Archiv für die Kategorie ‘Urlaub’

Gondelfahrt ins Blaue

Montag, 08. September 2014

Frühstück gab es heute für uns alle gemeinsam. Wir hatten Davids Brei zubereitet und uns etwas vom Frühstücksbuffet geholt. Das Frühstücksbuffet ist vollkommen ausreichend. Vielleicht nicht so umfangreich wie im Engel, aber man kann gut satt werden und hat eine schöne Auswahl. Mit Auffüllen sind sie nicht die schnellsten, dafür liegen Butterbrotpapier und Tüten aus, um das Vesper einzupacken. Heißgetränke und Softdrinks kann man den ganzen Tag selbst zapfen, hier ist die Auswahl richtig gut. Das ist schon geschickter, wenn man einfach zu jeder Tageszeit etwas holen kann und hier keine Kosten mehr entstehen. Leider war auch das Frühstück recht unruhig, unsere Tischnachbarn waren zwar fast fertig, aber eben noch nicht komplett und so wurde es erst ruhiger als sie weg waren. Krass ist wie sauber der Speisesaal jeweils zu Beginn des Essens ist und wie viel am Ende auf dem Boden verteilt ist. Man kann dem Hotel keinen Vorwurf machen, sie putzen hier immer zwischen den Mahlzeiten, aber während der Mahlzeiten ist das einfach nicht möglich. Zu Ende bekamen wir mit, dass ein Tisch am Fenster frei werden würde und so fragten wir, ob wir diesen haben könnten, damit David nicht mehr ganz so viel herumschauen muss und sich nicht mehr die ganze Zeit im Hochstuhl dreht. Leider war der Tisch schon anderweitig vergeben. So überlegten wir, wie wir David anders etwas ruhiger stellen könnten. Zu einem Ergebnis kamen wir aber erst später.

Da der Wetterbericht für diese Woche eher bescheiden ist und Montag der beste Tag werden sollte, nahmen wir uns gleich für Montag eine Bergtour vor.

Bislang war Julia immer nur im Winter im Kleinwalsertal zum Skifahren, aus dem Grund kannte sie die Kanzelwand und das Fellhorn nur als Skigebiet. Ralf war zwar in seiner Kindheit auch schon im Sommer im Kleinwalsertal, kann sich aber nicht mehr erinnern. Julia wollte gerne auf die Kanzelwand und so wurde die Kanzelwand unser erstes Ziel.

Wir packten uns einen Rucksack mit Getränken, etwas zu Essen für David und noch einigen Kleinigkeiten. David kam zu Ralf in die Manduca. Unsere Zimmerkarte ist gleichzeitig als Busfahrkarte im Kleinwalsertal und als Liftkarte für die Lifte in Oberstdorf und im Kleinwalsertal freigegeben. Direkt unterhalb unseres Hotels ist eine Bushaltestelle, ab dieser fuhren wir mit einem sehr vollen Bus nach Riezlern zur Kanzelwandtalstation. Ohne direkten Plan wollten wir uns oben mal anschauen, welche Möglichkeiten wir zum Laufen mit David in der Manduca hätten. Wir waren uns sicher, dass uns schon etwas einfallen würde.

Da an der Gondel nur wenige Personen warteten, stiegen meistens vier Personen in eine Sechser-Gondel. Zu uns gesellte sich ein Ehepaar aus Stuttgart, das schon häufiger im Kleinwalsertal war und auch einen elf Monate alten Enkel hat. Der Herr zeigte uns aus der Gondel die verschiedenen Gipfel und berichtete, welche Wege wir mit David gut gehen könnten. Er gab uns dann auch den Tipp für unsere heutige Wanderung: Vom Kanzelwandgipfel zur Fellhorn-Mittelstation, die auch Station Schlappholdsee heißt. Die beiden wollten auch diese Tour laufen, allerdings dann mit der Gondel wieder hoch auf den Fellhorngipfel und wieder zurück zur Kanzelwand. Aber der Vorschlag gefiel uns so gut, dass wir beschlossen auch Richtung Fellhorn zu laufen und dann nach unserer und Davids Verfassung zu entscheiden, ob wir am Fellhorn Richtung Tal oder Gipfel fahren.

Für ein größeres Kind ist der Kanzelwandgipfel bis zu einem Speichersee ein toller und spannender Spaziergang. Hier wurde ein Wasserlauf angelegt: Burmis Wasser. Es gibt Wasserräder, Staumöglichkeiten und verschiedene andere Möglichkeiten, mit dem Wasser zu spielen.

David genoss den Spaziergang in der Manduca und war auch schon in der Gondel eingeschlafen. So liefen Ralf und Julia den Berg hinab und freuten sich über den strahlenden Sonnenschein. Da das erste Stück doch recht steil den Berg hinab führte, waren wir froh, als wir auf Höhe eines Sessellifts ankamen, der im Winter wieder zur Kanzelwandbahn führt. Ob hier wurde der Weg ebener und war nicht mehr so stark geschottert. Es war ein schöner Weg mit einem tollen Blick auf die Berge. Wir genossen die frische Luft und freuten uns auch, dass wir im Gegensatz zum ersten Teil unserer Wanderung nicht mehr ganz so viele Menschen um uns herum hatten. Es war für uns ganz krass, wie viele Menschen oben auf dem Berg unterwegs waren. Die meisten waren aber tatsächlich an Burmis Wasser und bis zum Speichersee oder auf dem Weg zum Fellhorngipfel.

David wachte nach einer knappen halben Stunde wieder auf und freute sich über den Spaziergang und schaute sich die Umgebung an.

An der Oberen Bierenwangalpe machten wir Brotzeit. Ralf genehmigte sich einen Wurstsalat und Julia die Suppe des Tages: eine Brätknödelsuppe. David bekam sein mitgebrachtes Gläschen.

Nach der Stärkung ging es auf unser letztes Wegstück, da wir bereits beschlossen hatten, nicht mehr vom Fellhorn zu Kanzelwand zurück zu laufen. Eine Variante die noch im Raum stand, war mit der Gondel zur Bergstation und das letzte Stück zum Gipfel zu laufen, aber das wollten wir ganz spontan entscheiden, da beide Gondeln aus dem gleichen Gebäude starten. Das letzte Stück war recht anstrengend, da es eigentlich nur noch bergauf ging. Direkt neben der Station Schlappholdsee endet auch ein Sessellift, der wohl aus Testzwecken kurzzeitig eingeschaltet wurde. David konnte sich an den vorbeifahrenden Sessel und später über ihn fahrenden Sessel nicht satt sehen. Da hatten wir Glück, dass er das so sehen konnte, denn als wir dann an der Station Schlappholdsee ankamen, wurde der Lift wieder abgestellt.

Inzwischen war die Sonne leider dunklen Wolken gewichen, deshalb entschieden wir uns für die direkte Talfahrt. Im Wartebereich war es noch ganz leer und eine Gondel stand auch für die Talfahrt bereit. Leider war diese wohl schon voll oder sollte laut Fahrplan abfahren, so dass wir auf die nächste Gondel warten mussten. Im Moment fahren die Gondeln im Viertelstundentakt über den Tag verteilt. Unser Vorteil war, dass wir nun fast ganz vorne standen und in der nächsten Gondel uns einen Platz aussuchen konnten. Wir durften dann schon zur Gondel vor, kurz bevor diese einfuhr. Man kann von beiden Seiten in die Gondel einsteigen und wir hatten uns entschieden, so stehen zu bleiben, dass wir in beide Richtungen schnell laufen konnten. Ein älteres Ehepaar drängelte sich dann direkt vorbei und stellte sich an die linke Seite direkt vor das Eisengitter. Damit zogen sie dann die Familie, die eigentlich noch vor uns war mit und so standen wir dann alleine an diesem Zwischenstück. Die Gondel wurde dann auf der rechten Seite aufgemacht und der Gondelbegleiter fragte, ob wir über die Gondel klettern wollten oder doch lieber einfach daran vorbeilaufen und bequem einsteigen wollten. So standen wir dann perfekt und stiegen als erste in die Gondel. So ein bisschen Schadenfreude konnten wir uns auch nicht verkneifen, wenn die älteren Herrschaften, die noch sehr gut zu Fuß waren, meinten sie müssten drängeln, dann passt es, wenn sie nachher später einsteigen konnten.

Wir hatten uns einen Platz direkt am Fenster zum Tal ausgesucht und hatten so eine super Sicht. Ralf war in der Station noch unsicher, ob wohl alle mitkommen würden, weil er so an die 50 Wartende gezählt hatte, aber die Person, die er sich als Nummer 50 gemerkt hatte kam und noch einige mehr. In der Gondel entdeckte Ralf dann, dass sie bis max. 101 Personen und 7,5 Tonnen Nutzlast freigegeben war. Wir waren erstaunt, wie voll die Gondel wurde, es war dann doch recht kuschelig. David störte es überhaupt nicht und so glitten wir gemütlich ins Tal.

Im Tal nahmen wir den Bus nach Oberstdorf und stiegen dort am Busbahnhof in den Walserbus um und kamen so zurück zu unserem Hotel. Im Bus schlief David noch einmal tief und fest und ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

Zurück im Hotel gab es Brei und Kaffee und Kuchen. Als alle gesättigt waren, gingen wir noch eine Weile schaukeln und Bobbycar fahren. Sonst bietet das Hotel leider wenig Außenspielmöglichkeiten für die Kleinen. Es gibt noch eine Art Trampolin, das ist aber für Mama und David gemeinsam nicht geeignet.

Am Spätnachmittag überlegten wir, ob wir mit David noch eine Runde ins Schwimmbad gehen und versuchten das auch. Dort war es allerdings so voll, dass wir beschlossen, dass David doch nicht anzutun. Wir erkundeten das Hotel noch ein wenig ausgiebiger und gingen zurück auf unser Zimmer. Dort durfte David bis zum Abendessen noch ein wenig spielen.

Pünktlich um kurz vor halb sechs waren im Speisesaal, David wurde gefüttert und Ralf kam die glorreiche Idee, während wir aßen, David künftig an den Kopf des Tisches zu setzen, da wir dann beide kurz zu ihm greifen können und so nicht immer einer nur mit ihm beschäftigt ist. Das wollten wir zum Frühstück umsetzen. Das Abendessen war sehr lecker. Etwas erstaunt waren wir, dass die Küche die Hauptgerichte noch nicht soweit fertig hatten, dass sie direkt abgerufen werden konnten. Wir waren zwar die ersten, aber da man das Essen vorher bestellt, sollte es doch möglich sein, alles soweit vorzubereiten. Das Essen selbst war wieder gut und wir kamen gegen halb acht aufs Zimmer. David ging dann wieder gemeinsam mit Mama ins Bett. Als er das erste Mal aufwachte, war Papa noch wach und brachte ihn der Mama. Da Mama nur halb wach war, schlief sie direkt mit David im Arm wieder ein. So gaben Mama und David dann ein gemeinsames Schnarchkonzert :-)

Da diese Schlafhaltung aber nur begrenzt gemütlich ist, wachte Julia wieder auf brachte David als er genug getrunken hatte, wieder in sein Bett.

Urlaub im Kleinwalsertal

Sonntag, 07. September 2014

Heute sind wir gemütlich zu Davids Schlafenszeit ins Auto gestiegen, um ins Kleinwalsertal nach Hirschegg zu fahren. Dort wollen wir eine Woche Urlaub im Familotel Alphotel machen. Bei Familotel handelt es sich um eine Hotelgruppe, welche sich auf Familien mit Kindern spezialisiert hat. Wir haben ein Hotel gewählt, dass auch speziell für Babys geeignet ist.

Leider war die Anfahrt alles andere als unkompliziert. Bereits am Aichelberg kamen wir bis Mühlhausen in einen Stau und verloren ca. 45 Minuten. Dann ging es weiter und direkt nach Ulm kam der nächste Stau bis Illertissen, wo wir weitere 30 Minuten verloren. David fand das natürlich nicht so berauschend und wachte dann auch im ersten Stau auf, weshalb wir in Summe drei Mal stoppen mussten und ihn auch unterwegs füttern mussten. So bekam er ein Gläschen an einem Parkplatz an der Autobahn. Das ist nicht so richtig optimal, weil er von den vielen vorbei fahrenden Autos abgelenkt wurde, aber besser so als gar nicht. Erst auf den letzten paar Kilometern ist er wieder eingeschlafen und hat bis auf den Hotelparkplatz geschlafen.

Das Hotel war gut zu finden und ist auch schön. Man merkt, dass es im letzten Jahr an vielen Stellen grundsaniert wurde. Für uns war es eine große Umstellung wieder einmal in ein Hotel zu kommen, das wir nicht in- und auswendig kennen. Wir sind einfach den Engel gewohnt, wo wir uns bestens auskennen und sofort zu Hause sind. Hier mussten wir uns erst einmal umschauen und uns zurechtfinden. Wir bekamen zwar eine kurze Führung durch eine Rezeptionistin, waren aber auf die Schnelle etwas überfordert. Sie hatte es leider auch etwas eilig und so kamen viele Fragen erst auf, als wir auf uns alleine gestellt waren. Glücklicherweise trafen wir später an der Rezeption noch viele sehr hilfreiche Damen an und konnten alles abklären.

Nachdem wir ausgepackt hatten und wir uns in unserem Zimmer wieder bewegen konnten, sind wir mit David Brei essen gegangen. Wie wir erwartet haben, können wir mit den Gläschen, die wir hier nutzen dürfen, auskommen und nutzen nur unser Milchpulver und das Getreidebreipulver. Hier sind wir mit dem vorhandenen nicht zufrieden bzw. haben mit David schlechte Erfahrungen gemacht. Als David fertig war mit Essen, gingen wir selbst Essen und bekamen unseren Tisch zugewiesen.
Zum Frühstück und Abendessen hat man einen festen Tisch, tagsüber isst man im Loungebereich. Abends isst man normalerweise vier Gänge, man beginnt mit einem Salat vom Buffet, anschließend gibt es eine Suppe oder Vorspeise, gefolgt von einem Hauptgang und zum Abschluss noch ein Dessert.

Der Speiseraum ist rechts und links des Gangs auf vier „Abteile“ verteilt und in einem „Abteil“ sind jeweils sechs Tische für vier bis fünf Personen. Dahinter folgt der Buffetbereich, dem noch ein weiterer Speisesaal folgt, der allerdings derzeit geschlossen ist.
Richtig schockiert waren wir von dem Geräuschpegel im Speiseraum. Da es erst ab 18:30 Uhr Abendessen gibt, stürmen natürlich auch alle auf einmal in den Speiseraum. In unserem „Abteil” sitzen noch zwei Mamas mit ihren insgesamt fünf Kindern. Alle Kinder sind geschätzt zwischen einem Jahr und fünf Jahren und sind sehr laut. Die anderen Tischnachbarn sind soweit ok, aber für uns ist es eine völlig neue Erfahrung, dass man beim Essen einer derartigen Unruhe ausgesetzt ist und David nur noch am Schauen ist. Wir werden uns noch daran gewöhnen, man kann es einfach nicht mit dem Engel oder so vergleichen. Abendessen ist weder erholsam noch entspannend.

Mit David schauen wir, dass wir zügig essen und so waren wir nach einem guten Essen bereits um 20 Uhr wieder auf dem Zimmer. Da auch die Eltern fertig mit der Welt waren, gingen wir alle gegen 20:30 Uhr miteinander ins Bett.

Wir reaktivieren unseren Blog!

Sonntag, 07. September 2014

Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass wir seit 2012 nichts mehr in unserem Blog geschrieben haben. Nun wollen wir ihn in diesem Urlaub wieder reaktivieren. Mal sehen, ob es etwas Interessantes zu berichten gibt.

Heimkehr

Samstag, 29. September 2012

Inverurie nach Böblingen

Nach 1500 Meilen im Norden Schottlands haben wir heute unser Auto in Aberdeen wieder abgegeben. Der Aberdeener Flughafen ist richtig schnuckelig. Dort gibt es fünf Gates. Aber alle Flüge wurden über Gate eins abgewickelt. Um 15:45 Uhr sollte heute der letzte Flug dort abfliegen. Im Duty Free Bereich gab es dafür eine stattliche Auswahl an Whisky, aber wir sind hart geblieben. ;-)

In Amsterdam hatten wir heute einen langen Aufenthalt, so dass wir in aller Ruhe durch den halben Flughafen wandern konnten. Krass war hier die erneute Sicherheitskontrolle. Bei der Sicherheitskontrolle lasen wir, dass man auch das Netzteil von Laptops auspacken soll. Wir beschlossen aber, dass wir das noch nie mussten und auch jetzt ohne durchkommen würden. Wir legten also unsere Rucksäcke, Jacken, Schal, Brillen, Gürtel und Handtasche in die Boxen und Ralf wurde durch die Schleuse geschickt.

Dann fragte einer der Beamten, ob wir eine große Kamera hätten. Julia bejahte und durfte daraufhin die Kamera auch noch auspacken und jedes einzelne Objektiv. Er wollte dann wissen, ob wir noch mehr Kameras hätten, hatten wir, aber die kleine Kamera musste wir dann doch nicht mehr auspacken. Als wir endlich Julia durfte dann auch durch die Schleuse. Danach warteten wir und dann ein junger Herr und fragte, wem denn der Rucksack gehören würde. Es war Julias Rucksack mit allen unseren Ladegeräten für die Digicams, Handys; unserer externen Festplatte, Stromkabel fürs Laptop und USB-Kabeln. Wir duften jedes Teil einzeln auspacken, damit alles noch extra durchleuchtet werden konnte. So extrem waren wir noch nie gefilzt worden.

Nach einem ruhigen Flug nach Stuttgart warteten wir am Gepäckband sehr lange auf unser Gepäck. Zuerst zählte die Anzeige noch sauber die Minuten herunter. Bei null kam aber weiterhin nichts. Nach weiteren zehn Minuten kam eine Durchsage, dass aufgrund des Zolls sich das Gepäck verspätet. Auf dem Bildschirm wurde dann auch angezeigt, dass es sich aufgrund behördlicher Maßnahmen verzögert. Nach einigen Minuten kamen dann ein paar Gepäckstücke, unter anderem Julias Koffer. Ralf musste sich noch einige Minuten gedulden. Als Ralfs Koffer endlich auch zu sehen war, ging Julia schon einmal vor zu Marianne und Otto, die uns abholten. Ralf kam dann doch recht lange nicht. Julia wunderte sich schon, ob der Zoll ihn noch herausgezogen hatten. Das wäre allerdings wenig ergiebig, da unsere Einkäufe in Julias Koffer verstaut waren.  Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Ralf endlich durch die Türen. Nun konnten wir gemeinsam nach Hause fahren.

Das war es für diesen Urlaub, vielleicht bis zum nächsten Urlaub.

Die Queen ist da!

Freitag, 28. September 2012

Von Grantown on Spey nach Inverurie

IMG_9225Durch die Cairngorm Mountains sind wir heute durch eine  wunderschöne Landschaft über eine größtenteils auch gute Straße weitergefahren. Man fährt hier hoch in die Berge hat und wird dann mit einer sehr schönen Aussicht belohnt. Es gibt moorige Abstriche mit Heidekraut und kahle Bergrücken oder aufgeforstete Waldstriche. IMG_9234 Schafe tauchen unvermittelt auf der Straße auf, wenn sie ihre Zäune bezwungen haben und kleine Flüsschen durchziehen die Täler.

Auf 645 m liegt das Skigebiet Lecht. Im Sommer sieht es etwas trostlos aus, wenn man die aus Julias Sicht veralteten Lifte anschaut und daneben den kahlen Bergrücken betrachtet. Es ist  für die Schotten bestimmt geschickt, wenn man auch zu Hause Skifahren kann, IMG_9252allerdings ist das hier eher mit dem Schwarzwald als mit den Alpen zu vergleichen. Im Sommer kann mit dem einzigen Sessellift und einem Kart hinauffahren und einen vorgegebenen Pfad wieder hinunter. Wenn wir in Schottland leben würden, wäre das durchaus auch einmal ein Wintersportziel, so sind Julia die Alpen lieber. :-)

Corgarff Castle wurde 1550 als Tower House erbaut. Seine äußere Form hat sich etwas verändert, da das Castle mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut worden war. Jedoch ist die ursprüngliche Tower House-Bauweise noch gut zu sehen. Das Castle liegt an dem IMG_9286 strategisch wichtigen Knoten zwischen Deeside und Speyside. Vor dem Jakobitenaufstand 1746 wurde es als Waffenlager der Jakobiten genutzt. Danach wurde Corgarff Castle von den Engländern als Armeestützpunkt genutzt. Dort waren zeitweise bis zu 50 Männern untergebracht. Später wurde das Castle als Farm oder später wieder als Armeestützpunkt genutzt. Im ersten Weltkrieg verließen die letzten (zivilen) Bewohner das Castle. Seit dem stand es leer bis es 1961 in staatliche Obhut übergeben wurde. Seitdem wurde es aufwendig renoviert und ist heute so von Besuchern zu bewundern, wie es 1746 wohl ausgesehen hat.

Unsere letzte Destilleriebesichtung für diesen Urlaub war bei der Royal Lochnagar Destillerie. Diese Destillerie gehört auch zum Diageo-IMG_9299 Konzern. Interessant ist hier der offene Maischebottich. Fast jede Destillerie hat einen oben abgeschlossenen Maischebottich, deshalb war es interessant, hineinschauen zu können. Freitags wird bei Royal Lochnagar nicht gearbeitet, also war der Maischebottich auch leer.

Schade ist hier, dass man nicht einmal in den Raum mit den Gärbottichen darf, man kann die drei recht kleinen Bottiche nur durch eine Scheibe betrachten. Die beiden Brennblasen sind winzig und haben eine eher ungewöhnliche Form, waren aber auch nicht in Betrieb.

Das absolute Highlight und eine wirkliche Besonderheit ist das Duty Paid Warehouse. Das bedeutet, dass für alle hier eingelagerten Fässer bereits die Steuern bezahlt wurden. Gordon Muir war hier unser Guide IMG_9306 und hatte viel zu erzählen. Er ist als unabhängiger Whisky-Tutor tätig und bildet auch bei Royal Lochnagar aus. Diese Destillerie ist im Diageo-Konzern die Ausbildungsdestillerie. Das besondere an diesem Lager ist, dass aus unterschiedlichen Destillerien Fässer vorhanden sind und man auch querbeet daran riechen. Diese Destillerie ist toll, wenn man schon einiges gesehen hat, weil man dann dieses Lagerhaus richtig zu schätzen weiß.

Beim anschließenden Tasting gab es den Royal Lochnagar 12 Jahre. Man merkte Gordon Muir seine Begeisterung für Whisky an als er uns versuchte die verschiedenen Gerüche und Geschmacksrichtungen, die der Whisky vorzuweisen hat, näher zu bringen. Der Whisky ist ok, aber nicht die erste Wahl für unseren Schrank. :-)

Balmoral Castle konnten wir leider nicht besichtigen, da ein streng aussehender Wachmann uns nicht zur Queen vorließ. Balmoral ist der Sommersitz der Queen. Aufgrund der olympischen Spiele hat sie in diesem Jahr auch nicht wie sonst üblich im August Urlaub gemacht, sondern ist erst jetzt dort.

Neben Balmoral Castle liegt die Crathie Kirk. Diese ist aus Granit gebaut und funkelt in der Sonne. Es ist eine erstaunlich große Kirche IMG_9315 mit einer sehr schönen Fensterreihe. An Sonntagen besucht die Queen hier den Gottesdienst. Man kann in der Kirche auch den Platz der Queen sofort erkennen. Hier liegt auf der Kirchenbank noch ein roter Bezug. Der Platz liegt nicht im Kirchenschiff, sondern in einem seitlichen Abteil. Jeder in dieser Zeit den Gottesdienst besuchen möchte, muss bereits zehn Minuten vor Beginn auf seinem Platz sitzen, da dann die Queen hereingeleitet wird. Die Kirche ist auch innen schön, nur leider besteht Fotoverbot.

Über das Dee Tal, korrekterweise Royal Deeside genannt, gelangten wir vom Dee begleitet in die Städtchen Ballater und Banchory. Beides sind nette Orte, Ballater aus unserer Sicht noch etwas schöner.

Unsere Reise endet nun dort, wo sie begonnen hat, in Inverurie. Es nur gar nicht so leicht, hier ein B&B zu finden. Unser B&B vom Anfang war leider ausgebucht, auch ein anderes, das wir noch herausgesucht hatten. Das dritte hatte noch genau ein Zimmer frei, das wir auch nahmen. Im Ashdon Guest House bezogen wir unser letztes Bett mit nur einer Decke. Dann kam leider noch der unschöne Teil mit Koffer packen auf uns zu. Aber auch das bekamen wir gut hin und füllten unsere Koffer gleichmäßig.

Da wir in Inverurie den Inder schon kannten, beschlossen wir, noch einmal dorthin zu gehen. Als wir ankamen waren alle Tische belegt oder reserviert. Wir konnten aber noch einen Tisch ergattern, wenn wir ihn spätestens nach einer guten Stunde wieder räumen.

Fahrtag

Donnerstag, 27. September 2012

Von Wick nach Grantown on Spey

Unser Tag fing sehr früh an, da wir bereits um 7:30 Uhr zum Frühstück mussten. Unsere Gastmutter hatte einen Arzttermin in Inverness vereinbart und musste selbst um 8:30 Uhr losfahren. In Wick gibt es zwar ein Krankenhaus, aber um Fachärzte aufzusuchen, muss man teilweise nach Inverness und das sind einfach über 100 Meilen.

Heute konnten wir bei recht guter Sicht Bohrinseln im Meer entdecken. Sie sind zwar soweit weg, dass man schon genau schauen muss, aber man kann sie eindeutig als Bohrinseln identifizieren.

Eine Besonderheit und überall angepriesene Sehenswürdigkeit sind die Whaligoe Steps. Um sie zu finden, benötigt man entweder Glück IMG_9223 oder muss sich sehr genau vorher informiert haben, wie man hinkommt, angeschrieben sind sie jedenfalls nicht. Die Treppe hat 365 Stufen, die an der Steilküsten in den Fels gebaut wurden und z. T. sehr uneben sind. Insgesamt ist die Treppe recht steil. Sie wurde im 19 Jahrhundert gebaut, um Fisch, insbesondere Hering, aus dem Hafen in Körben nach oben zu tragen. Uns ist allerdings überhaupt nicht klar, warum man das Stück Land unten überhaupt als Hafen betrachtet und wie man auf die Idee kam, dort solch eine Treppe zu bauen. Da muss sich der Fischfang schon sehr gelohnt haben.

Absolut keinen bleibenden Eindruck hat in Helmsdale das Time Span Museum hinterlassen. Im Reiseführer wurde das Museum als interessante Reise durch die Geschichte Schottlands angepriesen. Es gab hier z. B. einen Laden, in welchem über einem Lautsprecher im Hintergrund der aktuelle Dorfklatsch eingespielt wurde oder eine alte Schmiede. Allerdings wurden nicht viele Räume nachgestellt und außer einem Raum, in dem Geschichten erzählt wurden, und einem DSC07695 weiteren über die Vertreibung der Siedler gab es noch eine Galerie. Im Gegensatz zum Wick Heritage Centre ist dieses Museum keinen Besuch wert.

Der Ort Helmsdale ist ein netter und gemütlicher Ort. Hier kann man durchaus noch einmal her, nur das Museum lassen wir dann außen vor. :-)

Auf unserem Weg nach Süden stoppten wir bei der Clynelish Destillerie. Clynelish gehört auch zum Diageo-Konzern, weshalb innen wieder keine Fotos erlaubt waren. Clynelish ist keine Destillerie, die man gesehen haben muss. Die Tour begann beim Maischbottich, in welchen wir sogar hineinschauen durften. Man darf nur in einen Gärbottich schauen, wenn zufällig gerade einer offen ist, was bei den hölzernen Bottichen unwahrscheinlich ist, da die Öffnung nicht am Gang liegt und Besucher nicht um die Bottiche herumlaufen dürfen. Clynelish ist eine große Destillerie mit drei Wash Stills und drei Spirit Stills.

Interessant war die Geschichte, warum Brora und Clynelish direkt neben einander liegen. Brora hieß ursprünglich auch einmal Clynelish und wurde später durch die neue und größere Clynelish Destillerie abgelöst und geschlossen. Einige Jahre später wurde Caol Ila zur Renovierung geschlossen. Für die Blends fehlte damit der rauchige Whisky. Aus diesem Grund wurde die alte Clynelish Destillerie wieder eröffnet, allerdings nun unter dem Namen Brora. Brora wurde dann um die 15 Jahre betrieben bevor die große Krise kam. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie geschlossen und seitdem auch nicht mehr eröffnet. Das Equiment ist wohl noch komplett vor Ort, jedoch wäre eine umfangreiche Renovierung nötig, da alles nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. DSC07707

Im Laufe der Tour konnten wir noch in die ehemalige Abfüllstation von Brora hinein und in ein Lagerhaus. 

Der Whisky von Clynelish ist lecker. Aber da wir schon genügend Whisky im Schrank haben und er nicht unsere erste Wahl ist, werden wir ihn uns wohl nicht zulegen.

Bei drei weiteren Destillerien schauten wir vorbei, um zu sehen, ob wir dort noch an einer Tour teilnehmen können. Bei Balblair fiel die Tour aufgrund unvorhersehbarer Probleme aus. Bei Dalmore war sie von einer Gruppe privat vorgebucht worden und weitere Teilnehmer nicht erwünscht und bei Tomatin war sie auch bereits ausgebucht.

Wir sind nach Grantown on Spey weitergefahren und haben uns dort einen gemütlichen Nachmittag gemacht und abends indisch gegessen. Später sind wir noch auf Empfehlung unserer Gastgeber vom Rosehall Guest House in die Craig Bar gegangen. Dort haben wir uns, wie in einem Pub üblich, an der Bar einen Whisky ausgesucht.

Ein Herr sprach Ralf gleich bei seiner Wahl darauf an, dass Julia wohl die bessere Wahl getroffen hätte. Ralf hatte sich für einen Tomatin entschieden und Julia für einen Balvenie double Wood. Später setzte sich der Herr noch zu uns und berichtete, dass er bei Glenlivet arbeitet und wir unterhielten uns einige Zeit über Whisky mit ihm. Der Aufhänger für ihn war ein Krug mit Wasser gewesen, den wir vom Wirt nicht bekommen hatten. Er ist der Meinung, dass Whisky mit Wasser gewinnt. Es war eine nette Unterhaltung.

Zurück im Rosehall Guest House genossen wir noch wenig den tollen Blick aus Zimmer 4, das direkt unter dem Dach liegt, auf den Square. Die Stadt ist nett und lädt zum Wiederkommen ein.

Unsere Flasche Whisky

Mittwoch, 26. September 2012

Wick

IMG_9021 Heute haben wir das Wick Heritage Centre besucht. Dieses wird ausschließlich von Freiwilligen betrieben. Der Eintritt ist mit 4 Pfund pro Kopf extrem günstig für das, was sie bieten. Sie haben tolle Fotografien aus der Vergangenheit Wicks, beispielhaft eingerichtete Zimmer, einen Kiln zum Räuchern von Hering, Walknochen von einem Walfang bei Wick, Geschichten aus der Arbeit der Lifeboats und vieles mehr. Das Museum verteilt sich auf sechs Häuer und ist liebevoll hergerichtet. Letzter Einlass ist 1:15 Stunden vor Schließung des Museums, da sie selbst rechnen, dass man zwei Stunden benötigt, um alles zu sehen und zu lesen. Wir waren ca. 1:30 Stunden im Museum, die Schätzung ist also recht gut.

IMG_9044 Im Anschluss haben wir uns noch die Einkaufszone von Wick angesehen, wir waren jedoch sehr schnell fertig, da es nicht besonders viel zu sehen und einzukaufen gibt. Im Gegensatz zum riesigen Tesco (Supermarktkette) in Wick ist die Einkaufszone winzig. Nett ist dafür der Hafen. Hier liegen einige schöne Boote vor Anker, allerdings nicht die richtig großen Trawler wie in Aberdeen.

Am Nachmittag haben wir die lang ersehnte Tour bei Old Pulteney IMG_9045 gemacht. Vorweg, es war eine tolle Tour!

Wir hatten uns für 30 Pfund pro Kopf die Connoisseurs Tour ausgesucht. Der Manager der Destillerie, Malcolm Waring, führte uns persönlich herum. Wir durften in alle Bereiche, von Mahlen der Gerste, über die Maische- und IMG_9054Gärbottiche, Brennblasen, Spirit Safe, Abfüllstation und Lagerhaus.

In der Porteus-Mühle wurde gerade Gerste gemahlen. Das ist verhältnismäßig laut. Hier wird die Gerste im Verhältnis 10% Mehl, 60% Schrot und 30% Hülsen gemahlen. Dann ist sie für das Maischen bei Old Pulteney optimal.

In den Maischebottich wurde gerade das zweite Wasser eingelassen. Man merkte richtig, wie sich der Stahlbottich erwärmte. Der Bottich ist im vergangenen Juli und August erst eingebaut worden. Hierzu wurden das Dach und alle Einbauten entfernt und nach dem EinbauIMG_9074 wieder aufgebaut.

Malcolm amüsierte sich darüber, dass sie momentan noch Probleme  damit haben, die Getreidereste nach dem Maischen aus dem Silo auf einen Wagen zu verladen. Es hängt alles im Silo fest und fällt nicht, wie es normal sein sollte, beim Öffnen der Klappe einfach nach unten. So kommt immer wieder ein wenig raus und dauert statt fünf Minuten über drei Stunden. Er ist aber zuversichtlich, dass sie das noch in den Griff  bekommen werden.

IMG_9088 Bei Pulteney gibt es fünf Gärbottiche. Malcolm holte uns aus einem frisches “Bier”, das jeder probieren durfte. Auch sonst durften wir in alle Bottiche einen Blick werfen. Ein Bottich wurde derzeit aus dem Maischebottich gefüllt. Es war schön, in alle einen Blick werfen zu können.

IMG_9108 Brennblasen gibt es bei Pulteney in Summe zwei Stück, eine Spirit Still und eine Wash Still. Die Form ist vor allem bei der Wash Still spannend. Sie sieht aus, als ob oben ein Stück abgeschnitten wäre. So hat die Brennblase nicht mehr den typischen Schwanenhals, wie eigentlich jede andere Brennblase.

Es gibt hier für jede Brennblase so eine Art Diagrammscheibe, auf der aufgezeichnet wird, welche Temperatur gerade in den Brennblasen gemessen wird. 

Der aktuelle Spirit Safe ist ein altes Modell, das beinahe auseinanderfällt. Aber es hat Charme. Wenn man sich direkt daneben stellt, kann man den Alkohol richtig riechen.

IMG_9124 Momentan wird dort sehr viel erneuert. An Weihnachten wollen sie noch den Spirit Safe austauschen und die Brennblasen aufpolieren. Man kann an den Brennblasen nur arbeiten, wenn nicht destilliert wird, also in den Betriebsferien. Diese finden jedoch bei vielen Destillerien im Juli und August statt, deshalb ist es in der Zeit sehr schwierig, jemanden zu finden, der sich mit Kupfer auskennt, da alle Destillerien zeitgleich diese Handwerker benötigen.

Die zu lagernden Fässer werden bei Pulteney abgefüllt und verlassen damit das Gelände erst, wenn der Whisky tatsächlich in Flaschen abgefüllt wird. Im Gegensatz zu (fast) allen anderen Destillerien wird der Whisky unverdünnt gelagert. Wasser wird erst bei der Abfüllung zugefügt. Malcolm ist der Meinung, dass man Wasser nicht lagern muss, es wird dabei nicht besser. Die zweite Hälfte des produzierten Whiskys wird von Tankzügen abgeholt und für Blends verwendet.

IMG_9129 Das Highlight kam dann. Malcolm nahm den Abfüllschlauch und machte ihn auf. Jetzt durfte jeder seine Hand darunterhalten und bekam frischen Spirit auf die Hände. Man konnte ein wenig davon trinken und hatte danach den angenehmen malzigen Geruch an den  Händen, wie ein Parfum.

Wir durften noch einen Blick in ein Hochregallager werfen. Bei Pulteney IMG_9136 werden alle Fässer auf dem Destilleriegelände gelagert. Alle Fässer werden auch hin und wieder wo anders gelagert, wenn sie an ein Fass heranmüssen und dann eh umräumen müssen. Bei Pulteney wird auch zwischendurch nicht mehr überprüft, ob ein Fass leckt. Falls es leckt, wird es zufällig bemerkt oder der Inhalt ist verloren.

Abschließend durften wir noch das volle Sortiment von Pulteney testen. Alle sind super lecker und sehr leicht. Die Standardabfüllung ist der 12-IMG_9142 Jährige mit dem wir anfingen, weiter ging es mit dem 17-Jährigen, es folgten der 21-Jährige und dann der 30-Jährige. Wenn unsere Flasche zu Hause leer ist, werden wir diese definitiv wieder ersetzen bzw. haben dies mehr oder weniger schon getan. Es gab nämlich noch einen Dram aus einen Fass, aus dem man auch selbst Flaschen abfüllen kann. Diese Abfüllung ist im Handel nicht erhältlich. Sie schmeckte komplett anders als alle Abfüllungen, die man kaufen kann, aber sehr lecker, vor allem zitronig.

IMG_9151 Nach Abschluss der Tour gingen wir noch unsere Flasche abfüllen. Das war schon seit vielen Urlauben ein Ziel, uns in einer Destillerie selbst eine Flasche abzufüllen. Bislang mochten wir entweder den Inhalt des ausgewählten Fasses nicht oder es war uns einfach zu teuer.

IMG_9171 Man darf zu erst die Flasche befüllen, dann das Etikett ausfüllen, die Abfüllung ein Buch eintragen, in dem alle Abfüllungen eingetragen werden und nach dem Versiegeln der Flasche diese noch in einen Seesack verpacken.

Das war heute eine super  Tour, die wir jederzeit empfehlen können. Es war super entspannt und Malcolm IMG_9193beantwortete mit einen Engelsgeduld alle unsere Fragen. Wir bekamen Einblicke in den gesamten Prozess und durften überall fotografieren.

Danach schwankten wir zurück zu unserem B&B und weiter zum Abendessen. Das nahmen wir mal wieder im Bistro No. 1 ein. Heute saßen wir auch wieder im Restaurant und konnten ein sehr leckeres Dreigangmenü in Ruhe genießen.

Warten

Dienstag, 25. September 2012

Kirkwall nach Wick

Noch einmal gemütlich ausschlafen, frühstücken und anschließend unser Ferienhaus verlassen, auf zur Fähre und am Nachmittag auf dem DSC07683Festland zu einer Tour zu Old Pulteney, so sah unsere Planung für heute aus.

Leider wollte die Fähre nicht so wie wir. Am Fähranleger erhielten wir die Info, dass unsere Fähre heute aufgrund des Wetters ausfällt und wir auf die 17 Uhr Fähre umgebucht wurden. Im Internet stand auf der Pentalina-Homepage folgendes:

“SAILING UPDATE - 25/09/2012
Due to the adverse weather forecast the 1200 sailing from St Margaret’s Hope and the 1330 sailing from Gills Bay today have been cancelled. Apologies for any inconvenience caused.”

Wenn man sich die Infos der anderen Fährunternehmen anschaut, sind auch bei Calmac und Northlink heute Fahrten ausgefallen oder massiv verspätet, es war so doch etwas heftiger. 

Da es erst 11 Uhr war, hatten wir bis 15 Uhr, wenn wir die Info erhalten sollten, ob die 17 Uhr Fähre verkehren würde, noch viel Zeit zu überbrücken. Es stürmte massiv und regnete, also wunderbares Wetter.

Zwischendurch suchten wir eine Stelle, wo wir Handy-Empfang hatten, was sich als kompliziert erwies. Wir mussten die für 14 Uhr gebuchte Tour bei Old Pulteney absagen. Glücklicherweise konnten wir auf morgen umbuchen. :-)

Anschließend machten wir einen  Abstecher zu einem Aquarium. Dort hatte man an unserem Besuch jedoch wenig Interesse. Wir kamen zwar hinein, jedoch waren die Gänge unbeleuchtet und auch als wir versuchten jemanden auf uns aufmerksam zu machen, kam keiner. Also gingen wir wieder.

Zurück in St. Margarets Hope versuchte Ralf eine Weile im Auto zu schlafen und Julia beschäftigte sich mit ihrem Buch. Nach einer Stunde war uns dann etwas kühl und wir beschlossen uns ein Restaurant, Bar oder Pub zu suchen. In St. Margarets Hope fanden wir keine Möglichkeit, wo man uns etwas zu Essen verkaufen wollte.

Fündig wurden wir in Burray Village im Sands Hotel. Dort aßen wir gemütlich eine Kleinigkeit und trafen ein anderes Ehepaar, das auch die Zeit bis zur nächsten Fähre überbrückte. Um 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Pentalina Pier und erhielten die Auskunft, dass die Fähre fahren würde.

DSC07687 Dieses Mal wurde sie auch richtig voll, kein Vergleich zur Hinfahrt. Während der Überfahrt war es spannend, die Wellen zu beobachten und zu spüren, wie man von einem Wellenkamm ins Tal gleitet. Es war schon ordentlich Seegang und zwischendurch merkte man, dass unsere Katamaran-Fähre etwas ächzte, wenn ein Teil noch auf der Welle war und der andere bereits im Tal.

Unseren Mägen ging es gut und wir fuhren noch nach Wick, wo wir bereits in der vergangenen Woche ein B&B reserviert hatten.

Nach einem erneut sehr leckeren Abendessen im Bistro No. 1 sind wir heute früh ins Bett gefallen.

Ruhetag

Montag, 24. September 2012

Kurzausflug nach Osten

Nachdem wir morgen wieder aus unserem Ferienhaus ausziehen müssen, wollten wir von vorneherein heute einen ruhigeren Tag einlegen, um etwas packen zu können. Er wurde jedoch aufgrund des schlechten Wetters noch ruhiger als erwartet.

Nach einem gemütlich Frühstück brachen wir Richtung Mine Howe auf. Dabei handelt es sich (mal wieder?) um ein Kammergrab. Als wir dort angekommen waren, war jedoch alles geschlossen und kein Mensch zu sehen. Wir beschlossen, dass wir schon genug Kammergräber gesehen hatten und nicht warten wollten.

Wir fuhren also weiter nach Osten, um die letzten bekannten IMG_9008 Sehenswürdigkeiten von Orkney anzuschauen: The Gloup und the Brough of Deerness. The Gloup ist eine enge Schlucht, die vom Meer durch einen schmalen Steinbogen mit Wasser gespeist wird. Da der Weg zu the Gloup nicht sehr weit vom Parkplatz war, machten wir uns trotz des schlechten Wetters auf den Weg und wurden mit einer hohen Brandung in der Schlucht belohnt.

Nun wollten wir ursprünglich noch zu Brough of Deerness weiterwandern, einer prähistorischen Siedlung auf einem sehenswerten Felsvorsprung. Da der Weg aber ungesichert an Klippen vorbeiführt, wird abgeraten, den Weg bei Nässe oder starkem Wind zu begehen. Da wir beides gleichzeitig hatten, entschlossen wir uns,  unseren ruhigen Tag direkt zu beginnen.

Nachdem wir ein wenig aufgeräumt und gepackt haben, werden wir erneut zu Lynnfields zum Essen aufbrechen.

Fazit zu Orkney: Orkney ist schön, allerdings benötigt man hier wenigstens trockenes Wetter, da fast alle interessanten Punkte im Freien liegen. Man muss auch ein gewisses Interesse an der Geschichte Orkneys und Lauffreude mitbringen, sonst ist Orkney der falsche Urlaubsort. Eine Woche kann man hier gut verbringen, sonst wird es doch etwas stressig. Außerdem sollte man unbedingt auch mindestens eine Insel außer Mainland besuchen, da diese viel ruhiger und weniger gut ausgebaut sind als Mainland und Mainland deshalb Orkney nicht komplett widerspiegelt. Um sich frei bewegen zu können, ist ein Auto unerlässlich.

Wochenendausflug Teil 2

Sonntag, 23. September 2012

Hoy

Heute mussten wir früh aufstehen, um um 9:45 Uhr die Fähre in Houton zu erreichen. Bei den Fähren soll man immer ca. 15 Minuten vor Abfahrt da sein und sollte sie auch vorher reservieren.

Glücklicherweise ist die Fähre nicht viel größer, aber doch so viel, dass man auf der einen Seite hinein und auf der anderen vorwärts wieder hinausfahren kann. ;-)

Auf Hoy angekommen startete die Autokolonne in Richtung Rackwick. IMG_8974 Wir konnten auf der Single Track Road gemütlich den anderen hinterherfahren. Auf Hoy gibt es nur auf der Ostseite der Insel eine Single Track Road. Straßen sind hier wirklich dünn gesät. Wir haben uns schon gestern gewundert wo hier wohl eine Fahrprüfung abläuft. Auf Hoy fragten wir uns das erneut, vielleicht erhalten wir ja noch eine Antwort.

IMG_8960 Spontan hatten uns heute morgen aufgrund des schönen Wetters entschieden, zum Old Man of Hoy zu wandern. Es ist eine schöne Wanderung, die ca. 9 km lang ist. Sie beginnt allerdings mit einem  ziemlich langen Anstieg. Wenn man diesen gemeistert hat, hat man einen wundervollen Blick auf die Häuser und Ruinen von Rackwick und die Bucht. Anschließend wandert IMG_8918man durch ein Torfmoor und über die Klippen um einen Berg herum. Wenn man diesen umrundet hat, sieht man Teile des Old Man of Hoy. Der Old Man of Hoy ist eine Felssäule, die von der Insel aus zu erreichen wäre, allerdings nicht für uns, da wir die Felsen nicht hinunterklettern wollten.

Man sieht vom Old Man of Hoy auf die höchste Steilküste Europas. Insgesamt sieht IMG_8897man auf Orkney viel Felsküste, wenig Buchten und sehr wenige Buchten mit Sandstrand.

Der Weg ist gut machbar, allerdings sollte man 2-3 Stunden einplanen. Es gibt viele schöne Fotomotive unterwegs!

Wir machten noch einen Abstecher zum Lyrawa Aussichtspunkt, von dem aus man auf die Lyrawa Bucht mit Sandstrand sehen sollte. Wir entdeckten immerhin eine Fischzucht, den Sand haben wir vergebens gesucht. Gleich erging es uns an der Pegal Bucht.

Auf Hoy haben wir sogar einen Miniwald gesehen. Wie überall aufgeforstet. Weitere Waldstücke haben wir auf Orkney noch nicht entdeckt.

Im Orkney Heritage Museum auf Hoy wird die Geschichte von Lyness als Militärstützpunkt und die Geschichte von Scapa Flow dargestellt. Für das Museum hätten wir deutlich mehr Zeit aufwenden können, das wäre definitiv noch einmal einen längeren Besuch wert.

IMG_8987 In der Bucht von Scapa Flow wurden im ersten Weltkrieg 74 Schiffe der deutschen Flotte nach dem Waffenstillstand interniert. Da Admiral Ludwig von Reuter nicht auf die aktuellsten Informationen zurückgreifen konnte, ging er davon aus, dass der Waffenstillstand nicht halten würde und befahl die Versenkung der Schiffe, da er nicht wollte, dass die Schiffe den Briten in die Hände fallen. Auch heute liegen im Scapa Flow noch einige der versenkten Schiffe und dienen als Tauchziel.

Wir hatten heute noch ein leckeres Abendessen beim Inder und haben noch die Waschmaschine in unserem Cottage angeworfen. Jetzt haben wir wieder saubere Hosen. Die Hosen hatten bei unseren Wanderungen doch einige Schlammspritzer abbekommen.