Inverurie West
Während unseres Frühstücks sahen wir den Wetterbericht, in welchem für heute gutes Wetter angesagt wurde. Das bestätigte uns in
unserer Tagesplanung. Zuerst ging es zu Leith Hall and Garden. Das Herrenhaus Leith Hall kann allerdings nicht besichtigt werden, wir waren also nur im Garten unterwegs. Hier gefiel es uns sehr gut. Allerdings wird hier derzeit noch viel gearbeitet und man sieht einige Stellen, an welchen noch Pflegebedarf besteht. Der Garten ist am Hang gelegen und an vielen Stellen ist dies auch schön in die Gartengestaltung integriert.
Zurück am Auto freuten wir uns, endlich aus der Kälte herauszukommen. Heute ging ein extrem kalter Wind, der die Wolken entsprechend schnell ziehen ließ.
Bei unserem nächsten Ziel freuten wir uns darüber, dass wir noch kurz vor der Abreise Schals, Handschuhe und Mützen eingepackt hatten. Wir besuchten die Nord-Ost-Falknerei und sahen uns eine Vorführung im Freien an, die wir ohne die erwähnten Accessoires wohl nicht überstanden hätten. Es war eine schöne Vorführung, wir bekamen drei Vögel, einen Adler, einen Falke und eine Eule zu sehen. Super war, dass die Zuschauer die Möglichkeit bei dem Adler und der Eule hatten, diese auf ihrem Arm landen zu lassen. Das war eine tolle Sache und wir nutzen die Möglichkeit beide aus.
Man bekam für die linke Hand einen Handschuh und etwas Futter
darauf. Dadurch wurden die Vögel angelockt und landeten bei uns. Der Adler war federleicht, nur beim Starten kam ein wenig Gewicht auf den Arm. Zwischendurch fand der Adler in der Natur selbst Futter und war dann auf unser Futter nicht mehr angewiesen. Er blieb dann bei seinem Futter und ließ sich nicht mehr locken. Der Guide ging los und konnte den Adler wieder holen. Ihm seine Beute wieder abzunehmen bedurfte jedoch einem Tausch gegen anderes Futter.
Die Eule dagegen war richtig schwer. Auf dem ausgestreckten Arm war
sie kaum zu halten, man musste sie näher an den Körper nehmen, dann war es ok. Sie ließ sich ohne Weiteres streicheln. Die Federn sind extrem weich, ebenso wie die Oberseite der Krallen. Krass ist hier der Abflug. Sie duckt sich etwas und spreizt dann die Flügel und drückt sich etwas ab, hält aber am Handschuh richtig lange fest und zieht diesen sogar leicht mit.
Beeindruckend für uns war es auch, dass man die Eule im Flug beinahe
überhaupt nicht hören konnte. Zum Abschluss wurde die Eule noch mit Küken gefüttert. Sie brauchte 3-4 Happen und hatte ein Küken verschluckt. Das war schon krass. Zum Ende der Vorführung fing es so richtig an zu schütten, so dass am Ende alle schnell das Weite suchten.
Nach den Prospekten der Gegend sollte es bei Deans Shortbread ein Besucherzentrum gegeben, in dem man auch die Produktion sehen kann. Das ist alles soweit richtig, man sieht von der Produktion allerdings nur die Verpackung in Schachteln und das Etikettieren. Erstaunlich ist, wie viele Personen hierfür noch beschäftigt werden. Hier hätten wir mehr Automatisierung erwartet. Nett war hier der Shop. Ralf zog den Vergleich zum IKEA-Restaurant. So wie wir die anderen Gäste einschätzten, waren es viele Einheimische, die sich hier zum Mittagessen mit Freunden oder Bekannten trafen.
Das nächste Ziel war Huntly Castle. Eine Ruine, von der auch
erstaunlich viel noch steht. Wir fanden viele interessante Stellen. Besonders beeindruckend waren die beiden Dekore an den offenen Kaminen in den Zimmern der Lady. Auch an der Außenwand gab es noch tolle Verzierungen zu sehen. Insgesamt ist Huntly Castle eine der sehenswerteren Ruinen. Da es mal wieder anfing zu regnen, freuten wir uns auf unser Auto.
Weiter ging es zur Glendronach Destillerie. Karen zeigte uns und einem weiteren Herrn die Destillerie. Ein kleiner Bach fließt beschaulich über das Gelände, allerdings wird das Wasser nur als Kühlwasser verwendet. Die Wasserquelle für den Whisky ist eine Quelle ca. 3 km entfernt auf dem Berg Benrines. Von dort wird das Wasser in Rohren hergeleitet, damit keine Verunreinigungen hineinkommen.
Auf dem ehemaligen Mälzboden stehen heute einige Ausstellungsgegenstände. Gemälzt wird seit einigen Jahren nicht mehr. Auch früher hatten sie nur 15% des Gesamtbedarfes selbst gemälzt. Eine Besonderheit sind zwei paar Schuhe, die man hier sehen kann. Es war wohl vorgeschrieben, dass man zum Mälzen die Schuhe wechseln muss, um keine Verunreinigungen durch die Straßenschuhe in die Gerste zu bringen. Die Schuhe haben eine extrem elastische Sohle und sind nach wie vor in einem tollen Zustand. Das zweite paar Schuhe ist eine Art Sicherheitsschuh, wie er bei den Öfen damals verwendet wurde. Früher wurde ein winziger Bruchteil Torf verwendet (1ppm), heute ist der Whisky komplett torffrei.
Als wir zur Mühle kamen nahm diese gerade den Betrieb auf. Dann ist es leider auch nicht erlaubt zu fotografieren, da es sehr schnell zu Bränden kommen kann. Während des Mahlvorgangs versteht man in diesem Raum kein Wort, weshalb wir schnell weiter gegangen sind. Hier wird eine Boby Mühle verwendet. Man trifft eigentlich immer
Mühlen von Boby oder Porteus an. Leider sind beide Hersteller inzwischen Pleite. Die Qualität war einfach zu gut. 🙁
Karen war total nett und hatte auch nichts dagegen, wenn wir uns zwischendurch etwas selbstständig bewegten um z. B. in den geöffneten Mälzbottich aus Stahl und Kupfer zu schauen. Hier war gerade das erste Wasser zu sehen, das noch schön durcheinander gemischt wurde. Ab diesem Raum bis zum Verlassen des Destillierhauses ist es in einer Destillierie immer herrlich (für Julia, für Ralf fast zu) warm.
Auch ein weiterer Mitarbeiter von Glendronach, den wir zwischendurch etwas von der Arbeit abhielten, weil wir so begeistert in den Mälzbottich schauten als er dort arbeitete, war total nett. Insgesamt wirkt dort alles sehr sympathisch.
Die acht Maischebottiche sind alle aus Holz. Die beiden neuen, die vor ca. 2 Wochen erst eingebaut wurden, sind aus schottischem Holz und haben zusammen 15.000 Pfund gekostet. Der älteste Bottich ist inzwischen schon über 70 Jahre alt, hält aber noch gut.
Im Destillierhaus waren jeweils eine Wash still und eine Spirit Still gerade aktiv. So konnten wir auch im Spirit Safe die Destillate schön durchlaufen sehen. Das Lagerhaus durften wir leider nur durch ein Fenster im Laden sehen. Schade, das ist immer genial.
Insgesamt konnte man sich in dieser Destillerie ein tolles Bild von einer produzierenden Destillierie machen, da alle interessanten und wesentlichen Vorgänge bei unserem Besuch liefen. Hier wird 24 Stunden pro Tag an sechs Tagen pro Woche gearbeitet.
Die Destillerie war von 1996 bis 2002 aufgrund eines zu großen Bestands geschlossen. Seit 2002 wird wieder produziert und der Absatz vor allem in Taiwan nimmt wohl stetig zu. Die Produktion wurde auch erhöht und der erhöhten Nachfrage nachkommen zu können. Das hört sich toll an, man muss nur bedenken, dass die Nachfrage frühestens in acht bzw. 12 Jahren gestillt wird.
Die Destillerie liegt in einem beschaulichen Tal und wird von vielen Bäumen gesäumt. Hier leben viele Vögel. Eine solche Vogelfamilie wird
als “parliament” bezeichnet. Diese Vögel sind früher immer aufgeflogen wenn Steuereintreiber ins Tal kamen und haben so die Destillierer gewarnt. Diese nette Geschichte ist auch Namensgeber für einen Whisky von Glendronach. Zum Standardsortiment gehört ein 8-jähriger, ein 12-jähriger, ein 18-jähriger und der 21-jährige genannt Parliament. Da hier auch gerne experimentiert wird, gibt es auch drei verschiedene Holzfinishs, Tawny Port, Sauternes und Muskateller. Ralf durfte auch zwei davon probieren, den Tawny Port und den Sauternes. Der Tawny Port schmeckte herrlich und wäre durchaus etwas für unsere Hausbar, genauso wie der 12-jährige. Wir werden aber unterwegs noch weitere Glendronach-Abfüllungen versuchen und uns dann vielleicht doch für einen entscheiden, den wir uns zulegen werden.
Bei Fyvie Castle kamen wir kurz vor knapp an. Wir durften uns noch einer Tour anschließen, die gerade begonnen hatte. Fyvie Castle war
auch als Hochzeitsvereinbarung für Anne Gordon gebaut worden, da Haddo House von den Kindern aus früheren Ehen geerbt werden würde und so für die Kinder von Anne Gordon nichts zu erben gewesen wäre. Fyvie Castle ist ein recht modernes Castle, da es sehr lange bewohnt war. Hier gibt es sogar Telefon. Trotzdem ist es sehenswert. Nach einem kurzen Regenschauer konnten wir im Anschluss sogar noch in den Garten und hier ein wenig herumwandern. Der ummauerte Garten ist im Verhältnis zu vielen anderen sehr klein und wird als Nutzgarten verwendet. Aber auch blühender Schnittlauch kann schön sein.
Im Restaurant Fennel in Inverurie gab es unser Abendessen. Das Restaurant wirkt recht neu und modern. Auch die Speisekarte ist gut. Vermutlich hat der Koch auch einige Zeit auf dem Kontinent gearbeitet, es gab auch solche Dinge wie Kartoffel-Rösti auf der Karte. Die Soßen waren fast alle mit Alkohol (Wein oder Schnaps) abgeschmeckt. Lecker war es auf jeden Fall.
Heute hatten wir so viele Regenschauer, dass wir irgendwann aufgehört haben zu zählen. Durch den starken Wind hat es aber alle recht schnell wieder weggeblasen.
Trotz Regen machten wir uns auf den Weg zur Ruine Tolquhon Castle. Die Ruine ist sehenswert. Es ist noch verhältnismäßig viel erhalten. Man kann auch an vielen Stellen noch in den ersten Stock steigen und so z. B. den Empfangssaal besichtigen. Hier lag sogar noch der Originalfußboden. Da wir sehr früh dort waren, hatten wir das gesamte Castle für uns.
entsprechendes Haus gebaut wird. Haddo House wurde ca. 1735 georgianischen Stil erbaut. Bei einem Umbau wurde fast alles im viktorianischen Stil umgestaltet. Hierzu hatte der großzügige Ehemann der Frau 100.000 Pfund, das entspricht heute ca. 3.000.000 Pfund, zur Verfügung gestellt. Wie unser Guide betonte, hatte die Ehefrau, “wie es sich für eine gute Ehefrau gehört”, alles ausgegeben. Das Gebäude wurde dem National Trust als Deal zur Verfügung gestellt, als der aktuelle Earl seine Steuern nicht bezahlen konnte. Er musste aufgrund des vielen Grundbesitzes derart hohe Steuern bezahlen, dass es ihm unmöglich war und er aushandelte, dass das Gebäude nach seinem Tod an den National Trust fällt und seine Frau ein Wohnrecht auf Lebenszeit erhält. Sie lebte im Südflügel, bis sie vor sechs Jahren mit 95 Jahren starb.
Da es bereits geraume Zeit nicht regnete, entschlossen wir uns, erneut zum Pitmedden Garden zu fahren, den wir vor unserem Besuch bei Haddo House bereits angesteuert hatten. Dieses Mal hatten wir auch wirklich Glück. Zuerst wanderten wir durch das Farming Life Museum. Es ist eine nette Ausstellung, aber wir kannten fast alle ausgestellten Gegenstände und waren so etwas schneller durch. Der Garten ist ein formaler Garten, nett anzuschauen, wir hatten uns jedoch für den Eintrittspreis wesentlich mehr erwartet. Unser Glück war, dass wir auch hier wieder alleine unterwegs waren. Wären wir kein National Trust Mitglied gewesen, hätten wir uns vermutlich über die Preise geärgert.
Bowmore. Wir hatten im Voraus eine Spezialtour angefragt, jedoch leider keine Antwort erhalten. Im Nachhinein war es gut so. Der Guide Frank war zwar sympathisch und lustig allerdings richtig whisky-snobisch. Er verteilte bei jeder Gelegenheit Rundum-Schläge gegen andere Destillerien. Auch die Destillerien des eigenen Konzerns kamen nicht immer gut weg. Glen Garioch startet den Produktionsprozess, wie fast alle Destillerien, mit dem Mahlen der Gerste. Der Maischebottich und alle Gärbottiche sind aus Stahl. Frank legte während der gesamten Führung sehr viel Wert auf die verwendete Hefe. Wir durften diese auch probieren, sie schmeckt
etwas anders als Backhefe und wird in kleinen Kügelchen in einem 15kg Sack geliefert. Das sind dann schon andere Menge als in einem normalen Haushalt. Die Brennblasen waren leider auch nicht in Betrieb, es gibt hier zwei Wash Stills und eine Spirit Still. Abschließend durften wir noch einen Blick ins Lagerhaus Nummer vier werfen, bevor es zur abschließenden Verkostung ging. Das Besondere an einem Destilleriebesuch sind immer wieder die Gerüche. Das kann man auch nicht beschreiben, sondern muss es selbst einmal gerochen haben. Man könnte danach auch süchtig werden. 😉
probieren. Angefangen bei einem 8jährigen (schmeckte noch etwas scharf und unfertig) über den normalen 12jährigen (deutlich runder, leichte Sherry-Noten) kamen wir dann noch zu zwei Spezial-Abfüllungen in Fassstärke destilliert in 1994 und 1997. Beide waren aus Bourbon-Fässern und deswegen ähnlich mit Grundtönen von Vanille.
Zuerst versuchten wir uns am Loanhead of Daviot. Da die Beschilderung leider sehr schlecht ist, mussten wir einige Zeit suchen, fanden dann aber auch mit Hilfe von Ralfs Navi-Handy zu den Steinkreisen hin. Dabei handelt es sich um zwei bereits 1500 v. Chr. errichtete Steinkreise, in dem rituelle Begräbnis-Zeremonien abgehalten wurden. In dem kleineren der beiden wurden auch Urnen gefunden.
Danach fuhren wir noch zum Maiden Stone, einer kunstvollen behauenen, über 3m hohen Steinsäule. Der Maiden Stone ist ein piktischer Stein, der einsam in der Landschaft steht. Man kann hier noch schwach einige Verzierungen erkennen. Welchen Zweck er hatte müssen wir noch einmal nachlesen.
direkt mit einer hausgemachten Suppe des Tages. Diese Suppe gibt es bei fast allen Sehenswürdigkeiten und war bisher überall gut. Darauf hatten wir uns schon gefreut. Heute war es eine Zucchini-Suppe, die sehr lecker war. Anschließend schauten wir uns ein sehr verwinkeltes Schloss an, das ursprünglich als Wehrburg gebaut war, durch die vielen Umbauten nichts Wehrhaftes mehr hatte und nun eher als Schloss bezeichnet werden muss. In einem Raum wurden Fotos ausgestellt, was der National Trust bei der Renovierung alles zu tun hatte, das war schon ordentlich. Insgesamt gibt es viele sehenswerte Zimmer, z. T. auch sehr kitschig
und als Einstieg gut, allerdings haben wir schon andere Schlösser gesehen, die wir eher empfehlen würden. Der ummauerte Garten war schön, hier gibt es viele Blumen die schön anzusehen sind. Etwas früher im Jahr wäre noch etwas mehr zu sehen gewesen, aber es passte ganz gut.
definitiv nicht Dampfbetrieben. Es ist eine Schmalspurbahn, die nur an bestimmten Tagen verkehrt. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und ist hin und zurück gleich. Es ist ganz nett, weil man mitten durch einen Golfplatz fahrt und so die Golfer hautnah erlebt. Schön so was mal gemacht zu haben, einmal reicht aber auch.
historischen Kutschen und Motorrädern. Die Anzahl ist bei allen Typen nicht besonders groß, z. B. gibt es nur drei Kutschen, aber es hat jeweils sehr interessante Stücke. Nach den Motorrädern folgten Rennwagen, Oldtimer, Fahrräder, ein toller historischer Zirkuswagen vor einer riesigen Kulisse, Lastwagen, der Nachbau einer alten Werkstatt und Armeefahrzeuge. Auch der ÖPNV kam nicht zu kurz, es gab zwei schöne alte Straßenbahnwaggons und einen Doppelstockbus. Schön war auch das alte Feuerwehrauto und eine Ausstellung alter Benzinkanister von verschiedenen Marken. Den Abschluss bildeten Elektrofahrzeuge. Der Eintritt ist teuer, ob man für die Ausstellung pro Kopf 9 Pfund ausgeben will, muss man sich überlegen. Für uns war es ok.
Sehenswürdigkeit machen wollten. So landeten wir im Hopetoun House.
vieles zum Haus erzählen konnten. Wir genossen diesen letzten Ausflug, bevor es Zeit wurde zum Flughafen zu fahren.
Die Britannia war bis zum Jahr 1997 offiziell im Dienst der Royal Navy und wurde von der königlichen Familie regelmäßig genutzt. Das Schiff wurde z. B. auch von Diana und Charles für ihre Flitterwochen genutzt. Kürzlich fand hier die Hochzeit von Zara Phillips, der Enkelin der Queen, und Mike Tindall, einem Profi-Rugbyspieler, statt, zu der auch die Queen und William mit Kate anwesend waren. Zu Beginn bekamen wir alle einen Audioguide. Julia gab recht schnell auf und drückte ihren Audioguide Ralf in die
Hand, damit sie in Ruhe fotografieren konnte. Andrea, Rainer und Ralf quälten sich durch die 28 Stationen. Die Informationen war z. T. schon “sehr” wissenswert. ein tolles Beispiel hier ist die Bemerkung, dass die Bettdecke des Gemahls der Queen keine Fransen hat und deshalb sehr männlich ist. Man fragt sich auch, warum man eine 200 Mann starke Besatzung benötigt um solch ein Schiff zu steuern. Wenn die Queen an Bord war, kamen noch einmal 45 Personen dazu. Die Frage relativiert sich, wenn man
dann weiß, dass der Kapitän sich nach königlichem Protokoll 12 mal pro Tag umziehen musste, wenn die Queen an Bord war. Wenn man dann sieht, wie beengt die Crew leben musste, beneidet man die Leute nicht. Wir waren schon enttäuscht von der Einrichtung und man kann sich dann auch gut vorstellen, weshalb die Britannia 1997 außer Dienst gestellt wurde, es wirkt alles etwas altbacken.
Wieder zurück in der Stadt setzten wir uns noch in einen zweiten Stadtrundfahrtbus und stiegen am Castle aus, da wir noch in die Woolen Mill wollten. Dort war es uns jedoch viel zu touristisch aufgemacht, so dass wir nach einer Weile flüchteten.
Anschließend trennten wir uns. Andrea und Rainer ging zum Castle und in die St. Giles Cathedral. Julia und Ralf fuhren erst einmal ein Stück bei einer Stadtrundfahrt mit und wanderten dann das kurze Stück auf den Carlton Hill. Von dort oben hat man eine tolle Sicht über Edinburgh. Dort oben gibt es einen netten Rundweg und die Möglichkeit auf einen Turm zu steigen. Dies ließen wir aus, da dort zu viele Besucher waren.
Mit einem anderen Bus fuhren wir zurück zur Waverley Station. Von dort ging es zu Jenners, einem sehr alten Kaufhaus. Dies ist auch in Teilen des Gebäudes noch zu sehen. Ein Besuch zum Schauen lohnt sich, für die Damen auch zum Shoppen. 🙂 Jenners ist mit dem Breunigerland vergleichbar, dort bekommt man alles.
Am Montag waren noch einmal an einigen Stellen in der Stadt Aufführungen des Fringe Festivals. Wir sahen einer Akrobatikaufführung mit Jonglageeinlagen zu. Sie war gut gemacht.
In den weiteren Stockwerken waren verschiedene Lichtspiele, Spiegel, Wärmebildkameras oder interessante Bilder zu sehen. Häufig gab es auch interaktive Objekte. Für uns war vieles nicht neu, aber trotzdem noch einmal nett zu sehen. Für Kinder ist dies hier super.
Unser letztes Ziel für heute war das Scotch Whisky Heritage Centre. Hier hatten wir bei unserem ersten Besuch in Edinburgh schon einmal eine Führung gemacht. Da hier alles umgebaut wurde, war es auch für uns komplett neu. Ob wir es besser oder schlechter finden, wissen wir nicht so genau, komplett begeistert hat uns nur die unglaubliche Sammlung von ca. 3500 Flaschen. Diese gehört Diageo und da Diageo Haupteigentümer des Heritage Centres ist, wird die Sammlung hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nach der Tour gab es noch ein Tasting von jeweils vier verschiedenen Whiskys. Andrea entschied sich für Variante mit Whiskys aus vier verschiedenen Regionen (Lowland, Highland, Speyside und Islay). Ralf und Rainer nahmen vier verschiedene Arten des Whisky (Single Malt, Blended, Blended Malt und Single Grain). Julia entschied sich für vier in verschiedenen Fässern nachgereiften Whiskys (Sherry, Bourbon, Portwein und ein “normales” Weinfass, das wir vergessen haben). Diese vier haben wir gemütlich genossen.
Vorstellungen sind doch eher befremdlich. Wir sahen wir z.B. einen Darsteller der mit einem Messer, einer Handgranate und einer laufenden Motorsäge jonglierte. Es gab aber zwei Jungs, die sich einen Tennisschläger einmal vom Kopf bis zu den Füßen über den Körper streiften.
Auchentoshan liegt von Edinburgh aus gesehen in einem Vorort von Glasgow hinter Glasgow. Wir sind also über die Stadtautobahnen von Glasgow einmal quer durch die Stadt. Die Destillierie war trotz zweier Navis nicht zu finden, da sie keine Straßenangabe hat und an einer Hauptstraße liegt, über dies sie gut ausgeschildet wäre, wenn einen das Navi so schicken würde. Wir haben die Destillerie dann trotz Puffer erst kurz nach 10 Uhr erreicht.
Dann gab es auch schon der ersten Whisky, eine Classic ohne Altersangabe, typischerweise sechs bis acht Jahre alt. Während wir diesen verkosteten, erklärte uns Marge (unsere Führerin) alles zum Maischbottich. Dieser besteht aus rostfreiem Stahl und einer Kuppel aus Kupfer, die Verkleidung ist uralt und aus Holz. Da Sonntag war, fand hier keine Produktion statt.
Der nächste Schritt ist das Maischen. Bei Auchentoshan gibt es sieben Bottiche, vier im Besichtungsraum, drei in einem Nebenraum. Die drei Bottiche, in die wir reinschauen durften waren alle schon recht weit gediehen, einen durften wir nicht öffnen, da hier gerade Spritzgefahr bestand. Wir fragten Marge, ob es möglich wir, einmal das Bier zu probieren, was sie
uns ermöglichte. Sie schenkte uns in die Becher recht viel ein, wo wir schon abwehrten, sie meinte nur, kein Problem, das leeren wir zurück. Alle durften mal probieren und es schmeckt schon echt nach Hefe, leicht warm und nicht so richtig lecker. Unsere Reste leerten wir tatsächlich wieder in den Bottich zurück. Das ist ja auch wirklich kein Problem, da beim Destillieren sowieso alles abgetötet wird.
Anschließend gab es den nächsten Dram, einen 18jährigen Auchentoshan. Er war schön rund, immer noch leicht, weniger Vanille und Zitrus, mehr Honig und Trockenfrüchte.
wash still einmal destilliert, als zweites gibt es eine intermediate still und zum schluss eine spirit still. In der spirit still werden der Vor- und Nachlauf aus der letzten Destillation der spirit still mit dem aus der intermediate still vermischt und erneut destilliert. Interessanterweise hatten sie hier Proben von der ersten Destillation, vom neuen spirit und von Zwischen- und Abfallprodukten herumstehen. An diesen konnte man an alle mal riechen.
wir konnten einen Blick hinein werfen, auch auf den spirit safe, der durch die Dreifachdestillation natürlich etwas größer ist. Marge bestätigte, was uns bei Glen Grant auch schon gesagt wurde, es wird nie eine gesamte Brennblase ausgetauscht, da jede Macke auch zum Geschmack beiträgt und sich dieser bei einem gesamten Austausch ändern würde. Das ist wohl auch von Destillerie zu Destillerie etwas unterschiedlich.
Anschließend kam ein Höhepunkt der Tour, wir durften einen Blick in ein Lagerhaus werfen. Hier sind viele unterschiedliche Fässer gelagert. Bei Auchentoshan bedeuten die unterschiedlichen Farben auf den Fässern die Anzahl der bisher eingefüllten spirits. Wird ein Fass zum ersten Mal benutzt bleibt es ungestrichen. Für die zweite Nutzung wird es gelb und für die dritte schwarz oder weiß gestrichen. Von einem
Bourbonfass, wo wir zuerst alle einmal daran riechen durften, gab es noch einen weiteren Dram frisch aus dem Fass zum Testen. Wir konnten Marge zuschauen und dann direkt probieren. Das ist einfach schön, vor allem der Whisky dann auch noch richtig lecker schmeckt. Es gab hier die Möglichkeit, aus diesem Fass eine Flasche selbst abzufüllen, aber bei einem Preis von 100 Pfund für 0,7 Liter, ließen wir dies doch sein. Eigentlich hatten wir uns das für diesen Urlaub fest vorgenommen, aber auf Islay hat sich keine Gelegenheit geboten und hier ist Preis-Leistung einfach nicht angemessen.
Marge erzählte, dass bei Auchentoshan auch Whiskys ausschließlich in Weinfässern reifen, was uns natürlich sehr interessierte. So schenkte uns Marge an der Bar statt dem Three Wood diese Spezialabfüllung ein. Die war auch richtig klasse, sofort noch einmal.
runter hinter der St. Giles Cathedral. Direkt an der Hauptstraße, wo man von den Meadows kommt, war nach oben zum Castle alles gesperrt und hier waren nur noch Menschenmassen zu sehen. Unterhalb vom Castle teilt sich die Straße an einer ehemaligen Kirche noch einmal, rechts geht es vollends hoch zum Castle, links runter zum Grassmarket. Da so viele Besucher zum Tattoo kommen, werden alle Richtung Grassmarket geschickt und dort ungefähr auf halber Strecke hinter einer Absperrung das ganze Stück wieder nach oben geführt. Diese Absperrung wird auch wirklich benötigt, da man hier wirklich dicht an dicht nach oben läuft Die Absperrung ist ca. 10 Meter breit. Wenn man zurück um die Kurve Richtung Castle kommt, findet eine Taschen- und Eintrittskartenkontrolle statt. Wenn die Tasche nicht auf die schnelle
kontrolliert werden kann, wird man nach rechts zu wartenden Kontrolleuren geschickt, die in Ruhe schauen können. Alle sind hier super freundlich und hilfsbereit. Die Masse hat sich dann weiter Richtung Castle gewälzt und oben auf die Tribüneneingänge verteilt. Wir saßen relativ nah am Castle ganz weit oben.
Sicht und vieles spielte sich auch auf unserer Höhe ab, wenig ganz unten. Außerdem kommen fast alle Gruppen aus dem Castle heraus aufmarschiert.
Den Auftakt machten die Massed Pipes and Drums, mit vielen verschiedenen Gruppen aus unterschiedlichen Ländern. Es ist einfach beeindruckend, eine solche Menge Spieler zu sehen.
total beeindrucken. Es waren dann viele unterhaltsame Einlagen dabei, z. B. stürzte ein Spieler vom Fahrrad und sein Offizier rief die Sanitäter, diese kamen auch sofort angerannt, kümmerten sich dann aber direkt um das Fahrrad und transportierten es auf ihrer Trage davon. Das Ganze war super unterhaltsam aufgemacht.
Da wir uns nicht mehr an alles spontan erinnern können, folgen nur noch unsere persönlichen Highlights.
Auch eine brasilianische Gruppe war dabei, die Samba-Rhythmen mit Samba-Tänzerinnen vortrug.
In besonders Highlight waren auch die auf das Castle projizierten Bilder, die jeweils zum Thema der Darstellung passten. Schon allein diese Darstellungen waren z. T. so interessant, dass man vergaß, auf die Vorstellung der Darsteller zu achten.
Zum großen Finale liefen dann zuerst alle Militärbands auf, anschließend die Pipes and Drums. Wenn alle miteinander spielen, löst das auf diesen Burgvorplatz schon ein Gänsehautgefühl aus.
Ein ganz besonderes Highlight war das Feuerwerk. Mit Musik aus den Lautsprechern unterlegt, wurde ein wunderschönes Feuerwerk abgebrannt. Hier konnten wir nur noch staunen. Einfach nur dasitzen und in den Himmel blicken, was wohl als nächstes erscheint.
Nach diesem reichhaltigen Frühstück überlegten wir kurz, in welcher Reihenfolge wir unseren Tag starten wollen und entschieden uns mit den südlichen Zielen zu beginnen. Unser erster Stopp war Abbotsford House. Hier lebte der berühmte Dichter Sir Walter Scott. Abbotsford House ist ein typisches Herrenhaus. Toll war, dass man darin fotografieren durfte. Am
16.09.2011 wird es für Renovierungsmaßnahmen und den umfangreichen Bau eines Besucherzentrums geschlossen. Leider war dies in einigen Räumen auch schon zu sehen, beispielsweise waren alle Bücher aus den vielen Regalen verschwunden. Das Haus ist innen sehr dunkel, aber prunkvoll eingerichtet.
Zum Haus gehören ummauerte Gärten und eine Kapelle. Die Nachkommen von Sir Walter Scott waren entgegen den anderen Briten/Schotten katholisch, was auch an den Bildern in der Kapelle und der Einrichtung der Kapelle zu sehen war.
Das nächste Ziel war Melrose. Hier sahen wir uns die Harmony Gardens an. Diese sind um ein Gebäude, das dem National Trust gehört, angelegt. Der NTS vermietet das Gebäude z. B. an Feriengäste. Die Gärten bestehen aus einem großen Rasengarten und auch wieder einem ummauerten Garten mit Blumen und Nutzpflanzen. Diese waren auch sehr schön, da man doch noch recht viele Blumen sehen konnte, auch wenn sie schon am Ende ihrer Blüte standen.
leider nur noch eine Ruine übrig. Mit dem Bau wurde im 12. Jahrhundert angefangen, darin gelebt haben Zisterziensermönche. Auf dem Gelände der Abtei sind schottische Könige und Adelige beerdigt. Im 16. Jahrhundert wurde die Abtei von den Engländern schwer beschädigt und nie wieder komplett aufgebaut, was in diesem Jahrhundert dann auch noch zur Auflösung des Klosters führte. 1590 starb der letzte dort lebende Mönch. Bei der Melrose Abbey stehen noch so viele Mauern bzw. Mauerreste, dass man einen recht guten Eindruck über die Größe und die Bauweise verhält.
Auf dem Abteigelände waren heute zwei Damen mit ihren Raubvögeln zu Gast. Diese sollten als besondere Attraktion die Besucher unterhalten und für die Falknerei auf einem anderen Castle von Historic Scotland werben. Da die beiden Vögel schon so alt sind, machten sie keine Flugvorstellung.
erbaut und zerstört worden. Im Gegensatz zu Melrose wurde jedoch die Kirche bis in letzte Jahrhundert hinein noch als Pfarrkirche genutzt, weshalb hier noch sehr viel erhalten ist. Beim Großteil des Gebäudes fehlt nur das Dach. Welche Abtei uns besser gefallen hat, können wir nicht sagen, beide sind auf ihre Weise imposant. Melrose wirkt majestätischer, vermutlich aufgrund der freistehenden Lage.
Wir liefen zu einer Burgruine, die den Eingang zur Bucht von Oban überragt. Dunollie Castle ist nicht mehr besonders gut erhalten und der kurze Aufstieg zur Ruine ist alles andere als gut begehbar, aber man hat von dort einen tollen Ausblick, auch auf die Insel Mull.
für verschiedenen Funktionen genutzt worden, als Wohnburg, zur Verteidigung und als Gefängnis. Die bekannteste Gefangene war Flora McDonnald, die Bonnie Prinz Charlie bei der Flucht nach Frankreich maßgeblich half, nachdem er die Schlacht von Culloden verloren hatte.
Zur Burg gehört noch die Ruine einer Kapelle. Hier ist aber auch nicht mehr viel zu sehen.
zugänglich. Wir konnten einmal auf das Dach steigen und die Aussicht genießen, sowie den Thronsaal, die Kapelle und die Gemächer der Dame des Hauses ansehen. Außer im Thronsaal sieht man vor allem Außenmauer. Als es dann anfing, zu donnern, schauten wir dass wir Land gewannen. Die Braut, die zu diesem Zeitpunkt schon 40 Minuten überfällig war, fehlte immer noch. Als wir im Auto saßen, fing es an, wie aus Kübeln zu schütten. Zwischendurch kamen auch Hagelkörner dazu, so dass es draußen richtig ungemütlich wurde. Auf unserem Rückweg durch die Stadt kam und der Hochzeitstross mit der Braut entgegen. Wäre sie pünktlich gekommen, hätte sie nicht im strömenden Regen zur Burg laufen müssen. Manchmal zahlt sich Pünktlichkeit auch aus.
ag in der Hotelbar ausklingen und verabschiedeten uns dann nicht allzu spät in unsere Betten.