Goodbye Cornwall!

Dienstag, 23.06.2009

Unser Frühstück war heute morgen absolut genial.Diesem hätten wir fast einen eigenen Blogeintrag gewidmet, wenn uns nicht zu Zeit davon gelaufen wäre. Julia hatte ein Continental Breakfast mit Cheddar Käse und Schinken, Naturjoghurt und viel frischem Obst. Dazu gab es zwei Brötchen und ein Croissant. Zuvor hatte es schon zwei Toast mit Butter und zwei Sorten Marmelade gegeben. Ralfs Frühstück war genauso lecker, allerdings etwas spärlicher. Er hatte Rührei mit Lachs. Da Julia ihre Portion bei weitem nicht aufaß, blieb für Ralf noch genug übrig. Dieses Hotel hat uns mit seinen zwei Sternen mehrfach absolut positiv überrascht. Jederzeit wieder ins Westberry in Bodmin!

Bodmin hat uns jedoch noch lange nicht losgelassen. Zuerst waren wir einkaufen in einem Asda. Dies ist ein großer Supermarkt mit einem umwerfenden Angebot. Wir haben auch hier, ähnlich wie in Amerika zum Teil wieder den Eindruck, das an manchen Stellen Arbeitsbeschaffung betrieben wird. So viele Mitarbeiter, wie in diesem Asda findet man in keinem deutschen Supermarkt. Es gab außer einer Infotheke noch zwei Mitarbeiter, die nur zum Fragen beantworten da waren, und zig weitere Mitarbeiter, die mit Regale einräumen beschäftigt waren. Eins muss man den Engländern bislang ganz allgemein lassen, fast alle sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.

Danach haben wir versucht die Pfarrkirche von St. Petroc zu finden, dies haben wir dann aufgegeben, als wir ca. 8 Meilen um Bodmin herum gefahren waren. Dann entschieden wir uns, das Restormel Castle bei Lostwithiel anzusehen. Die Wegweiser führten uns über eine sehr kleine Straße hin, zurück wurden wir über eine ganz andere Strecke geleitet, die allerdings auch wesentlich besser befahrbar war. Verkehrsplanung?!?

Restormel Castle ist eine super nette kleine runde Burg, die mitten im Nichts steht und vom English Heritage betreut wird. Wenn man die Gebäude sieht, kann man immer raten, ob es National Trust oder English Heritage ist. Inzwischen sind wir schon sehr geübt.

Restormel Castle

Restormel Castle

Die Burg besteht aus einem inzwischen trockenen Burggraben und noch recht gut erhaltenen Wänden.Man kann die Raumeinteilung noch gut erkennen und auch die Außenwand und die Innenwand stehen noch fast komplett. Von der Burg waren wir echt angetan.

Dann ging es wieder zurück nach Bodmin. Jetzt zum letzten Mal. Wir sind durch Bodmin durch auf eine Schnellstraße gefahren und haben uns im Bodminmoor das „Jamaica Inn“ von außen angesehen. Man sieht deutlich, dass es inzwischen vor allem für Touristen gemacht ist. Überall wird auch auf Daphne du Maurier angespielt und ihren Roman „Jamaica Inn“, zu dem sie hier wohl inspiriert wurde.

Als nächstes haben wir nach einer kleinen Fahrt durch das Moor eine Tauchtour im Dozmary Pool veranstaltet, aber leider wie so viele vor uns Excalibur nicht gefunden. Der Legende nach, soll in diesem kleinen See, der von Kühen auf ihren Weiden bewacht wird, das Schwert Excalibur von König Artus liegen. Die Tauchtour haben wir nicht wirklich unternommen, da das wohl schon viele vor uns für uns übernommen haben.

Fohlen im Bodminmoor

Fohlen im Bodminmoor

Kurz vor Minions trafen wir auf unsere ersten und bislang einzigen freilaufenden Pferde. Das war ein tolles Bild. Gefährlich war nur, dass die Tiere die Straße ebenso wie die angrenzenden Wiesen als ihr Reich ansahen und nicht zur Seite gingen. Die Pferde hielten sich auch direkt an dem Parkplatz auf, der für „The Hurlers“ zu nutzen war auf. Wir konnten sehr viele schöne Fotos schießen, mussten jedoch immer ein wenig aufpassen, damit wir nicht einer Stute mit Fohlen zu nah kamen. Fohlen gab es auch einige in der Herde.

 

Bodminmoor

Bodminmoor

„The Hurlers“ sind zwei Steinkreise, die noch gut erkennbar sind, es fehlt nur zwischendurch immer wieder ein Stein. Mit ein bisschen Phantasie kann man sich hier die Druiden bei ihren Riten gut vorstellen. Die Landschaft lädt zum phantasieren ein.

The Hurlers - Steinkreis

The Hurlers - Steinkreis

Bodminmoor ist ebenfalls ein Hochmoor, das mit Wiese, Sträuchern und Farn durchzogen ist. Auch hier sieht man noch die vielen Minentürme. Es ist eine einerseits karge, anderseits auch wieder abwechslungsreiche Szenerie. Julia hatte sich das Hochmoor, wie ganz Cornwall, bei weitem nicht so hügelig vorgestellt. Auch in diesem Hochmoor mussten noch viele Steigungen überwunden werden. Von den Steinkreisen aus man einen guten Blick auf eine weitere Sehenswürdigkeit, den Cheeswring. Dies sind mehrere Steine, die entsprechend aufeinander gestapelt sind, so dass eine Käsepresse nachgeahmt wird.

Auf dem Rückweg haben wir unsere Pferdeherde wieder gefunden, inzwischen hatten sich noch einige Kühe und Schafe dazwischen gemischt, so dass es amüsant war. Am Parkplatz hatten wir uns beim Verlassen gewundert, warum eine Infotafel so kaputt war. Beim Zurückkommen erhielten wir die Erklärung, eine Kuh nutzte die Tafel um sich zu kratzen und die Hörner zu reiben. Sah lustig aber auch ein wenig bedrohlich aus. Wir entschieden uns, nicht direkt an der Kuh über die Treppe auf den Parkplatz zu gehen, sondern doch lieber ein wenig weiter außen herum.

Am Parkplatz gab es auch eine kleine Picknickarea, die wir nutzen. Nur wollten wir beide keines Falls Tiere im Rücken haben, also mussten wir uns entsprechend setzen. Dies war glücklicherweise kein Problem.

Weiter ging es nach Launceston. Die Kirche St. Maria Magdalena haben wir besichtigt, sie ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie viele Kirchen (Kathedralen), die wir auf unserer Reise schon gesehen haben. Nett zum Bummeln ist die Innenstadt. Hier finden sich viele kleine Geschäfte. Schön gemacht ist auch das Rathaus, das wir nur von außen gesehen haben.

Auch hier gibt es eine alte Burg, die noch recht gut erhalten ist, allerdings nicht so schön wie Restormel Castle ist. Einmalig ist hier die noch zum Teil vorhandene Stadtmauer. Man kann noch recht gut nachvollziehen, wie das Dorf um die Burg angelegt war. Es gibt sogar noch Ruinen von einigen Stadthäusern. Die Burg liegt auf einem steilen Hügel und war extrem klein, aber auch wieder rund und vermutlich schwer einnehmbar. Einer Belagerung hätte die Burg allein, wenn das Dorf eingenommen wäre, vermutlich nicht so lange standgehalten, da die Burg richtig klein war.

Launceston Castle

Launceston Castle

Von Launceston ging es auf schnellstem Weg nach Plymouth. Kurz vor Plymouth, endet Cornwall und Devon beginnt wieder. Um auf diesem Weg nach Plymouth zu gelangen muss man über die Tamar Bridge, eine imposante Hängebrücke. Diese kostet auch 1 Pfund Nutzungsgebühr.

Nach einigem Suchen, weil uns alle größeren Hotels entweder zu teuer waren oder zu abseits, sind wir jetzt im Invicta Hotel untergekommen. Dies liegt genau am „Hoe“ und in der Nähe der „Barbican“, also sehr zentral. Von Plymouth aus starten Fähren zum Kontinent, wohin genau wissen wir leider nicht. Es liegt gerade eine große Fähre im Hafen.

Plymouth Harbour

Plymouth Harbour

Abends haben wir noch einen schönen Spaziergang unternommen, unter anderem durch “The Hoe”. ”The Hoe” ist ein Park mit einer Homage an die britische Seefahrt mit vielen Denkmalen großer Seefahrer und Schlachten. In der Nähe des Sutton Harbour haben wir gemütlich Abend gegessen und hoffen nun bald ins Bett zukommen. Vielleicht können wir heute wieder etwas besser schlafen, da es nicht mehr ganz so heiß ist.

2 Antworten zu “Goodbye Cornwall!”

  1. Rainer und Andrea sagt:

    Diese Art der Kühe nennt man “Partisanen-Kühe” und sie stammen aus dem Allgäu. Andrea hat auch Angst vor diesen gefährtlichen Viechern :-)
    Sie lassen einen passieren und fallen dich von hinten an…
    GRINS

  2. Dieter sagt:

    Meine Lieben,
    endlich sind auch wir auf die Idee gekommen, auch diesmal wieder Euren Blog zu lesen und das lohnt sich allemal. Die Infos sind sehr interessant und lassen auf mehr hoffen. Natürlich hoffen wir auch, daß die ‘Partisanenkühe’ (ich dachte, die wären schon ausgestorben) Euch nicht erwischt haben.

    Liebe Grüße auch von Rosi
    Dieter

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