Heute morgen sind wir gegen 9 Uhr beim Frühstück gewesen und waren sehr erfreut, dass wir fast die letzten waren, so war der Geräuschpegel im Essensraum nicht so groß. Wir hatten gestern vergessen zu berichten, dass unsere beiden Mamas am Nachbartisch noch von einer weiteren Mama mit zwei kleinen Kindern Zuwachs bekommen hatten. So war gestern Abend noch mehr geboten als am Sonntag.
Wir konnten relativ entspannt frühstücken. Zuvor hatten wir David noch seinen Brei gemacht und aßen dann gemeinsam. Beim Frühstück hatten wir auch unseren Plan umgesetzt, David an die Kopfseite zu setzen, so konnten wir abwechselnd beide nach ihm schauen und mussten nicht immer wieder Plätze tauschen und abwechselnd essen. Gegen Ende des Frühstücks sprach uns eine Dame vom Service an, ob wir den Tisch am Fenster haben wollen, damit David nicht mehr so abgelenkt ist. Wir überlegten eine Weile, weil es beim Frühstück doch ganz gut geklappt hatte und sprachen die Dame dann noch darauf an, ob wir David auch am Fenster auf den Platz an der Kopfseite setzen können. Sie probierte direkt aus ob das mit dem Hochstuhl geht und versprach uns am Abend so einzudecken.
Nach dem Frühstück klarte es auf und die Sonne kam heraus. Da heute generell nicht so gutes Wetter angesagt war, wollte Julia einen kleineren Spaziergang machen. Wir suchten uns einen Geländebuggy vom Hotel aus und liefen zum Heuberglift, den wir auch von unserem Hotelzimmer aus sehen. Der Heuberglift ist ein Vierer-Sessellift, der auch nicht allzu lange ist. Am Lift klappten wir den Buggy zusammen und er wurde vom Liftpersonal verladen. David bekam auch wieder einmal ein Lob, welch tolle Wimpern er doch hat. Ralf übernahm den Rucksack und David durfte auf Julias Arm nach oben fahren. Er fand das ganz spannend und genoss die kurze Liftfahrt. Oben angekommen mussten wir auf einem geschotterten Weg noch ein gutes Stück nach oben bevor es dann ein wenig abfallend auf dem Panorama-Weg zum Zafernalift in Mittelberg ging. Beim Panorama-Weg handelt es sich zwischen den Liften um eine Strecke von ca. 30 Minuten zu Fuß. Der Panorama-Weg machte seinem Namen leider wenig Ehre, meistens standen so viele Bäume am Wegesrand, dass wir kaum eine Aussicht ins Tal hatten. Auf dem letzten Stück vorm Lift hatten wir dann endlich einen tollen Blick ins Tal und auch die Sonne kam noch einmal richtig toll hervor. Wir waren den Weg in die richtige Richtung gelaufen, andersherum wäre es wesentlich anstrengender geworden. Am Lift entschlossen wir uns gleich ins Tal zu fahren und keinen Einkehrschwung an der Sonna Alp mehr zu machen. Die Alpe sah zwar gemütlich aus, aber die dunklen Wolken kamen doch sehr bedrohlich näher. Der Zafernalift ist ein Zweier-Sessel, in dem wir mit der gleichen Aufteilung wie nach oben ins Tal fuhren. Unterwegs spürte Ralf ein oder zwei Tropfen, aber wir kamen trocken unten an. Das Liften war toll, wir hatten eine schöne Aussicht und David konnte den Stahlsicherheitsbügel des Liftes mit seinem Fingerchen erkunden. Kaum hatte Ralf den Buggy ausgeladen, kamen die ersten dicken Tropfen. Wir stellten uns an einem Garagendach unter und freuten uns über unser Glück. Es kam ein richtig herzafter Regenguss, den wir trocken überstanden. Als dieser vorüber war, liefen wir noch zur Bushaltestelle und fuhren mit dem Walserbus zurück zum Hotel. Das schlimmste Stück des Spaziergangs hatten wir nun vor uns: den Berg hinauf zum Hotel.
Zurück im Hotel bekam David sein Mittagsgläschen und anschließend versuchten wir, den jungen Mann ins Bett zu bringen. Das war gar nicht so einfach und Julia musste ihn schließlich stillen, wobei er dann endlich einschlief. Bis er endlich eingeschlafen war, gab es leider kein Mittagessen mehr und Julia war sehr enttäuscht darüber, weil sie sich gefreut hatte, ein schönes Mittagessen zu genießen und ordentlich Hunger mitgebracht hatte.
Momentan sitzen Ralf und Julia gemütlich in der Lounge und schauen durch die riesigen Panoramafenster einem Helikopter zu, der seit einiger Zeit fleißig Material auf den Berg fliegt. Es ist spannend, wie er schwer beladen hochfliegt, dort im Flug entladen wird und dann rückwärts wieder herunterkommt, unterwegs dreht und dann unten wieder ein Paket angehängt bekommt. Nebenher schreibt Julia Blog und Ralf beschäftigt sich mit seinem Handy. David genießt seinen Mittagsschlaf in seinem Bett und wir haben das Babyfon des Hotels aktiviert. Hoffentlich lässt uns unser Tigerchen bis nach dem Kaffee in Ruhe, so kämen wir einmal zu einer entspannten Mahlzeit.
Unser Tiger hat uns in Ruhe Kaffee trinken lassen. Nach einem leckeren Schokoladenkuchen und einem Apfelmuffin sind wir auf unser Zimmer und haben David geweckt. Das war gar nicht so einfach, da er trotz knapp zwei Stunden Schlaf nicht aufwachen wollte. Aber Eltern können da unerbittlich sein und so musste unser junger Mann aufstehen. Wir hatten ihm einen schönen Brei vorbereitet, den wir auf unserem Zimmer füttern wollten, David war aber wahrscheinlich durch das Stillen noch papp satt und aß dementsprechend wenig.
Man kann fast meinen, Davids Leben besteht nur aus Essen und zwischendurch Schlafen, das ist aber bei weitem nicht so. Heute Nachmittag kamen noch zwei neue Aktionen für ihn: Schwimmen und Saunieren. Wir gingen gemütlich ins Babybecken und hatten Glück, außer uns war niemand da. Ralf und David spielten gemütlich im Babybecken und David fand das ganz toll. Leider war das Wasser nicht ganz so warm wie erwartet, deshalb nahmen wir David nach einigen Minuten wieder raus und stellten ihn mit Papa unter die Dusche. Ralf hatte im Internet noch ein wenig nachgelesen und herausgefunden, dass man auch mit Babys schon in die Sauna kann. Heute Nachmittag war für drei Stunden Familiensauna und so durfte David mit in den sehr schönen Saunabereich. Wir gingen mit ihm für drei oder vier Minuten in eine 45°C heiße Sauna. Das war angenehm, er fand es doch etwas komisch und konnte sich auch nicht so frei bewegen, wie er es gerne wollte. Aus dem Grund verließen wir die Sauna verhältnismäßig schnell wieder. Da Julia und Ralf gerne noch die Solegrotte ausprobieren wollten, durfte immer einer auf David aufpassen und der andere nutzte die freie Zeit für einen kurzen Saunagang. Wir sind sehr begeistert vom Saunabereich und da dieser außer uns eigentlich leer war, konnten wir etwas fotografieren.
Nach dem Saunieren gingen wir noch für eine Weile auf unser Zimmer, das David zu seinem Reich erklärt und überall seine Spielsachen verteilt hat.
Kurz nach 18 Uhr bereiteten wir Davids Brei zu und fütterten ihn an unserem neuen Tisch im Speisesaal. So ging das einwandfrei, da David nichts für ihn Spannendes mehr im Rücken hat und wir dafür die schöne Aussicht genießen können. Da wir damit gegen halb sieben fertig waren, konnten wir direkt mit dem Salatbuffet weitermachen. Besonders lecker waren die kleinen heißen Camemberts. Das Highlight war die Hauptspeise, es gab Ente mit Rotkraut und Kartoffelknödel. Das war absolut genial!!! Auch das Dessert war sehr lecker, es gab bisher jeden Abend eine Kugel Eis, heute war es Orangeneis, und dazu gab es Creme Brulée. Auch heute war die Küche leider wieder sehr schlecht organisiert. Es kann eigentlich nicht sein, dass man auf ein vor ausgewähltes Essen noch 45 Minuten warten muss. Die Vorspeisen kamen ca. 18:50 Uhr und die Hauptspeise gegen 19:15 Uhr. Wir waren noch die Ersten weil wir ja so früh schon da waren. Man muss vieles loben, aber das Timing der Küche hat definitiv noch viel Potenzial.
Liebe Julia,lieber Ralf, lieber kleiner Goldschatz David,
euer neuer Blogbericht ist wieder einmal herzerfrischend zu lesen. Es macht uns eine Riesenfreude so an euren Erlebnissen teilnehmen zu dürfen. Die Schilderungen sind so anschaulich und lebendig, dass wir uns alles richtig gut vorstellen können.
Zuerst dachte ich (Rosi), dass wir damals auch diesen Panorama-Weg gegangen sind. Also habe ich gleich in unserem Urlaubsbuch nachgeschaut. Ich habe mich aber geirrt, es war die Söllereckbahn und der Panoramaweg nach Riezlern, den wir damals (Die. 6.4.2010)gewandert sind.
Der kleine Schatz hat sich offenbar gut eingelebt und scheint am ‘Urlauben’ Spaß zu haben und euch auch etwas Freiraum zu lassen.
Wir hoffen das Wetter ist bei Euch nicht so gräßlich wie aus unserer Sicht zu befürchten ist. Die dicken grauen Wolken aus dem Norden kommen auch bei uns noch über die Berge herübergeschwappt, und mehr als einmal hätten wir euch gerne von unserem schönen Wetter etwas abgegeben. Heute wars allerdings ziemlich kalt (auf knapp 2000m Höhe).
Noch ein paar schöne Tage wünschen euch
Rosi und Dieter