Regen

Der Tag startete wieder mit einem späten Frühstück. Wir sind gegen neun Uhr unten gewesen und waren erfreut, dass unsere Tischnachbarn mit den vielen Kindern schon wieder weg waren. Dafür waren die Familien mit den etwas größeren Kindern noch da. David aß seinen Brei und wurde dann als wir aßen von Maja abgelenkt, die David unterhielt. Maja ist 5 Jahre alt und findet David ganz spannend. Wir fanden das ganz geschickt und konnten so auch entspannter essen.

Da es in Strömen regnete, entschieden wir direkt heute Morgen eine Runde ins Schwimmbad zu gehen. Meistens ist es morgens leerer als nachmittags. So war es dann auch, wir waren wieder alleine und David war zwei Mal mit einer längeren Pause baden. Er fand es wieder total toll. Allerdings muss man darauf achten, dass er, auch wenn er es selbst versucht, die Nase nicht unter Wasser bringt, das verursacht bei ihm teilweise einen Würgereiz. Das Baden hat ihm so gut gefallen, dass er gar nicht gemerkt hat, dass er müde wurde und Hunger hatte. Um halb 12 war er dann so durch, dass er sich eigentlich nicht mehr anziehen lassen wollte und an Brei füttern nicht mehr zu denken war. So bekam er eine ausführliche Stillmahlzeit und schlief unterdessen ein.

So kam Julia heute zu ihrem ersten Mittagessen. Das war auch ganz ok, aber nichts Besonderes. Es Maultaschen in der Brühe, ein Salatbuffet und verschiedenen heißen Würstchen. Für uns gab es Maultaschen und Weißwürste mit süßem Senf. Das war ok, aber Julia hatte sich irgendwie noch etwas anderes gewünscht. Man kann nicht alles haben. Wir genossen noch einen schönen frischen Schwarztee und gingen dann wieder hoch aufs Zimmer. David schlief die ganze Zeit friedlich.

Von unserem Zimmer aus haben wir ja einen tollen Blick auf den Heubergsessellift. Das ist nett und vor allem entspannend. Wir wundern uns dann immer wieder, wenn heute bei strömendem Regen Leute darin sitzen und auf den Heuberg fahren. Uns lacht das mal so gar nicht an. In Summe sind wir inzwischen angekommen und finden unser Zimmer und den Ausblick gar nicht schlecht.

Entgegen des Wetterberichts riss es am späten Nachmittag doch noch auf. Da Julia gerne noch mit David Lift fahren wollte, entschieden wir uns mit dem Bus zum Ifen zu fahren und dort etwas zu laufen. Die Busverbindung ist nicht schlecht, mit einmal umsteigen kommt man problemlos an die Ifentalstation.
Unterwegs kamen wir am Parsennlift vorbei. Dieser faszinierte Julia weil dieser Lift immer zwei Sessel hatte und dann eine kleine Gondel kam. Er nennt sich auch Kombilift. Das kannte Julia bislang noch nicht.

Leider läuft der Ifenlift nur bis 16:30 Uhr und da wir erst gegen 15:40 Uhr am Ifen ankamen, blieb uns nur die Möglichkeit von der Berg- zur Talstation zu laufen. Es hätte noch einen Panoramoweg an der Bergstation gegeben, allerdings hätte dazu die Zeit nur gereicht, wenn wir im Anschluss auch ins Tal gelaufen wären und das wäre uns dann doch zu spät geworden. Die Liftfahrt dauerte 20 Minuten, wobei der Lift auch sehr langsam läuft. Beim Liften kam richtig schön die Sonne heraus und wir ärgerten uns kurzzeitig, dass wir David nicht mit Sonnencreme eingecremt hatten. Bis wir allerdings oben ankamen, war die Sonne schon wieder weg und es zog sich zu. 20 Minuten Sessellift fahren fand David dann doch irgendwann langweilig und beschäftigte sich wieder ausführlich mit dem Sessel.

Ralf nahm David wieder in die Manduca und wir liefen los in Richtung Tal. Wir waren noch keine fünf Minuten gelaufen, da kamen einige Tropfen Regen. Ralf überlegte kurz, ob wir umkehren und ins Tal liften sollten. Wir entschieden uns jedoch dagegen und beschlossen weiterzulaufen. Der Weg ging teilweise recht steil abwärts, war aber gut geschottert und zum Teil auch asphaltiert. Auf der Wegstrecke mussten wir 300 Höhenmeter überwinden. Nach den paar Tropfen Regen hörte es glücklicherweise wieder auf und wir konnten trockenen Fußes in Tal laufen. Leider waren auch die Wolken wieder richtig hereingezogen, so dass wir auch keinen schönen Blick mehr auf die umliegenden Berge hatten. Nicht einmal den Gipfel des Ifen sahen wir mehr. Gegen Ende des Weges mussten wir noch mitten durch eine Kuhherde hindurch. Wir fanden es total schade, dass David dies verschlief. Er ließ sich auch durch das Glockenläuten der Kühe überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Erst als wir wieder an der Talstation standen, wachte er auf. Wir waren ganz stolz auf uns, den Weg waren wir in 40 Minuten gelaufen, der angegebene Wert für die Strecke war eine Stunde. Wobei wir uns fragen, ob die Stunde der Mittelwert aus der Strecke bergauf und bergab ist. :-)

Als wir im Tal auf den Bus warteten kam der nächste Regenschauer. Wir hatten Glück, weil wir jetzt wieder die Möglichkeit hatten, uns unterzustellen und so nicht nass wurden.

Wieder im Hotel zogen wir uns um und machten uns auf, Davids Brei zu richten und selbst Essen zu gehen. Von unseren drei Mamis mit Kleinkindern war heute eine abgereist, so dass es jetzt nur noch zwei Mamis mit vier Kindern waren. Das minderte den Geräuschpegel schon deutlich. So hatten wir wieder einen spannenden Tag hinter uns.

Eine Antwort zu “Regen”

  1. Dieter sagt:

    Ihr Lieben,
    es macht uns sehr große Freude, jeden Abend nachzuschauen, ob es wieder neue Geschichten von Euch gibt und heute wurden wir wieder sehr positiv überrascht, obwohl ich die neueste Story noch nicht gelesen habe, doch dem Lachen von Rosi nach muss sie auch sehr lustig sein.
    Ich bin jedenfalls sehr positiv überrascht von Euren Wanderungen, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Da könnten sich ja noch richtige Bergfreunde entwickeln!
    Schade, dass David nicht mitbekommen hat, woher die größte Menge an Milch kommt und vor allem, was die Kühe in den Alpen für lustige Dinger um den Hals tragen. Wir haben uns gestern überlegt, ob wir ihm nicht sicherheitshalber ein Filmchen machen sollten, falls Ihr so was nicht im Kleinwalsertal finden solltet. Auf 2000m Höhe sind wir Galloways mit Glocken begegnet und haben auch allerliebste Galloway-Kälbchen gesehen. Was uns aber ganz besonders freut, ist, dass es Euch totz der einigermaßen widrigen Umstände ganz gut zu gefallen scheint und vor Allem David ganz gut mitmacht. Auch dass er im Bad sehr viel Spaß hat freut uns sehr!

    Herzliche Grüße aus Dorf Tirol
    Dieter

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