26.06.2017 - Anreise zum Feldberger Hof

Nachdem wir heute gemütlich aufgestanden sind, die Reste aus unserem Kühlschrank verspeist und das Haus dann reisefertig verlassen haben, sind wir gegen halb elf Richtung Feldberg aufgebrochen. Die Hinfahrt war für sich schon erlebnisreich, zuerst kam von hinten die Polizei mit Blaulicht vorbeigeschossen, David war ganz fasziniert. Danach wollte Julia kurz vor der Abfahrt von der Autobahn noch einen LKW überholen und genau beim auf die rechte Spur wechseln machte es „blitz“. Das wird wohl eine Urlaubserinnerung geben. Das war es aber noch nicht. Auf einer zwei spurigen Straße überholten wir noch einen LKW und stellten fest, dass dieses Mal die Polizei mit Fernglas auf einer Brücke stand und wenige hundert Meter später standen Kollegen und winkten die Autofahrer raus. Eine nette Polizistin wedelte auch bei uns erst mit der Kelle und später mit der Hand. Also fuhren wir raus. Als wir dann nachfragten, ob sie uns meinte, verneinte sie und wir konnten glücklicherweise weiterfahren. So bleibt es hoffentlich bei einem Strafzettel.

Aber auch sonst ist die Strecke, vor allem das letzte Stück zum Feldberg, schön zu fahren. Die letzten Kilometer ab Titisee geht es nur noch zum Teil recht steil bergauf. Schon von weitem waren der Feldbergturm und die Bergstation der Gondel gut zu sehen. David schaute auch fleißig mit oder machte mit Simon Quatsch, der auch wieder aufgewacht war. In Summe hatten wir sehr friedliche Kinder bei der Anreise.

Als wir am Feldberg ankamen winkte uns ein freundlicher Herr Richtung Parkhaus, da man das letzte Stück zum Hotel bzw. den restlichen Gebäuden wohl nicht fahren soll. Wir hielten an und fragten ihn, ob Hotelgäste auch nicht vors Hotel zum Ausladen fahren dürfen. Er wusste es nicht und ließ uns deshalb passieren. Ralf fragte an der Rezeption nach, da unser Zimmer aber noch nicht frei war, schickten sie uns in die Tiefgarage. In einer der drei Tiefgaragen fanden wir problemlos einen Parkplatz und fuhren dann mit dem Aufzug nach oben. Wir landeten in einem unterirdischen Zwischengeschoss von dem aus man zu den Feldberg Arkaden kommt. Dabei handelt es sich wohl um einige Läden, die wir aber noch nicht besucht haben. Von hier aus kommt man nur mit Zimmerchip weiter. Wir hatten Glück und jemand kam aus der Eingangstür raus, so dass wir durchschlüpfen konnten. Nun landeten wir bei einem Restaurant, einem Tischkicker, einem Billardtisch und Schaukelpferden. Der Weg nach oben führte uns zur Rezeption. Hier durften wir einchecken. Die Kinder durften sich ein kleines Spielzeug als Willkommensgeschenk aussuchen. David wählte ein Auto und für Simon gab es einen Stofftierigel. Weiterhin bekamen beide Kinder jeweils eine Trinkflasche, die bereits mit Name und Zimmernummer beschriftet war. Wir bekamen auch noch ein ganzes Kuvert mit Infos rund um das Hotel und ganz wichtig unseren Hochschwarzwaldkarten. Was uns nicht so richtig behagte, aber dazugehört, sind die all inclusive Armbändchen. Sie sehen aus wie Freundschaftsbändchen. Letztendlich haben wir beide Großen die Bändchen dran und die Kinder dürfen ohne rumlaufen.

Für uns ging es dann direkt zum Mittagessen. Das gibt es in Buffetform mit drei oder vier Hauptgerichten, Antipasti, Suppe und vier oder fünf Desserts. Getränke sind auch inklusive. Für Simon sind auch Babybreie vorhanden, so dass wir uns immer alles holen können was wir brauchen. Beim Mittagessen hatten wir einen geschickten Tisch direkt neben dem Spielteppich. David stand direkt auf und spielte dann dort schön und auch Simon gesellte sich zu David. Ralf und Julia konnten so in Ruhe weiteressen und noch einen Kaffee bzw. eine heiße Schoki trinken.

Danach war unser Zimmer fertig und wir bekamen vier Zimmerchips. Zwei an Armbändern und zwei an Schlüsselanhängern. Da auch Aufzüge nur über diese Chips gehen, haben wir uns beide für die Armbänder entschieden. Jetzt tragen wir all inclusive Bändchen und Chiparmbänder. J

Unser Zimmer hat uns positiv überrascht. Es ist riesig und wir haben einen tollen Blick direkt auf die Feldbergbahn und den Feldbergturm aus dem Wohnzimmer und vom Balkon aus. Unsere Schlafzimmer gehen Richtung Kuhweide und Parkhaus, was nicht ganz so spannend ist. Es gibt auch eine Küche, die zweckmäßig eingerichtet ist. Der Wasserkocher ist für einen Brei vielleicht mal ganz geschickt und der Kühlschrank zum Lagern, sonst werden wir die Küche wohl nicht benutzen. Im Bad haben wir als einziges Manko zu wenige Abstellmöglichkeiten festgestellt. Toll sind die Dinge, die für Kinder bereitgestellt werden wie z. B. ein Wickeltisch, Rausfallschutz an Davids Bett, ein Hocker im Bad, ein Klositz, …  Die Einrichtung ist ein Stilmix, aber vollkommen ok.

Als nächstes holte Ralf das Gepäck aus der Tiefgarage und Julia fing an auszupacken. Als wir fast fertig waren, gab es für Simon noch einen Brei und wir starteten unseren ersten Ausflug. Wie bereits vorhin erwähnt, sind die Hochschwarzwaldkarten ganz wichtig. Diese bekommt man ab zwei Übernachtungen und man kann viele Sehenswürdigkeiten damit kostenlos nutzen. Wir liefen die wenigen Schritte zur Talstation der Gondel und fuhren damit zur Bergstation. Von dort aus waren es noch wenige Meter bis zum Feldbergturm. Dieser ist elf Stockwerke hoch, kann aber mit einem Auszug einfach erklommen werden. Simon war inzwischen in der Manduca bei Papa am Bauch eingeschlafen und David rannte einmal auf der Aussichtsplattform um den Turm herum und hatte genug gesehen. Das war total schade, denn wir hatten eine echt gute Fernsicht. Theoretisch hätten wir sogar den Aggenstein sehen sollen, aber gefunden haben wir ihn nicht. Trotzdem haben wir die Aussicht sehr genossen und sind dann gemütlich mit dem Aufzug wieder in den ersten Stock des Turms gefahren. Dort befindet sich das Schinkenmuseum. Für David war es auch spannend, da man hinter verschiedenen Klappen diverse Gerüche ausprobieren kann, wie z. B. Wachholder, Rauch oder auch frische Luft. Ansonsten wird die Geschichte des Schinkens dargestellt und die Zubereitung. Das Museum ist recht übersichtlich aber wie alles andere auch in der Hochschwarzwaldkarte inkludiert.

David hatte dann keine Lust mehr zur Gondel zurückzulaufen. Mit etwas Überredung schafften wir es sogar noch an der Gondel vorbei bis zu einem weiteren Aussichtspunkt. Von dort konnte man auch noch einmal schön ins angrenzende Tal blicken und die vielen Tannen des Schwarzwaldes bewundern. David konnte ein wenig auf einigen Steinen klettern und war dann wieder geduldiger. Zurück an der Gondel ging es wieder ins Tal. Julia war etwas irritiert, weshalb an einer Gondel Hinweisschilder hängen, dass man den Bügel rechtzeitig öffnen und schnell wegfahren soll. Da wir auch in allen Feldbergplänen keine Gondel nur einen Sessellift gefunden hatten, fragte Julia an der Talstation nach und kam mit dem Liftmitarbeiter Roland ins Gespräch. Er erklärte uns, dass nur im Sommer Gondeln betrieben werden. Im Winter werden die Gondeln gegen Sessel ausgetauscht. Die Betriebsleistung im Sommer mit insgesamt 15 8-Personengondeln sind 800 Personen in der Stunde. Im Winter fahren sie mit  55 Sesseln und befördern 3000 Personen in der Stunde. Der Wechsel dauert ca. 2 Tage weil einiges umgebaut wird, ist aber recht unkompliziert. Die Gondeln werden jeden Abend nach Betriebsschluss aufgeräumt und am nächsten Morgen wieder an das Seil gekoppelt. Wir blieben dann noch da, um beim Aufräumen zuzuschauen, da der Betrieb in fünf Minuten enden sollte. An der Talstation waren eine Schneekanone, ein Pistenbully, ein Sessel und eine Gondel- bzw. Sesselaufhängung zu bewundern. Wir schauten uns alles an und während wir die Sesselaufhängung anschauten, kam Roland noch einmal auf uns zu und fragte, ob wir alles verstanden hätten, was wir verneinten. Er erklärte uns die Funktionsweise an dem Ausstellungsstück, was sich wie öffnet wenn die Gondel oder der Sessel ausgekoppelt wird und nahm uns dann noch mit zur Bahn und wir durften es uns im laufenden Betrieb anschauen. Das war spannend, weil wir noch nie die Gelegenheit hatten, einfach in der Betriebszone zu stehen und der einfahrendem Gondel zu zuschauen, wie sie vom Seil genommen wird und dann langsamer durch die Aus- und Einstiegszone fährt. Wenn man genau unter dem Seil steht, sieht man super, wie sich der Greifarm öffnet und sie ausgehängt wird und dann auf Rädern weiterläuft, bis sie wieder eingehängt wird. Roland erklärte uns auch, dass sie unten eine Weiche haben, über die kaputte Sessel oder Gondeln in die Werkstatt kommen. Dies geschieht allerdings von Hand, sobald die Gondel oder der Sessel die Weiche verlassen hat. Wir blieben dann noch stehen und erklärten Roland, dass wir noch zuschauen wollen, wie die Gondeln aufgeräumt werden. Das war kein Problem, wir mussten nur warten, bis die letzten Gäste unten waren. Inzwischen war noch ein kleiner Junge mit seiner Mama gekommen, die auch beim Aufräumen zuschauen wollten. Als endlich alle Gäste vom Berg herunter waren, kam auch der Kollegen von oben mit einer Gondel angefahren. Die Bahn lief weiter bis die blaue Gondel da war und dann hielten sie die Bahn an. Roland nahm uns mit durch die Mitarbeiterräumlichkeiten in die Gondelgarage, die ein Stockwerk höher liegt. Währenddessen schaltete sein Kollege das Förderseil ein, mit welchem die Gondeln nach oben kommen. Die Bahn fuhr dazu rückwärts und hängte dann an einer zweiten Weiche die Gondeln auf das Förderseil nach oben um. So kamen alle Gondeln nach und nach hoch. Oben öffnete Roland bei jeder Gondel die Türen, damit sie über Nacht auslüften können und anschließend müssen sie von Hand an ihren Schlafplatz geschoben werden. David und der andere Junge halfen jeweils mit den Mamas abwechselnd kräftig mit die Gondeln zu schieben. Für David war das spannend und er war richtig toll bei der Sache. Die Gondeln verteilen sich auf zwei Korridore, der erste in den sieben kommen, ist schwerer zu befüllen, da man die Gondeln um eine Kurve schieben muss. Das erfordert etwas Kraft und dann muss man sie am Ende etwas abbremsen. Die weiteren acht Gondeln kommen nur geradeaus nach hinten, was einfacher geht. Nebenan hängen die ganzen Sessel, die im Winter vollautomatisch an ihre Schlafplätze gefahren werden. Hier ist keine Handarbeit nötig. Als alle Gondeln aufgeräumt waren bedankten wir uns bei Roland. Es war für uns und für David ein tolles Erlebnis, das man so nicht jeden Tag bekommt. Er lud uns ein, wieder einmal zu kommen, gerne auch morgens zum Aufbauen.

Nun ging es Richtung Hotel und auf den Spielplatz. Dieser unterteilt sich in einen Kleinkindspielplatz und einen weiteren für Große. David ging natürlich auf den für Große. Er kletterte auch ganz selbständig und rutschte die große Röhrenrutsche ganz alleine herunter. Wir waren wieder einmal überrascht, was er schon alles kann. Manchmal muss man ihn echt machen lassen, auch wenn man kein gutes Gefühl dabei hat. Direkt neben dem Spielplatz ist ein schöner Kletterwald, der aber erst ab fünf Jahre geöffnet ist. Wir sind dann noch zur Fundorena gegangen, um uns dort zu erkundigen, was es alles gibt. So können wir bei schlechtem Wetter Schlittschuhlaufen, im Indoorklettergarten klettern, Trampolin springen, in den Fitnessraum gehen oder in der Turnhallte bei sportlichen Aktivitäten mitmachen. Mal sehen was sich noch so ergibt.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Zimmer ging es direkt weiter zum Abendessen. Hier sind alle sehr leger gekleidet.  Mit kurzer Hose und Sandalen oder Flip-Flops fällt hier keiner auf. Das Abendessen war dafür richtig toll. Wir konnten uns gut satt essen und auch die Kinder waren fleißig am Essen. Für Simon gab es Getreidebrei und für David Spätzle mit Soße und Schokolade zum Nachtisch.

Da David schon die ganze Zeit noch zum Indoorspielplatz wollte, machten wir auf dem Weg ins Zimmer dort noch einen Abstecher. Der Indoorspielplatz ist wie das Spielzimmer im Engel nur über drei Kletteretagen und viel größer. David zog komplett alleine los und auch Simon versuchte sich immer mal wieder. Im Obergeschoss gibt es noch einen kleinen Babyspielbereich, der ist allerdings nicht so spektakulär. Witzig ist das Minigolfzimmer im Obergeschoss, dort kann man auf zehn Bahnen Indoorminigolf spielen. Für schlechtes Wetter ist also bestens vorgesorgt.

Eigentlich dachten wir, wir hätten zwei hundemüde Kinder. Wahrscheinlich war das auch so, nur waren sie von den vielen neuen und spannenden Erlebnissen überreizt, so dass beide lange brauchten, bis sie endlich eingeschlafen waren. Nun hoffen wir, dass der Wetterbericht Unrecht hat und das schöne Wetter uns noch einige Tage erhalten bleibt. Roland hatte uns noch erzählt, dass die Durchschnittstemperatur auf dem Feldberg 4 Grad Celsius beträgt. Das müssen wir nicht unbedingt austesten.

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