäden in den Gartenanlagen. Das zeigt etwas, wie aufwendig die Gärten angelegt sind. Sofern man die Möglichkeit hat, dort eine Aufführung anzusehen, sollte man sich dies keinesfalls entgehen lassen!!!

Wir haben uns noch eine weitere große Stadt in Cornwall angesehen: Penzance. Um unseren Hunger zu stillen gab es ein cornisches Nationalgericht: Pasty. Dies sind Blätterteigtaschen mit verschiedenen Füllungen, die heiß serviert werden. Sehr lecker!

Penzance

Penzance

Im Vergleich zu St. Ives ist Penzance bei weitem nicht so schön. Zum Einkaufen hat man hier viele Möglichkeiten, mit Sicherheit mehr als in St. Ives, jedoch ist es bei weitem nicht so beschaulich und gemütlich. Witzig ist hier das Schwimmbad, das direkt am Meer liegt, aber abgetrennt davon ist. Hier sind nur einige mutige mit Neoprenanzügen baden gegangen. Wenn mal kein Wind geht ist es hier sehr warm, der Wind kühlt jedoch schon stark. Der Wind ist dafür auch sehr gefährlich, weil man die Sonne nicht spürt. Sonnencreme ist jeden Tag Pflicht.

Den Tag haben wir in St. Ives beschlossen. Wir haben genau den am Vortag beschriebenen Fehler gemacht und sind zur Hauptessenszeit essen gegangen. Nach einigem Suchen sind wir in einem der teuersten Restaurants am Platz eingekehrt. Dafür war dann aber auch das Essen traumhaft lecker. Ralf war völlig irritiert, als Julia sich ein vegetarisches Nudelgericht bestellte. Das schmeckte dafür auch ihm sehr gut.

Sonnenuntergang in St. Ives

Sonnenuntergang in St. Ives

2 Antworten zu “Ans Ende der Welt!”

  1. Dieter sagt:

    Oooch… schon wieder aus - will mehr, mehr, mehr!!!
    Das war super interessant - vielen Dank.
    Einen kleinen Verbesserugnsvorschag hätte ich: beim Lesen weiß man nicht, um welchen Tag es sich handelt. Es wäre super, wenn Ihr das Datum am Anfang eines Tages einfließen lassen könntet.
    Weiterhin einen tollen Urlaub und vergeßt das ‘flittern’ nicht :-)
    LG Dieter

  2. Rosi sagt:

    Es war ein Genuß, Eure Reiseberichte zu lesen. Ich wär sooo gern auch dort. In Bristol war mir einiges bekannt, aber durch Eure Schilderung habe ich doch ein paar neue Dinge kennengelernt und erfahren. Ich bin ganz begierig auf weitere Fotos und Eure Erzählungen. Eure Berichte und sind so lebendig, so gut beschrieben - druckreif, echt.

    Ihr habt eines geschafft, was ich seit Jahren vergeblich versucht habe, Ihr habt Dieters Interesse geweckt - vielleicht habe ich nun Glück und wir gehen auch wieder mal gemeinsam nach England.

    Noch viele schöne Erlebnisse und Eindrücke - genießt die verbleibende Zeit noch intensiv!

    Liebe Grüße
    Rosi

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