Da wir uns in den letzten Tagen sehr viel mit Whisky, dessen Herstellung und dem Trinken des Produkts beschäftigt haben, hier eine Beschreibung des Herstellungsprozesses. In unseren Tagesberichtigen werden wir dann nur noch die Spezialitäten der einzelnen Destillerien aufführen.
Die Fotos haben wir während unserer vielen Führungen selbst geschossen, sie stammen auch aus unterschiedlichen Destillerien.
Wir hoffen, es ist die eine oder andere neue Information für Euch enthalten, viel Spaß beim Lesen, nebenher schmeckt bestimmt ein Glas Whisky gut. 🙂
Das Mälzen der Gerste stellt einen entscheidenden Vorgang während des Herstellungsprozesses dar. Die beim Keimen entstehenden Enzyme werden später zur Verzuckerung der Stärke benötigt. Durch die sich bildende Wärme muss die Gerste ständig umgeschichtet werden, um ein gleichmäßiges Klima innerhalb der Gerste zu erreichen. Das nun entstandene grüne Malz wird ausgebreitet und gedarrt. Beim Darren wird das Malz getrocknet und somit lagerfähig gemacht, wobei dies sowohl mit heißer trockener Luft, als auch durch Rauch geschehen kann: Bei dem mit Torf befeuerten Darren (kiln) durchzieht so der Rauch das grüne Malz, wobei Torf aus verrotteten Moosen, Heidekraut und Riedgräsern besteht. Der Vorgang findet in den Gebäuden mit dem typischen Pagoden-Dach statt. Anhand des Phenolgehaltes im Rauch kann kontrolliert werden, wie stark das Malz beim Darren getorft wurde. Torf wird vor allem für die Insel-Whiskys verwendet.
Da fast keine Destillerie mehr selbst mälzt, haben wir das auch noch nicht live erlebt.
Nach dem Darren wird das Malz zu Schrot (grist) gemahlen und danach im Maischbottich (mash tun) mit heißem Wasser vermischt. Beim Maischen wird die Stärke aus dem Malz zu Zucker über einen enzymatischen Vorgang abgebaut. Durch den perforierten Boden fließt die zuckerreiche Flüssigkeit (wort = Würze) ab und wird gesammelt. Dadurch werden alle vergärbaren Zucker extrahiert.
Mash tun bei Glen Moray
Nach dem Abkühlen wird die wort in den Gärtank (washback) gepumpt. Die Flüssigkeit (wash) wird mit Hefe (yeast) versetzt, welche den Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid vergärt. Der Vorgang der Fermentation ähnelt dem des Bierbrauens, allerdings ist er bei der Whiskyherstellung nicht steril. Die nach der Fermentation entstandene Maische – auch Beer genannt – hat nun einen Alkoholgehalt von sieben bis neun Volumenprozent.
Washback bei Glenfiddich
Blick in einen Washback bei Glenmorangie, der Wash ist beinahe fertig
Auf die Gärung im Gärtank folgt die Destillation. Etwa 15 Prozent der Maische fließt den Brennblasen (pot stills) zu. Beim Brennvorgang durchläuft die wash dann die erste kupferne Brennblase, die wash still. Hier entsteht aus dem dünnen Bier reiner Alkohol. Der entstandene Rohbrand, genannt low wine, fließt in einen Sammeltank. Der Destillationsprozess wird nun in der zweiten kupfernen Brennblase wiederholt, der spirit still. Die Destillation trennt den Alkohol vom Wasser und konzentriert ihn. Der Feinbrand fließt durch den spirit safe, bei dem der Brennmeister den Mittellauf (heart) (rund 30 Prozent des Destillats) vom Vorlauf (head) und vom Nachlauf (tail) trennt. Der Alkoholgehalt des Mittellaufs beläuft sich auf etwa 70 Prozent. Der new make wird mit Wasser versetzt (verdünnt auf ca. 63,5%) zur endgültigen Lagerung in Eichenfässer gefüllt. Die Vor- und der Nachläufe der beiden Brennvorgänge werden gemischt und wieder dem nächsten Brennvorgang zugeführt.
Stills bei Aberlour, wash still vorne mit Fenster, spirit still hinten
Sollte eine Brennblase aus Gründen des Verschleißes ausgetauscht werden, wird genau darauf geachtet, alle Dellen und kleine Zerstörungen wieder „einzubauen“. Nur so kann auch mit einer neuen Brennblase der gewohnte Geschmack des Whiskys garantiert werden.
Fassreifung
Die jahrelange Reifung in einem Eichenfass kann für 60 bis 80 Prozent des Geschmacks verantwortlich sein. Hierbei sind die Holzart, die frühere Nutzung des Fasses, die geographische Lage des Lagerhauses, die Bauart des Lagerhauses, das Mikroklima und die Dauer der Reife wichtige Faktoren. Über den Einfluss der einzelnen Faktoren scheiden sich jedoch die Geister.
Blick in ein Warehouse von Macallan
Das Destillat (spirit) reift fast ausschließlich in Fässern aus amerikanischer Weißeiche, daneben in europäischer Eiche. Vorwiegend stammen die Fässer aus Spanien und den USA. Bevor Whisky in diese Fässer gefüllt wird, lagerte zuvor spanischer Sherry oder amerikanischer Bourbon in diesen Fässern. Nach jahrelanger Lagerung entsteht Whisky.
Fass bei Glen Moray mit Beschriftung von Jack Daniels
Immer beliebter werden Abfüllungen die durch Lagerung in anderen Fässern zusätzlich veredelt werden. Dieses Finishing findet in Fässern statt, in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum, Bordeaux, Madeira, Cognac oder verschiedene Weißweine gelagert wurden.
Kostengründe spielen immer noch eine Rolle: amerikanische Fässer kosten rund 30 Euro, spanische rund 300 Euro. Ex-Sherry-Fässer aus Spanien eignen sich mehr für die süßen, komplexen Whiskys der Speyside, während für die Inselwhiskys wegen des rauchigen Geschmacks Bourbon-Fässer aus amerikanischer Eiche zum Einsatz kommen. Bei seit Jahren rückläufigem Konsum von Sherry und Portwein wird es für die Brennereien jedoch zunehmend schwierig, solche Fässer zu bekommen. Die Böttcherei Speyside Cooperage in Craigellachie setzt rund 100.000 Eichenfässer jährlich neu zusammen und repariert Fässer für die umliegenden Brennereien. 2004 lagerten rund 18 Millionen Whiskyfässer in Schottland.
Lagerflächen der Speyside Cooperage
Pro Jahr verdunstet über die Poren der geschlossenen Fässer etwa 2,0 Prozent des Inhaltes, der sogenannte Anteil der Engel (Angels’ share oder Angels’ dram). Der Reifevorgang für den Whisky ist abhängig vom geforderten Produkt und der erhaltenen Qualität. Anschließend wird der so gewonnene Ausgangs-Whisky je nach Gattung noch weiterverarbeitet.
Vom Gesetzt ist vorgeschrieben, dass sich der spirit erst nach mindestens 3 Jahren Lagerung (Scotch) Whisky nennen darf. Die meisten Malzwhiskys werden aber erst ab einem Alter von 10 Jahren abgefüllt. Die Altersangabe auf den Flaschen bezieht sich auf das jüngste verwendete Fass. Es werden in der Regel unterschiedlich alte Fässer für eine Abfüllung verwendet, um jeweils den gleichen Geschmack sicher zu stellen.
Die Abfüllung der Flaschen findet in der Regel nicht vor Ort statt. Größere Gruppen haben eigene Abfüllstellen, ansonsten gibt es unabhängige Abfüller wie z. B. Gordon&McPhail. Für die Abfüllung in Flaschen wird dem Whisky Wasser hinzugefügt, um eine gebräuchliche Trinkstärke herbeizuführen. Die gebräuchliche Trinkstärke entwickelte sich in den letzten Jahren von 40 % über 43 % zu den heute üblichen 46 %. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich unverdünnte Abfüllungen, die direkt in Fassstärke (cask strength) abgefüllt werden und häufig intensiver und komplexer im Aroma sind.
Originaleinrichtung des letzten Eigentümers handelt, der jedoch von vielen Antiquitäten umgegeben war. Einer der früheren Eigentümer hatte einen Sohn, der malerisch sehr begabt war. Diesen Sohn bat er, für seine neue Bibliothek ein Selbstportrait zu erstellen. Das fertige Bild stellt ihn als Erz-Engel im Adamskostüm dar.
aktuellen Bauplatzpreisen Sinn machen, allerdings wäre das viele Treppensteigen doch sehr umständlich. In Crathes Castle kann man ein viktorianisches Bild bewundern, das aus drei unterschiedlichen Perspektiven drei unterschiedliche Bilder zeigt. Hier war auch eine in ledergebundene Weihnachtskarte von Queen Elisabeth ausgestellt, die der Eigentümer erhalten hat. Der Garten, der zu Crathes Castle gehört ist sehenswert. Auch nicht so groß kann man hier gemütlich einen Spaziergang machen. Leider haben wir die Gordon Highlanders verpasst, die später noch vor dem Castle spielen sollten. Wir hätten hierzu über eine Stunde warten müssen, wozu wir nicht bereit waren. Dafür hörten wir das Stimmen der Dudelsäcke, was sich ziemlich krass anhört, wenn viele einfach nur vor sich hinspielen und es überhaupt nicht zusammenpasst.
Castles und machte uns auch mit der Gespenstergeschichte des Castles vertraut. Ein Gast soll vom Eigentümer nachts gefragt worden sein, ob er lieber gegen ihn kämpfen wolle oder aus dem Fenster springen. Der Gast entschied sich für das Fenster, ohne sich bewusst zu sein, wie hoch es war. Leider überlebte er nicht, deshalb kommt er jetzt regelmäßig als Geist wieder, der es bereut nicht gekämpft zu haben. Da das Castle wieder zum National Trust gehört, gibt es auch hier keine Innenfotos. Selbst im Internet war es uns bislang nicht möglich, Bilder von National Trust Sehenswürdigkeiten von innen zu finden. Der NT ist hier wohl sehr restriktiv.
Wie auch sonst gilt: Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Das Hotel wurde aus den Steinen des Castles gebaut und liegt wunderschön in der Pampa. Vermutlich ist es auch noch nicht ganz billig. Die Gärten sind sicher nett, aber wir hatten für den heutigen Tag bereits genug Garten gesehen. Von Kildrummy Castle ist nicht mehr sehr viel übrig, aber die Überreste lassen auf ein herrschaftliches Castle schließen. Selbst Maria Stuart muss hier einmal zugegen gewesen sein. Insgesamt ist es einen Besuch wert, vor allem wenn man wie wir ganz alleine und in völliger Ruhe durch die Ruine wandern kann.
Danach schauten wir uns das Mercat Cross an, dass anzeigt, dass Aberdeen das Marktrecht besitzt. Es ist nicht besonders sehenswert.
Provost Skene’s House: Provost steht für Bürgermeister und einer der Bürgermeister hieß Skene. Dieser Bürgermeister kaufte das Haus und lies es sehr schön herrichten. Im Haus kann man ein Speisezimmer mit Möbeln und Porzellan besichtigen, einen Raum, der eine wundervolle Deckenmalerei besitzt, ein Musikzimmer, das Schlafzimmer und besonders das Kinderzimmer mit allerlei Spielsachen.
Da wir nun die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt abgeklappert hatten, machten wir uns mit dem Bus auf zur Old Town. Die Busfahrt war ein Erlebnis, da es keine Anzeigen im Bus gab, an welcher Haltestelle man sich befindet, bzw. welche Haltestellen es überhaupt gibt. Zufälliger Weise stiegen wir sogar an der richtigen Haltestelle aus, um zu King’s College zu laufen.
King’s College selbst ist sehenswert. Leider hatte die Kapelle an diesem Tag geschlossen. Die Kuppel erinnert stark an St. Giles in Edinburgh. Wir sind immer wieder fasziniert, in welchen historischen Gebäude Schulen und Colleges untergebracht sind. Das kennen wir aus Deutschland kaum.
In der St. Marchar’s Kirche konnten wir noch einen Rundgang machen, bevor dort eine echt schottische Hochzeit stattfand. Begrüßt wurden die Gäste von mehreren Fotografen, die alle erst einmal aufnahmen. Zur Unterhaltung der ankommenden Gäste spielte ein Dudelsackspieler. Viele Gäste kamen tatsächlich im Kilt. Die Trauzeugen des Bräutigams (uns fehlt hier das männliche Gegenstück zu Brautjungfern) haben sich auch frühzeitig mit dem Bräutigam vor der Kirche versammelt. Nach und nach sind alle in die Kirche gegangen. Kurz vor beginn der Trauung tauchte auch die Braut mit ihren Brautjungfern auf. Die Braut wurde vermutlich von ihrem Vater und noch zwei oder drei anderen Männer, alle im Kilt, sowie vier Brautjungfern in die Kirche geleitet. Die Braut trug ein weißes Kleid, das sich nicht von den uns
bekannten Hochzeitskleidern unterschied. Die Brautjungfern waren alle in einheitlich braunen Kleidern gekleidet und hatten jeweils auch einen Straus. Die Damen kamen vielfach in wirklich sehr kurzen Röcken ohne Strumpfhosen, wo Julia vom bloßen Hinsehen schon kalt wurde. (Julia trägt eine ge-fütterte Übergangsjacke. 🙂 )
Wir sind dann einfach mal weitergelaufen und irgendwann dann doch an besagter Brücke angekommen. Julia fand sie enttäuschend, da sie sich bei einer Sehenswürdigkeit etwas anderes als eine simple, nicht irgendwie verzierte Brücke vorgestellt hatte. Jedoch fing direkt im Anschluss an die Brücke eine Straße mit schönen Häusern an.
Wieder mit dem Bus sind wir zum Strand bzw. zum Stadtteil Footdee gefahren. Footdee ist ein kleines Viertel, das Fischer nach ihren Bedürfnissen gebaut haben. Wir vermuten, dass immer außenherum die Wohnhäuser lagen und in den weitläufigen Innenhöfen die Hütten als Speicher genutzt wurden. Manche dieser Hütten sind inzwischen toll hergerichtet, andere stehen kurz vor dem Verfall. In einiger Entfernung kann man den Seehafen sehen. Allerdings kann man von dieser Stelle aus nicht näher hinlaufen. Jedoch liegt Footdee direkt an der Hafenausfahrt, so dass wir bei unserem anschließenden Spaziergang von Footdee zur Vergnügungsmeile zwei größere Schiffe beim Hinausfahren beobachten konnten. Auch auf dem Meer waren in der Ferne mehrere Schiffe zu beobachten, wobei wir uns wunderten weil wir den Eindruck hatten, dass sich diese nicht bewegten.
Die Wanderung zum Castle führte jedoch über einen atemberaubenden Klippenpfad direkt an der Steilküste entlang. Hier hatten wir einige Male bedenken, vom Wind direkt ins Meer geblasen zu werden. Für diese Ängste wurden wir jedoch mit einem unbeschreiblichen Ausblick entschädigt.

Begrüßt wurden wir in Aberdeen vom Rathaus. Dieses hat einen hohen Turm, der sehenswert und von weitem sichtbar ist.
Wir machten dann noch einen kleinen Ausflug zu den Royal Terrace Gardens, dies ist ein kleiner Park mitten in der Stadt. Nett, aber wirklich sehr klein. Von dort hat man einen guten Blick auf His Majesty’s Theater, dessen Fassade sehr sehenswert ist.
Begonnen haben wir unseren Rundgang, wie vom Reiseführer empfohlen, beim alten Westtor von St. Andrews. Es ist das älteste erhaltene mittelalterliche Stadttor in Großbritannien. Mittlerweile führt eine Einbahnstraße hindurch.
wieder die Reformation zugeschlagen und ein wahrlich imposantes Kloster zerstört. Die umliegenden Flächen werden heute noch als Friedhof genutzt, so dass wir durch den Friedhof zu einem noch erhaltenen Turm kamen, den wir bestiegen. Wir waren heilfroh, dass uns weder beim Hoch- noch Heruntersteigen jemand entgegenkam, da es extrem eng war und aneinander vorbeigehen nur sehr schwer möglich gewesen wäre. Oben wurden wir für unsere Mühen belohnt. Der Blick über St. Andrews und das Meer war klasse.
In Arbroath haben wir uns die Abtei angesehen, die St. Andrews nicht viel gibt. In dieser Abtei ist mit dem Abbots House noch ein Gebäude komplett erhalten. Diese Abtei erinnerte uns mit ihren roten Sandsteinen stark an Hirsau und weckte Erinnerungen an unsere Hochzeit.