Autor: Julia

  • Ein Tag mit viel Abwechslung

    Heute ist großer Abreisetag. Alle Familien in unserem Essensabteil außer uns reisen heute ab, auch Maja mit ihren Eltern. Mal sehen wie voll es heute wieder wird. Die letzten Tage waren es ja ca. 60 Personen, wahrscheinlich waren die Hälfte davon Kinder. Um kurz vorzugreifen: Es kamen ungefähr gleich viele Personen an, wie abgereist sind, allerdings sind es jetzt viele kleine Kinder. David ist bei weitem nicht mehr der Jüngste.

    Da es wieder regnerisch war, sind wir mit David nach dem Frühstück in den Toberaum. Zuerst einmal ist Julia einige Male mit David gerutscht, was ihm Spaß machte. Unten im Toberaum konnte er dann frei spielen. Wir haben ihn auch mal ins Bällebad gesetzt, das fand er allerdings nicht so toll und meldete sich deutlich, dass er wieder raus wollte. Nachdem er einige Zeit unten gespielt hatte, sind wir noch mit ihm ins Babyspielzimmer. Da am Samstag kein Kinderprogramm stattfindet aufgrund des großen Bettenwechsels, hatten wir hier wieder alles für uns. Da hat sich wieder mit den unterschiedlichen Spielsachen beschäftigt und sich nur zwischendurch umgesehen, ob Mama und Papa noch da sind. Ganz toll fand er Kuckuck mit drei bunten Glasfenstern zu spielen. Julia war kurz draußen und dann wartete er schon ganz gespannt, wo sie denn wieder auftauchen würde. Bei David merkt man inzwischen ganz deutlich seinen Bewegungsdrang. Aber das führt auch dazu, dass er viel müder ist als früher. Jetzt kann die Stimmung teilweise auch ganz schnell umschlagen und dann ist mit ihm nicht mehr gut Kirschen essen. Gegen 12 Uhr gab es Mittagessen für uns drei und anschließend fiel David in sein Bettchen und war sofort eingeschlafen.

    Julia und Ralf setzten sich für eine Weile mit Babyfon in die Lounge und tranken noch in aller Ruhe Tee. Während wir gemütlich unseren Tee tranken, riss es auf und die Sonne kam hervor. So schmiedeten wir Pläne, was wir noch unternehmen könnten, wenn David wieder aufgewacht war. Wir kamen zu dem Ergebnis, zum Walmendinger Horn zu fahren und den Gipfel zu erklimmen. Damit uns das noch reichte, weckten wir David kurz vor 14 Uhr, zogen ihn um und wackelten mit ihm in der Manduca zur Bushaltestelle. Dort erreichten wir direkt den Bus nach Baad und stiegen Mittelberg Alpenrose raus. Zurzeit wird die Ortsdurchfahrt von Mittelberg saniert, weshalb die meisten Busse nicht durch Mittelberg fahren. Bis zur Talstation der Walmendinger Hornbahn war es ein Stück zu laufen, aber das machte die Vorfreude wett. In der Gondel, die für 40 Personen ausgelegt ist und nur gute fünf Minuten bis zum Gipfel fährt, stellten wir fest, dass es schon wieder ganz schön zugezogen hatte. So kamen wir auf dem Weg nach oben schon wieder in die Wolken. Die Gondel ist im Vergleich zum Fellhorn richtig schnuckelig.

    Oben gingen wir die paar Meter zu einer Aussichtsplattform und schauten durch einige Wolkenlücken ins Tal. Das ist richtig schön, weil unten dann sonnige Flecken zu sehen sind. Wenn man sich dann ein bisschen dreht hat man den Eindruck vor einer weißen Wand zu stehen. Danach gingen wir in das Gipfelrestaurant und genehmigten uns einen Kuchen. Der Einkehrschwung war jedoch vor allem David geschuldet, da er noch keinen Nachmittagsbrei bekommen hatte und so dort oben essen durfte.

    Wir waren ganz erstaunt, als gegen 15:15 Uhr ein Brautpaar mit seiner kleinen Hochzeitsgesellschaft das Gipfelrestaurant betrat. Die beiden hatten sich einen originellen Ort zum Feiern ausgesucht. Ralf fragte beim Zahlen nach, wann denn das Brautpaar mit seiner Gesellschaft wieder hinunterfahren würde. Die Bedienung sagte: Spätestens mit der letzten Gondel um 16:45 Uhr, für die Gesellschaft werde keine Ausnahme gemacht. Außerdem waren sie bereits für 14 Uhr angemeldet, jetzt müssten sie halt etwas schneller essen.
    Wir waren etwas verwundert, da wir schon erwartet hatten, dass man dann eben später die Gondel noch einmal für das Brautpaar einmal fahren lässt und sie dort länger bleiben können. Bei klarer Sicht ist doch bestimmt der Ausblick bei Nacht auch schön.

    Wir wollten dann doch noch gut gestärt wenigstens einen Gipfel erklimmen. Von der Bergstation waren es gute 15 Minuten bis zum Gipfel, allerdings ziemlich steil bergauf und auf teilweise rutschigen Wegen. Insofern war es ganz geschickt, dass heute Julia David trug. Wir kamen glücklich oben beim Gipfel an und stellten fest, dass hier an allen Seiten nur Wolken zu sehen waren. So machten wir einige Fotos und liefen dann wieder zurück zur Bergstation, weil mit so wenig Ausblick auch der höchste Gipfel langweilig ist.

    Da gerade eine Gondel abgefahren war, hatten wir in der Bergstation einige Minuten Wartezeit zu überbrücken. Julia schaute sich im Restaurant eine Rückentrage für Kleinkinder an, die dort von Deuter zu Testzwecken an Touristen verliehen wird. Dies ist momentan an allen Gipfelstationen der Fall. Wir hatten uns an der Kanzelwand schon gewundert, warum alle mit dem gleichen Modell der Deuter Rückentrage unterwegs waren. Jetzt hatten wir die Antwort. Leider fanden wir das Modell nicht so ansprechend und waren froh über unsere Manduca.

    Zurück in der Gondel freuten wir uns, wieder ins Sonnenlicht im Tal zu kommen. Von der Gondel aus hatten wir noch einmal einen tollen Blick ins Gemsteltal, das wir ja bereits erwandert haben.

    Als wir unten waren beschlossen wir noch beim Zafernalift vorbei zu gehen und zu schauen, ob es noch reicht einmal hoch und wieder runter zu fahren. Wir hatten noch einmal Lust Sessellift zu fahren und das war so noch eine geschickte Möglichkeit. Außerdem lag er auf dem Weg und es war kein schlimmer Umweg, falls sie uns nicht mehr mitnehmen würden.

    Wir hatten Glück, der untere Liftmitarbeiter meinte, es sollte noch reichen einmal hoch und wieder runter zu fahren. So setzten wir uns hinein und waren auch guter Dinge, bis der Lift nur noch sehr langsam fuhr und auch zwischen durch immer wieder stoppte. So brauchten wir für den Weg nach oben doch länger als erwartet und wir begannen uns Sorgen zu machen, da wir nur zwei oder drei Minuten Puffer bis zur letzten Talfahrt beim Einstieg hatten. Als wir endlich oben ankamen, war der Puffer aufgebraucht und wir mussten den Liftmitarbeiter am oberen Einstieg ein wenig überreden, uns wieder ins Tal zu befördern. Ein wenig murrend stimmte er dann aber doch noch zu. David konnte auf dem Weg nach unten noch einmal die Kühe und Schafe bewundern und wir waren zufrieden. Als wir aus dem Sessel aufgestanden waren, wurde direkt der Lift abgestellt. Da hatten wir wirklich Glück gehabt.

    Zurück im Hotel freute sich David, dass es noch viel Zeit auf dem Boden beim Spielen verbringen konnte und verteilte seine Spielsachen wie jeden Tag im kompletten Hotelzimmer. Gegen 18 Uhr machten wir uns auf zum Abendessen und genossen ein sehr leckeres Essen. David war wieder unruhig und hatte wenig Lust in seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Abgelenkt bekamen wir ihn mit etwas Brotrinde. Die lutscht er inzwischen ganz gerne und vieles davon wandert sogar in seinen Magen.

    Gestern hatten wir Premiere, David schlief ruckizucki schon vor 20 Uhr ein und so beschlossen wir noch ein wenig fernzuschauen. Leider fanden wir nichts Tolles und hatten dann keine Lust mehr alle Sender durchzusehen. Aber Rainer und Andrea retteten uns indem sie uns schrieben, dass gerade das Basel Tattoo 2014 in SF1 käme. So war der Abend gerettet und wir konnten noch einen schönen Fernsehabend erleben. Wobei es uns schon fast schwer fiel, das Ende noch zu sehen, in den letzten Tagen haben wir uns wohl doch zu sehr daran gewöhnt, um 21 Uhr einzuschlafen.

  • Dauerregen

    Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir auf unser Zimmer und da der Wetterbericht schlecht aussah, beschlossen wir, nur zum Wochenmarkt ans Walserhaus nach Hirschegg zu laufen. Das sind Luftlinie vielleicht 300 Meter, also ein recht kurzer Spaziergang. Zur Abwechslung durfte David heute bei Julia ins Tragetuch. Da es wirklich in Strömen regnete, nahmen wir Regenschirme mit. David fand diesen auch super spannend und versuchte immer, Julia den Schirm wegzunehmen und ihn selbst zu halten. Leider war das nicht so richtig effektiv, weil wir so schön nass wurden. Auf dem Wochenmarkt gibt es eine breite Auswahl an Käsen, Wurst, Fellen, Holzfiguren, …. Nett war ein Stand mit Selbstgenähtem. Dort gab es auch viel für Babys, allerdings nicht für Jungs. Wir liefen gemütlich wieder zurück, wobei wir wie immer unser letztes Wegstück verfluchten. Ein Hotel am Hang hat Charme wenn man darin ist, wenn man allerdings hochläuft ist es ganz schön anstrengend.

    Im Anschluss gab es dann auch direkt Mittagessen. Heute gab es deutlich mehr Auswahl, wir konnten zwischen einer Gemüsecremesuppe und einer Flädlessuppe wählen, als Hauptgang gab es Wiener Schnitzel mit Pommes oder Wilden Kartoffeln und ein Salatbuffet. Alternativ gab es auch Germknödel mit Vanillesoße. Nach einem leckeren Essen, David hat uns überrascht und ein sechs-monats-Gläschen mit kleinen Stücken gegessen, sind wir hoch aufs Zimmer. David hat sich von Ralf in den Schlaf singen lassen und dann auch gut geschlafen. Julia und Ralf wollten sich auch noch eine halbe Stunde hinlegen und dann in die Sauna gehen, da diese erst ab 14 Uhr geöffnet ist. Leider funktionierte das nicht so ganz, weil wir beide eingeschlafen sind und erst gegen 15:30 Uhr wieder aufwachten bzw. Ralf Julia weckte. Als wir aufstanden, hörten wir nebenan auch schon unseren Sohn Geschichten erzählen. Als wir zu ihm ins Zimmer kamen strahlte er uns an und war bester Laune.

    Gemeinsam gingen wir dann mal wieder Essen, für die Erwachsenen gab es Kuchen, für David Brei. Der Kuchen war sehr lecker und wir aßen wieder mal eigentlich zu viel. 🙂

    Danach gingen wir drei miteinander in den Happy Club, wo wir das Untergeschoss erkundeten. David fand auch hier viele spannende Spielsachen und vor allem viel Platz zum Krabbeln. Dies ist eigentlich der Bereich der größeren Kinder, aber auch für Kleine ist einiges geboten. David ist momentan von Motorikschleifen fasziniert und dort sowie im Eingangsbereich hat es einen tollen Aufbau. Julia hatte überlegt David so etwas zum Geburtstag zu schenken, aber beschlossen, dass man das Zuhause nicht braucht und es zu viel Platz wegnimmt. Manche Spielsachen sind auch gut, wenn man sie nur zwischendurch mal ausprobieren kann. Auch im Babyclub haben wir noch viel Zeit zugebracht und David konnte sich müde spielen.

    So war dann auch das Abendessen entsprechend spannend. David war totmüde und wollte nicht mehr in seinem Sitz sitzen. So durfte er auf dem Boden spielen oder sich ans Fenster stellen und rausschauen. Nach einem wieder sehr leckeren Abendessen gingen wir aufs Zimmer und David schlief direkt beim Stillen ein. Allerdings war nach einem kurzen Powernap wieder wach und unterhielt uns noch eine ganze Weile. Irgendwann beschloss Julia, dass es spät genug sei und brachte ihn in sein Bett. Dort brabbelte er noch eine Weile und schlief dann alleine ein.

    Um noch den Bogen zur Überschrift zu spannen: Es hat tatsächlich den ganzen Tag geregnet, eine Regenpause konnten wir nicht verbuchen.

  • Julia jagt Ralf ins Gemsteltal

    Das Frühstück war wieder sehr entspannt. An einem Nachbartisch sitzt eine Familie mit der fünfjährigen Maja. Maja findet David ganz spannend und treibt ihre Eltern zwischendurch zur Weißglut, wenn sie statt zu Essen lieber mit David spielt. Für uns ist das super praktisch weil David abgelenkt ist und wir nicht ständig nach ihm schauen müssen. In Summe haben wir inzwischen die Vorzüge des Familienhotels kennen und schätzen gelernt. Es stört keinen wenn David auf dem Boden sitzt und mit Holzklötzchen spielt, der Service hat immer ein freundliches Wort, auch wenn die Kinder am Boden eher ein Hindernis sind. Auch die anderen Familien haben kein Problem damit wenn ein Kind zu ihnen krabbelt und sich am Stuhl hochzieht. An die Unruhe gewöhnt man sich und es sind auch nicht alle Kinder so laut wie die große Gruppe neben uns. Es schaut uns keiner schräg an, wenn David auch mal lautstark schimpft oder erwartet, dass man mit ihm rausgeht. Das gehört hier einfach dazu. Andersherum beruhigen David auch die vielen Kinder, er schaut ihnen gerne zu und freut sich, wenn sie ihn beachten.

    Da uns das Walmendinger Horn reizt, entschieden wir, heute mit der Gondel zum Gipfel zu fahren. Bis wir uns dann umgezogen und alles gepackt hatten, hatte es leider schon wieder so zugezogen, dass es keinen Sinn mehr machte zu dem Gipfel zu fahren, da er komplett in den Wolken lag. Vorm Hotel trafen wir Maja und ihre Eltern. Sie hatten eigentlich den gleichen Plan und waren auch am überlegen, was sie stattdessen machen wollten. Sie entschieden den Panorama-Weg zu laufen und schlugen uns vor, dass wir doch das Gemsteltal laufen könnten. Die Idee griffen wir dann auch auf und fuhren mit dem Bus zur Haltestelle Gemse in Mittelberg und liefen von dort in Richtung Rundweg Gemsteltal. Das Gemsteltal ist nach dem gleichnamigen Bach benannt und der Weg führt rechts und links des Baches entlang. Wir wanderten den Rundweg rechtsherum und Ralf war erstaunt darüber, wie viele Höhenmeter wir doch zu überwinden hatten. Der Weg war um einiges anstrengender als erwartet, ließ sich aber dann doch gut gehen. Leider hatten wir auf dem ersten Wegstück keinen besonders guten Ausblick auf den Bach oder die Berge, da wir fast nur im Wald liefen. Der Weg war ok, aber bei tiefhängenden Wolken kein Highlight.

    Am Ende des Rundwegs gibt es drei Alpen, in einer davon, der Hinteren Gemstelalpe, machten wir eine Mittagspause. David versuchten wir zwei verschiedene Gläschen zu geben, er konnte sich aber für keines erwärmen. So bekam er dann doch noch eine Stillmahlzeit. Julia und Ralf hatten sich jeweils einen halben Liter frische Milch von der Liesl gegönnt und eine Gemstelplatte mit frischer Wurst, Käse und Griebenschmalz. Lecker war es und der Raum in der Alpe sehr gemütlich. David konnten wir sogar ein wenig auf dem Boden spielen lassen, da es schön sauber war. So konnten wir die Stimmung unseres Sohnes wenigstens ein bisschen aufbessern. Als er wieder in die Manduca sollte, gab es zum ersten Mal Gebrüll. Uns graute schon vor dem Rückweg, aber als Ralf mit ihm dann vor die Türe kam, war es wieder ok. David genoss den Rückweg und spielte zufrieden mit Ralfs Poloknöpfen oder den Trägern der Manduca. Auch uns gefiel der Rückweg deutlich besser, wir hatten uns für die richtige Richtung des Rundwegs entschieden, dieser Teil des Wegs war wesentlich schöner zu gehen. Auch wenn es kurzzeitig etwas regnete, kamen wir eigentlich trocken wieder im Tal an der Bushaltestelle an. Da Ralf etwas widerwillig mitgegangen war und zwischendurch doch immer wieder gemeckert hatte, dass Julia schon wieder unbedingt hinaus musste, konnte er am Ende doch noch etwas positives finden und freute sich über die Bewegung, die wir gehabt hatten. So schlimm war es dann doch nicht gewesen.

    Als wir zurück in Hirschegg waren stellten wir fest, dass wir Glück gehabt hatten, hier hatte es deutlich mehr geregnet.

    Wir brachten David dann noch direkt ins Bett, was leider wieder nur mit Stillen funktionierte und gingen dann mit Babyfon in die Sauna. Dass die Sauna sehr schön ist, hatten wir ja schon berichtet, nun konnten wir sie auch gemeinsam nutzen, da außer uns keiner da war. Wir stellten das Babyfon am 45°C heißen Thermium ins Fenster und wärmten uns dort gemütlich auf. Das Thermium hat wie eine finnische Sauna Holzbänke und es gehen immer unterschiedlich farbige Lichter an. Im Ruheraum waren wir auch für uns und konnten uns die Liege aussuchen. Besonders viele gibt es nicht, aber für uns zwei hat es gereicht. Es gab einen leckeren Salus-Tee für Julia und für Ralf ein Wasser. Nach einer Ruhepause gab es den zweiten Saunagang in der Solegrotte. Diese hat es uns besonders angetan. Sie ist wie eine Tropfsteinhöhle gestaltet und mit Holzbänken zum Sitzen ausgestattet. Auch diese genossen wir gemeinsam, da wir das Babyfon so laut stellen konnten, dass wir es auch in der Sauna noch gehört hätten. Nach diesem zweiten Saunagang war es dann für uns genug und wir gingen zurück auf unser Zimmer.

    David war noch nicht wieder aufgewacht und so machten wir uns noch fertig und weckten ihn dann. Julia und David machten einen Abstecher ins Babyspielzimmer und Ralf genoss die freie Zeit auf dem Zimmer. Im Babyspielzimmer gibt es für David schöne Spielsachen, auch solche die er von Zuhause nicht kennt. (Für Barbara: Noisetoys!!!) Die Murmelbahn ist hier so gedacht, dass man die Kugel in eine Rinne legt und sie dann durch ein Loch auf die nächste Ebene plumpst. David weiß aber von seiner Murmelband, dass man die Kugel ins Loch steckt und so machte er es hier genauso. Das fand er auch ganz toll und konnte es schnell selbst umsetzen. Es gibt viele unterschiedliche Dinge, z. B. auch einen großen Spiegel, der auf dem Boden liegt. David fand es auch lustig, sich selbst im Spiegel zu betrachten. Nach einer dreiviertel Stunde gingen wir wieder nach oben zu Papa. Dort konnte David auch noch eine Weile spielen. Gegen 18:15 Uhr machten wir uns wie üblich auf zum Brei kochen und Essen. Die Küche war heute wesentlich schneller und wir konnten unsere Gänge schnell abrufen und essen. Es wieder sehr lecker und wir kamen mit David auch schon gegen halb acht wieder aufs Zimmer.

  • Regen

    Der Tag startete wieder mit einem späten Frühstück. Wir sind gegen neun Uhr unten gewesen und waren erfreut, dass unsere Tischnachbarn mit den vielen Kindern schon wieder weg waren. Dafür waren die Familien mit den etwas größeren Kindern noch da. David aß seinen Brei und wurde dann als wir aßen von Maja abgelenkt, die David unterhielt. Maja ist 5 Jahre alt und findet David ganz spannend. Wir fanden das ganz geschickt und konnten so auch entspannter essen.

    Da es in Strömen regnete, entschieden wir direkt heute Morgen eine Runde ins Schwimmbad zu gehen. Meistens ist es morgens leerer als nachmittags. So war es dann auch, wir waren wieder alleine und David war zwei Mal mit einer längeren Pause baden. Er fand es wieder total toll. Allerdings muss man darauf achten, dass er, auch wenn er es selbst versucht, die Nase nicht unter Wasser bringt, das verursacht bei ihm teilweise einen Würgereiz. Das Baden hat ihm so gut gefallen, dass er gar nicht gemerkt hat, dass er müde wurde und Hunger hatte. Um halb 12 war er dann so durch, dass er sich eigentlich nicht mehr anziehen lassen wollte und an Brei füttern nicht mehr zu denken war. So bekam er eine ausführliche Stillmahlzeit und schlief unterdessen ein.

    So kam Julia heute zu ihrem ersten Mittagessen. Das war auch ganz ok, aber nichts Besonderes. Es Maultaschen in der Brühe, ein Salatbuffet und verschiedenen heißen Würstchen. Für uns gab es Maultaschen und Weißwürste mit süßem Senf. Das war ok, aber Julia hatte sich irgendwie noch etwas anderes gewünscht. Man kann nicht alles haben. Wir genossen noch einen schönen frischen Schwarztee und gingen dann wieder hoch aufs Zimmer. David schlief die ganze Zeit friedlich.

    Von unserem Zimmer aus haben wir ja einen tollen Blick auf den Heubergsessellift. Das ist nett und vor allem entspannend. Wir wundern uns dann immer wieder, wenn heute bei strömendem Regen Leute darin sitzen und auf den Heuberg fahren. Uns lacht das mal so gar nicht an. In Summe sind wir inzwischen angekommen und finden unser Zimmer und den Ausblick gar nicht schlecht.

    Entgegen des Wetterberichts riss es am späten Nachmittag doch noch auf. Da Julia gerne noch mit David Lift fahren wollte, entschieden wir uns mit dem Bus zum Ifen zu fahren und dort etwas zu laufen. Die Busverbindung ist nicht schlecht, mit einmal umsteigen kommt man problemlos an die Ifentalstation.
    Unterwegs kamen wir am Parsennlift vorbei. Dieser faszinierte Julia weil dieser Lift immer zwei Sessel hatte und dann eine kleine Gondel kam. Er nennt sich auch Kombilift. Das kannte Julia bislang noch nicht.

    Leider läuft der Ifenlift nur bis 16:30 Uhr und da wir erst gegen 15:40 Uhr am Ifen ankamen, blieb uns nur die Möglichkeit von der Berg- zur Talstation zu laufen. Es hätte noch einen Panoramoweg an der Bergstation gegeben, allerdings hätte dazu die Zeit nur gereicht, wenn wir im Anschluss auch ins Tal gelaufen wären und das wäre uns dann doch zu spät geworden. Die Liftfahrt dauerte 20 Minuten, wobei der Lift auch sehr langsam läuft. Beim Liften kam richtig schön die Sonne heraus und wir ärgerten uns kurzzeitig, dass wir David nicht mit Sonnencreme eingecremt hatten. Bis wir allerdings oben ankamen, war die Sonne schon wieder weg und es zog sich zu. 20 Minuten Sessellift fahren fand David dann doch irgendwann langweilig und beschäftigte sich wieder ausführlich mit dem Sessel.

    Ralf nahm David wieder in die Manduca und wir liefen los in Richtung Tal. Wir waren noch keine fünf Minuten gelaufen, da kamen einige Tropfen Regen. Ralf überlegte kurz, ob wir umkehren und ins Tal liften sollten. Wir entschieden uns jedoch dagegen und beschlossen weiterzulaufen. Der Weg ging teilweise recht steil abwärts, war aber gut geschottert und zum Teil auch asphaltiert. Auf der Wegstrecke mussten wir 300 Höhenmeter überwinden. Nach den paar Tropfen Regen hörte es glücklicherweise wieder auf und wir konnten trockenen Fußes in Tal laufen. Leider waren auch die Wolken wieder richtig hereingezogen, so dass wir auch keinen schönen Blick mehr auf die umliegenden Berge hatten. Nicht einmal den Gipfel des Ifen sahen wir mehr. Gegen Ende des Weges mussten wir noch mitten durch eine Kuhherde hindurch. Wir fanden es total schade, dass David dies verschlief. Er ließ sich auch durch das Glockenläuten der Kühe überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Erst als wir wieder an der Talstation standen, wachte er auf. Wir waren ganz stolz auf uns, den Weg waren wir in 40 Minuten gelaufen, der angegebene Wert für die Strecke war eine Stunde. Wobei wir uns fragen, ob die Stunde der Mittelwert aus der Strecke bergauf und bergab ist. 🙂

    Als wir im Tal auf den Bus warteten kam der nächste Regenschauer. Wir hatten Glück, weil wir jetzt wieder die Möglichkeit hatten, uns unterzustellen und so nicht nass wurden.

    Wieder im Hotel zogen wir uns um und machten uns auf, Davids Brei zu richten und selbst Essen zu gehen. Von unseren drei Mamis mit Kleinkindern war heute eine abgereist, so dass es jetzt nur noch zwei Mamis mit vier Kindern waren. Das minderte den Geräuschpegel schon deutlich. So hatten wir wieder einen spannenden Tag hinter uns.

  • Panorama-Weg

    Heute morgen sind wir gegen 9 Uhr beim Frühstück gewesen und waren sehr erfreut, dass wir fast die letzten waren, so war der Geräuschpegel im Essensraum nicht so groß. Wir hatten gestern vergessen zu berichten, dass unsere beiden Mamas am Nachbartisch noch von einer weiteren Mama mit zwei kleinen Kindern Zuwachs bekommen hatten. So war gestern Abend noch mehr geboten als am Sonntag.
    Wir konnten relativ entspannt frühstücken. Zuvor hatten wir David noch seinen Brei gemacht und aßen dann gemeinsam. Beim Frühstück hatten wir auch unseren Plan umgesetzt, David an die Kopfseite zu setzen, so konnten wir abwechselnd beide nach ihm schauen und mussten nicht immer wieder Plätze tauschen und abwechselnd essen. Gegen Ende des Frühstücks sprach uns eine Dame vom Service an, ob wir den Tisch am Fenster haben wollen, damit David nicht mehr so abgelenkt ist. Wir überlegten eine Weile, weil es beim Frühstück doch ganz gut geklappt hatte und sprachen die Dame dann noch darauf an, ob wir David auch am Fenster auf den Platz an der Kopfseite setzen können. Sie probierte direkt aus ob das mit dem Hochstuhl geht und versprach uns am Abend so einzudecken.

    Nach dem Frühstück klarte es auf und die Sonne kam heraus. Da heute generell nicht so gutes Wetter angesagt war, wollte Julia einen kleineren Spaziergang machen. Wir suchten uns einen Geländebuggy vom Hotel aus und liefen zum Heuberglift, den wir auch von unserem Hotelzimmer aus sehen. Der Heuberglift ist ein Vierer-Sessellift, der auch nicht allzu lange ist. Am Lift klappten wir den Buggy zusammen und er wurde vom Liftpersonal verladen. David bekam auch wieder einmal ein Lob, welch tolle Wimpern er doch hat. Ralf übernahm den Rucksack und David durfte auf Julias Arm nach oben fahren. Er fand das ganz spannend und genoss die kurze Liftfahrt. Oben angekommen mussten wir auf einem geschotterten Weg noch ein gutes Stück nach oben bevor es dann ein wenig abfallend auf dem Panorama-Weg zum Zafernalift in Mittelberg ging. Beim Panorama-Weg handelt es sich zwischen den Liften um eine Strecke von ca. 30 Minuten zu Fuß. Der Panorama-Weg machte seinem Namen leider wenig Ehre, meistens standen so viele Bäume am Wegesrand, dass wir kaum eine Aussicht ins Tal hatten. Auf dem letzten Stück vorm Lift hatten wir dann endlich einen tollen Blick ins Tal und auch die Sonne kam noch einmal richtig toll hervor. Wir waren den Weg in die richtige Richtung gelaufen, andersherum wäre es wesentlich anstrengender geworden. Am Lift entschlossen wir uns gleich ins Tal zu fahren und keinen Einkehrschwung an der Sonna Alp mehr zu machen. Die Alpe sah zwar gemütlich aus, aber die dunklen Wolken kamen doch sehr bedrohlich näher. Der Zafernalift ist ein Zweier-Sessel, in dem wir mit der gleichen Aufteilung wie nach oben ins Tal fuhren. Unterwegs spürte Ralf ein oder zwei Tropfen, aber wir kamen trocken unten an. Das Liften war toll, wir hatten eine schöne Aussicht und David konnte den Stahlsicherheitsbügel des Liftes mit seinem Fingerchen erkunden. Kaum hatte Ralf den Buggy ausgeladen, kamen die ersten dicken Tropfen. Wir stellten uns an einem Garagendach unter und freuten uns über unser Glück. Es kam ein richtig herzafter Regenguss, den wir trocken überstanden. Als dieser vorüber war, liefen wir noch zur Bushaltestelle und fuhren mit dem Walserbus zurück zum Hotel. Das schlimmste Stück des Spaziergangs hatten wir nun vor uns: den Berg hinauf zum Hotel.

    Zurück im Hotel bekam David sein Mittagsgläschen und anschließend versuchten wir, den jungen Mann ins Bett zu bringen. Das war gar nicht so einfach und Julia musste ihn schließlich stillen, wobei er dann endlich einschlief. Bis er endlich eingeschlafen war, gab es leider kein Mittagessen mehr und Julia war sehr enttäuscht darüber, weil sie sich gefreut hatte, ein schönes Mittagessen zu genießen und ordentlich Hunger mitgebracht hatte.

    Momentan sitzen Ralf und Julia gemütlich in der Lounge und schauen durch die riesigen Panoramafenster einem Helikopter zu, der seit einiger Zeit fleißig Material auf den Berg fliegt. Es ist spannend, wie er schwer beladen hochfliegt, dort im Flug entladen wird und dann rückwärts wieder herunterkommt, unterwegs dreht und dann unten wieder ein Paket angehängt bekommt. Nebenher schreibt Julia Blog und Ralf beschäftigt sich mit seinem Handy. David genießt seinen Mittagsschlaf in seinem Bett und wir haben das Babyfon des Hotels aktiviert. Hoffentlich lässt uns unser Tigerchen bis nach dem Kaffee in Ruhe, so kämen wir einmal zu einer entspannten Mahlzeit. 🙂

    Unser Tiger hat uns in Ruhe Kaffee trinken lassen. Nach einem leckeren Schokoladenkuchen und einem Apfelmuffin sind wir auf unser Zimmer und haben David geweckt. Das war gar nicht so einfach, da er trotz knapp zwei Stunden Schlaf nicht aufwachen wollte. Aber Eltern können da unerbittlich sein und so musste unser junger Mann aufstehen. Wir hatten ihm einen schönen Brei vorbereitet, den wir auf unserem Zimmer füttern wollten, David war aber wahrscheinlich durch das Stillen noch papp satt und aß dementsprechend wenig.

    Man kann fast meinen, Davids Leben besteht nur aus Essen und zwischendurch Schlafen, das ist aber bei weitem nicht so. Heute Nachmittag kamen noch zwei neue Aktionen für ihn: Schwimmen und Saunieren. Wir gingen gemütlich ins Babybecken und hatten Glück, außer uns war niemand da. Ralf und David spielten gemütlich im Babybecken und David fand das ganz toll. Leider war das Wasser nicht ganz so warm wie erwartet, deshalb nahmen wir David nach einigen Minuten wieder raus und stellten ihn mit Papa unter die Dusche. Ralf hatte im Internet noch ein wenig nachgelesen und herausgefunden, dass man auch mit Babys schon in die Sauna kann. Heute Nachmittag war für drei Stunden Familiensauna und so durfte David mit in den sehr schönen Saunabereich. Wir gingen mit ihm für drei oder vier Minuten in eine 45°C heiße Sauna. Das war angenehm, er fand es doch etwas komisch und konnte sich auch nicht so frei bewegen, wie er es gerne wollte. Aus dem Grund verließen wir die Sauna verhältnismäßig schnell wieder. Da Julia und Ralf gerne noch die Solegrotte ausprobieren wollten, durfte immer einer auf David aufpassen und der andere nutzte die freie Zeit für einen kurzen Saunagang. Wir sind sehr begeistert vom Saunabereich und da dieser außer uns eigentlich leer war, konnten wir etwas fotografieren.

    Nach dem Saunieren gingen wir noch für eine Weile auf unser Zimmer, das David zu seinem Reich erklärt und überall seine Spielsachen verteilt hat.

    Kurz nach 18 Uhr bereiteten wir Davids Brei zu und fütterten ihn an unserem neuen Tisch im Speisesaal. So ging das einwandfrei, da David nichts für ihn Spannendes mehr im Rücken hat und wir dafür die schöne Aussicht genießen können. Da wir damit gegen halb sieben fertig waren, konnten wir direkt mit dem Salatbuffet weitermachen. Besonders lecker waren die kleinen heißen Camemberts. Das Highlight war die Hauptspeise, es gab Ente mit Rotkraut und Kartoffelknödel. Das war absolut genial!!! Auch das Dessert war sehr lecker, es gab bisher jeden Abend eine Kugel Eis, heute war es Orangeneis, und dazu gab es Creme Brulée. Auch heute war die Küche leider wieder sehr schlecht organisiert. Es kann eigentlich nicht sein, dass man auf ein vor ausgewähltes Essen noch 45 Minuten warten muss. Die Vorspeisen kamen ca. 18:50 Uhr und die Hauptspeise gegen 19:15 Uhr. Wir waren noch die Ersten weil wir ja so früh schon da waren. Man muss vieles loben, aber das Timing der Küche hat definitiv noch viel Potenzial.

  • Gondelfahrt ins Blaue

    Frühstück gab es heute für uns alle gemeinsam. Wir hatten Davids Brei zubereitet und uns etwas vom Frühstücksbuffet geholt. Das Frühstücksbuffet ist vollkommen ausreichend. Vielleicht nicht so umfangreich wie im Engel, aber man kann gut satt werden und hat eine schöne Auswahl. Mit Auffüllen sind sie nicht die schnellsten, dafür liegen Butterbrotpapier und Tüten aus, um das Vesper einzupacken. Heißgetränke und Softdrinks kann man den ganzen Tag selbst zapfen, hier ist die Auswahl richtig gut. Das ist schon geschickter, wenn man einfach zu jeder Tageszeit etwas holen kann und hier keine Kosten mehr entstehen. Leider war auch das Frühstück recht unruhig, unsere Tischnachbarn waren zwar fast fertig, aber eben noch nicht komplett und so wurde es erst ruhiger als sie weg waren. Krass ist wie sauber der Speisesaal jeweils zu Beginn des Essens ist und wie viel am Ende auf dem Boden verteilt ist. Man kann dem Hotel keinen Vorwurf machen, sie putzen hier immer zwischen den Mahlzeiten, aber während der Mahlzeiten ist das einfach nicht möglich. Zu Ende bekamen wir mit, dass ein Tisch am Fenster frei werden würde und so fragten wir, ob wir diesen haben könnten, damit David nicht mehr ganz so viel herumschauen muss und sich nicht mehr die ganze Zeit im Hochstuhl dreht. Leider war der Tisch schon anderweitig vergeben. So überlegten wir, wie wir David anders etwas ruhiger stellen könnten. Zu einem Ergebnis kamen wir aber erst später.

    Da der Wetterbericht für diese Woche eher bescheiden ist und Montag der beste Tag werden sollte, nahmen wir uns gleich für Montag eine Bergtour vor.

    Bislang war Julia immer nur im Winter im Kleinwalsertal zum Skifahren, aus dem Grund kannte sie die Kanzelwand und das Fellhorn nur als Skigebiet. Ralf war zwar in seiner Kindheit auch schon im Sommer im Kleinwalsertal, kann sich aber nicht mehr erinnern. Julia wollte gerne auf die Kanzelwand und so wurde die Kanzelwand unser erstes Ziel.

    Wir packten uns einen Rucksack mit Getränken, etwas zu Essen für David und noch einigen Kleinigkeiten. David kam zu Ralf in die Manduca. Unsere Zimmerkarte ist gleichzeitig als Busfahrkarte im Kleinwalsertal und als Liftkarte für die Lifte in Oberstdorf und im Kleinwalsertal freigegeben. Direkt unterhalb unseres Hotels ist eine Bushaltestelle, ab dieser fuhren wir mit einem sehr vollen Bus nach Riezlern zur Kanzelwandtalstation. Ohne direkten Plan wollten wir uns oben mal anschauen, welche Möglichkeiten wir zum Laufen mit David in der Manduca hätten. Wir waren uns sicher, dass uns schon etwas einfallen würde.

    Da an der Gondel nur wenige Personen warteten, stiegen meistens vier Personen in eine Sechser-Gondel. Zu uns gesellte sich ein Ehepaar aus Stuttgart, das schon häufiger im Kleinwalsertal war und auch einen elf Monate alten Enkel hat. Der Herr zeigte uns aus der Gondel die verschiedenen Gipfel und berichtete, welche Wege wir mit David gut gehen könnten. Er gab uns dann auch den Tipp für unsere heutige Wanderung: Vom Kanzelwandgipfel zur Fellhorn-Mittelstation, die auch Station Schlappholdsee heißt. Die beiden wollten auch diese Tour laufen, allerdings dann mit der Gondel wieder hoch auf den Fellhorngipfel und wieder zurück zur Kanzelwand. Aber der Vorschlag gefiel uns so gut, dass wir beschlossen auch Richtung Fellhorn zu laufen und dann nach unserer und Davids Verfassung zu entscheiden, ob wir am Fellhorn Richtung Tal oder Gipfel fahren.

    Für ein größeres Kind ist der Kanzelwandgipfel bis zu einem Speichersee ein toller und spannender Spaziergang. Hier wurde ein Wasserlauf angelegt: Burmis Wasser. Es gibt Wasserräder, Staumöglichkeiten und verschiedene andere Möglichkeiten, mit dem Wasser zu spielen.

    David genoss den Spaziergang in der Manduca und war auch schon in der Gondel eingeschlafen. So liefen Ralf und Julia den Berg hinab und freuten sich über den strahlenden Sonnenschein. Da das erste Stück doch recht steil den Berg hinab führte, waren wir froh, als wir auf Höhe eines Sessellifts ankamen, der im Winter wieder zur Kanzelwandbahn führt. Ob hier wurde der Weg ebener und war nicht mehr so stark geschottert. Es war ein schöner Weg mit einem tollen Blick auf die Berge. Wir genossen die frische Luft und freuten uns auch, dass wir im Gegensatz zum ersten Teil unserer Wanderung nicht mehr ganz so viele Menschen um uns herum hatten. Es war für uns ganz krass, wie viele Menschen oben auf dem Berg unterwegs waren. Die meisten waren aber tatsächlich an Burmis Wasser und bis zum Speichersee oder auf dem Weg zum Fellhorngipfel.

    David wachte nach einer knappen halben Stunde wieder auf und freute sich über den Spaziergang und schaute sich die Umgebung an.

    An der Oberen Bierenwangalpe machten wir Brotzeit. Ralf genehmigte sich einen Wurstsalat und Julia die Suppe des Tages: eine Brätknödelsuppe. David bekam sein mitgebrachtes Gläschen.

    Nach der Stärkung ging es auf unser letztes Wegstück, da wir bereits beschlossen hatten, nicht mehr vom Fellhorn zu Kanzelwand zurück zu laufen. Eine Variante die noch im Raum stand, war mit der Gondel zur Bergstation und das letzte Stück zum Gipfel zu laufen, aber das wollten wir ganz spontan entscheiden, da beide Gondeln aus dem gleichen Gebäude starten. Das letzte Stück war recht anstrengend, da es eigentlich nur noch bergauf ging. Direkt neben der Station Schlappholdsee endet auch ein Sessellift, der wohl aus Testzwecken kurzzeitig eingeschaltet wurde. David konnte sich an den vorbeifahrenden Sessel und später über ihn fahrenden Sessel nicht satt sehen. Da hatten wir Glück, dass er das so sehen konnte, denn als wir dann an der Station Schlappholdsee ankamen, wurde der Lift wieder abgestellt.

    Inzwischen war die Sonne leider dunklen Wolken gewichen, deshalb entschieden wir uns für die direkte Talfahrt. Im Wartebereich war es noch ganz leer und eine Gondel stand auch für die Talfahrt bereit. Leider war diese wohl schon voll oder sollte laut Fahrplan abfahren, so dass wir auf die nächste Gondel warten mussten. Im Moment fahren die Gondeln im Viertelstundentakt über den Tag verteilt. Unser Vorteil war, dass wir nun fast ganz vorne standen und in der nächsten Gondel uns einen Platz aussuchen konnten. Wir durften dann schon zur Gondel vor, kurz bevor diese einfuhr. Man kann von beiden Seiten in die Gondel einsteigen und wir hatten uns entschieden, so stehen zu bleiben, dass wir in beide Richtungen schnell laufen konnten. Ein älteres Ehepaar drängelte sich dann direkt vorbei und stellte sich an die linke Seite direkt vor das Eisengitter. Damit zogen sie dann die Familie, die eigentlich noch vor uns war mit und so standen wir dann alleine an diesem Zwischenstück. Die Gondel wurde dann auf der rechten Seite aufgemacht und der Gondelbegleiter fragte, ob wir über die Gondel klettern wollten oder doch lieber einfach daran vorbeilaufen und bequem einsteigen wollten. So standen wir dann perfekt und stiegen als erste in die Gondel. So ein bisschen Schadenfreude konnten wir uns auch nicht verkneifen, wenn die älteren Herrschaften, die noch sehr gut zu Fuß waren, meinten sie müssten drängeln, dann passt es, wenn sie nachher später einsteigen konnten.

    Wir hatten uns einen Platz direkt am Fenster zum Tal ausgesucht und hatten so eine super Sicht. Ralf war in der Station noch unsicher, ob wohl alle mitkommen würden, weil er so an die 50 Wartende gezählt hatte, aber die Person, die er sich als Nummer 50 gemerkt hatte kam und noch einige mehr. In der Gondel entdeckte Ralf dann, dass sie bis max. 101 Personen und 7,5 Tonnen Nutzlast freigegeben war. Wir waren erstaunt, wie voll die Gondel wurde, es war dann doch recht kuschelig. David störte es überhaupt nicht und so glitten wir gemütlich ins Tal.

    Im Tal nahmen wir den Bus nach Oberstdorf und stiegen dort am Busbahnhof in den Walserbus um und kamen so zurück zu unserem Hotel. Im Bus schlief David noch einmal tief und fest und ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

    Zurück im Hotel gab es Brei und Kaffee und Kuchen. Als alle gesättigt waren, gingen wir noch eine Weile schaukeln und Bobbycar fahren. Sonst bietet das Hotel leider wenig Außenspielmöglichkeiten für die Kleinen. Es gibt noch eine Art Trampolin, das ist aber für Mama und David gemeinsam nicht geeignet.

    Am Spätnachmittag überlegten wir, ob wir mit David noch eine Runde ins Schwimmbad gehen und versuchten das auch. Dort war es allerdings so voll, dass wir beschlossen, dass David doch nicht anzutun. Wir erkundeten das Hotel noch ein wenig ausgiebiger und gingen zurück auf unser Zimmer. Dort durfte David bis zum Abendessen noch ein wenig spielen.

    Pünktlich um kurz vor halb sechs waren im Speisesaal, David wurde gefüttert und Ralf kam die glorreiche Idee, während wir aßen, David künftig an den Kopf des Tisches zu setzen, da wir dann beide kurz zu ihm greifen können und so nicht immer einer nur mit ihm beschäftigt ist. Das wollten wir zum Frühstück umsetzen. Das Abendessen war sehr lecker. Etwas erstaunt waren wir, dass die Küche die Hauptgerichte noch nicht soweit fertig hatten, dass sie direkt abgerufen werden konnten. Wir waren zwar die ersten, aber da man das Essen vorher bestellt, sollte es doch möglich sein, alles soweit vorzubereiten. Das Essen selbst war wieder gut und wir kamen gegen halb acht aufs Zimmer. David ging dann wieder gemeinsam mit Mama ins Bett. Als er das erste Mal aufwachte, war Papa noch wach und brachte ihn der Mama. Da Mama nur halb wach war, schlief sie direkt mit David im Arm wieder ein. So gaben Mama und David dann ein gemeinsames Schnarchkonzert 🙂

    Da diese Schlafhaltung aber nur begrenzt gemütlich ist, wachte Julia wieder auf brachte David als er genug getrunken hatte, wieder in sein Bett.

  • Urlaub im Kleinwalsertal

    Heute sind wir gemütlich zu Davids Schlafenszeit ins Auto gestiegen, um ins Kleinwalsertal nach Hirschegg zu fahren. Dort wollen wir eine Woche Urlaub im Familotel Alphotel machen. Bei Familotel handelt es sich um eine Hotelgruppe, welche sich auf Familien mit Kindern spezialisiert hat. Wir haben ein Hotel gewählt, dass auch speziell für Babys geeignet ist.

    Leider war die Anfahrt alles andere als unkompliziert. Bereits am Aichelberg kamen wir bis Mühlhausen in einen Stau und verloren ca. 45 Minuten. Dann ging es weiter und direkt nach Ulm kam der nächste Stau bis Illertissen, wo wir weitere 30 Minuten verloren. David fand das natürlich nicht so berauschend und wachte dann auch im ersten Stau auf, weshalb wir in Summe drei Mal stoppen mussten und ihn auch unterwegs füttern mussten. So bekam er ein Gläschen an einem Parkplatz an der Autobahn. Das ist nicht so richtig optimal, weil er von den vielen vorbei fahrenden Autos abgelenkt wurde, aber besser so als gar nicht. Erst auf den letzten paar Kilometern ist er wieder eingeschlafen und hat bis auf den Hotelparkplatz geschlafen.

    Das Hotel war gut zu finden und ist auch schön. Man merkt, dass es im letzten Jahr an vielen Stellen grundsaniert wurde. Für uns war es eine große Umstellung wieder einmal in ein Hotel zu kommen, das wir nicht in- und auswendig kennen. Wir sind einfach den Engel gewohnt, wo wir uns bestens auskennen und sofort zu Hause sind. Hier mussten wir uns erst einmal umschauen und uns zurechtfinden. Wir bekamen zwar eine kurze Führung durch eine Rezeptionistin, waren aber auf die Schnelle etwas überfordert. Sie hatte es leider auch etwas eilig und so kamen viele Fragen erst auf, als wir auf uns alleine gestellt waren. Glücklicherweise trafen wir später an der Rezeption noch viele sehr hilfreiche Damen an und konnten alles abklären.

    Nachdem wir ausgepackt hatten und wir uns in unserem Zimmer wieder bewegen konnten, sind wir mit David Brei essen gegangen. Wie wir erwartet haben, können wir mit den Gläschen, die wir hier nutzen dürfen, auskommen und nutzen nur unser Milchpulver und das Getreidebreipulver. Hier sind wir mit dem vorhandenen nicht zufrieden bzw. haben mit David schlechte Erfahrungen gemacht. Als David fertig war mit Essen, gingen wir selbst Essen und bekamen unseren Tisch zugewiesen.
    Zum Frühstück und Abendessen hat man einen festen Tisch, tagsüber isst man im Loungebereich. Abends isst man normalerweise vier Gänge, man beginnt mit einem Salat vom Buffet, anschließend gibt es eine Suppe oder Vorspeise, gefolgt von einem Hauptgang und zum Abschluss noch ein Dessert.

    Der Speiseraum ist rechts und links des Gangs auf vier „Abteile“ verteilt und in einem „Abteil“ sind jeweils sechs Tische für vier bis fünf Personen. Dahinter folgt der Buffetbereich, dem noch ein weiterer Speisesaal folgt, der allerdings derzeit geschlossen ist.
    Richtig schockiert waren wir von dem Geräuschpegel im Speiseraum. Da es erst ab 18:30 Uhr Abendessen gibt, stürmen natürlich auch alle auf einmal in den Speiseraum. In unserem „Abteil“ sitzen noch zwei Mamas mit ihren insgesamt fünf Kindern. Alle Kinder sind geschätzt zwischen einem Jahr und fünf Jahren und sind sehr laut. Die anderen Tischnachbarn sind soweit ok, aber für uns ist es eine völlig neue Erfahrung, dass man beim Essen einer derartigen Unruhe ausgesetzt ist und David nur noch am Schauen ist. Wir werden uns noch daran gewöhnen, man kann es einfach nicht mit dem Engel oder so vergleichen. Abendessen ist weder erholsam noch entspannend.

    Mit David schauen wir, dass wir zügig essen und so waren wir nach einem guten Essen bereits um 20 Uhr wieder auf dem Zimmer. Da auch die Eltern fertig mit der Welt waren, gingen wir alle gegen 20:30 Uhr miteinander ins Bett.

  • Wir reaktivieren unseren Blog!

    Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass wir seit 2012 nichts mehr in unserem Blog geschrieben haben. Nun wollen wir ihn in diesem Urlaub wieder reaktivieren. Mal sehen, ob es etwas Interessantes zu berichten gibt.

  • Goodbye Cornwall!

    Dienstag, 23.06.2009

    Unser Frühstück war heute morgen absolut genial.Diesem hätten wir fast einen eigenen Blogeintrag gewidmet, wenn uns nicht zu Zeit davon gelaufen wäre. Julia hatte ein Continental Breakfast mit Cheddar Käse und Schinken, Naturjoghurt und viel frischem Obst. Dazu gab es zwei Brötchen und ein Croissant. Zuvor hatte es schon zwei Toast mit Butter und zwei Sorten Marmelade gegeben. Ralfs Frühstück war genauso lecker, allerdings etwas spärlicher. Er hatte Rührei mit Lachs. Da Julia ihre Portion bei weitem nicht aufaß, blieb für Ralf noch genug übrig. Dieses Hotel hat uns mit seinen zwei Sternen mehrfach absolut positiv überrascht. Jederzeit wieder ins Westberry in Bodmin!

    Bodmin hat uns jedoch noch lange nicht losgelassen. Zuerst waren wir einkaufen in einem Asda. Dies ist ein großer Supermarkt mit einem umwerfenden Angebot. Wir haben auch hier, ähnlich wie in Amerika zum Teil wieder den Eindruck, das an manchen Stellen Arbeitsbeschaffung betrieben wird. So viele Mitarbeiter, wie in diesem Asda findet man in keinem deutschen Supermarkt. Es gab außer einer Infotheke noch zwei Mitarbeiter, die nur zum Fragen beantworten da waren, und zig weitere Mitarbeiter, die mit Regale einräumen beschäftigt waren. Eins muss man den Engländern bislang ganz allgemein lassen, fast alle sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.

    Danach haben wir versucht die Pfarrkirche von St. Petroc zu finden, dies haben wir dann aufgegeben, als wir ca. 8 Meilen um Bodmin herum gefahren waren. Dann entschieden wir uns, das Restormel Castle bei Lostwithiel anzusehen. Die Wegweiser führten uns über eine sehr kleine Straße hin, zurück wurden wir über eine ganz andere Strecke geleitet, die allerdings auch wesentlich besser befahrbar war. Verkehrsplanung?!?

    Restormel Castle ist eine super nette kleine runde Burg, die mitten im Nichts steht und vom English Heritage betreut wird. Wenn man die Gebäude sieht, kann man immer raten, ob es National Trust oder English Heritage ist. Inzwischen sind wir schon sehr geübt.

    Restormel Castle
    Restormel Castle

    Die Burg besteht aus einem inzwischen trockenen Burggraben und noch recht gut erhaltenen Wänden.Man kann die Raumeinteilung noch gut erkennen und auch die Außenwand und die Innenwand stehen noch fast komplett. Von der Burg waren wir echt angetan.

    Dann ging es wieder zurück nach Bodmin. Jetzt zum letzten Mal. Wir sind durch Bodmin durch auf eine Schnellstraße gefahren und haben uns im Bodminmoor das „Jamaica Inn“ von außen angesehen. Man sieht deutlich, dass es inzwischen vor allem für Touristen gemacht ist. Überall wird auch auf Daphne du Maurier angespielt und ihren Roman „Jamaica Inn“, zu dem sie hier wohl inspiriert wurde.

    Als nächstes haben wir nach einer kleinen Fahrt durch das Moor eine Tauchtour im Dozmary Pool veranstaltet, aber leider wie so viele vor uns Excalibur nicht gefunden. Der Legende nach, soll in diesem kleinen See, der von Kühen auf ihren Weiden bewacht wird, das Schwert Excalibur von König Artus liegen. Die Tauchtour haben wir nicht wirklich unternommen, da das wohl schon viele vor uns für uns übernommen haben.

    Fohlen im Bodminmoor
    Fohlen im Bodminmoor

    Kurz vor Minions trafen wir auf unsere ersten und bislang einzigen freilaufenden Pferde. Das war ein tolles Bild. Gefährlich war nur, dass die Tiere die Straße ebenso wie die angrenzenden Wiesen als ihr Reich ansahen und nicht zur Seite gingen. Die Pferde hielten sich auch direkt an dem Parkplatz auf, der für „The Hurlers“ zu nutzen war auf. Wir konnten sehr viele schöne Fotos schießen, mussten jedoch immer ein wenig aufpassen, damit wir nicht einer Stute mit Fohlen zu nah kamen. Fohlen gab es auch einige in der Herde.

     

    Bodminmoor
    Bodminmoor

    „The Hurlers“ sind zwei Steinkreise, die noch gut erkennbar sind, es fehlt nur zwischendurch immer wieder ein Stein. Mit ein bisschen Phantasie kann man sich hier die Druiden bei ihren Riten gut vorstellen. Die Landschaft lädt zum phantasieren ein.

    The Hurlers - Steinkreis
    The Hurlers – Steinkreis

    Bodminmoor ist ebenfalls ein Hochmoor, das mit Wiese, Sträuchern und Farn durchzogen ist. Auch hier sieht man noch die vielen Minentürme. Es ist eine einerseits karge, anderseits auch wieder abwechslungsreiche Szenerie. Julia hatte sich das Hochmoor, wie ganz Cornwall, bei weitem nicht so hügelig vorgestellt. Auch in diesem Hochmoor mussten noch viele Steigungen überwunden werden. Von den Steinkreisen aus man einen guten Blick auf eine weitere Sehenswürdigkeit, den Cheeswring. Dies sind mehrere Steine, die entsprechend aufeinander gestapelt sind, so dass eine Käsepresse nachgeahmt wird.

    Auf dem Rückweg haben wir unsere Pferdeherde wieder gefunden, inzwischen hatten sich noch einige Kühe und Schafe dazwischen gemischt, so dass es amüsant war. Am Parkplatz hatten wir uns beim Verlassen gewundert, warum eine Infotafel so kaputt war. Beim Zurückkommen erhielten wir die Erklärung, eine Kuh nutzte die Tafel um sich zu kratzen und die Hörner zu reiben. Sah lustig aber auch ein wenig bedrohlich aus. Wir entschieden uns, nicht direkt an der Kuh über die Treppe auf den Parkplatz zu gehen, sondern doch lieber ein wenig weiter außen herum.

    Am Parkplatz gab es auch eine kleine Picknickarea, die wir nutzen. Nur wollten wir beide keines Falls Tiere im Rücken haben, also mussten wir uns entsprechend setzen. Dies war glücklicherweise kein Problem.

    Weiter ging es nach Launceston. Die Kirche St. Maria Magdalena haben wir besichtigt, sie ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie viele Kirchen (Kathedralen), die wir auf unserer Reise schon gesehen haben. Nett zum Bummeln ist die Innenstadt. Hier finden sich viele kleine Geschäfte. Schön gemacht ist auch das Rathaus, das wir nur von außen gesehen haben.

    Auch hier gibt es eine alte Burg, die noch recht gut erhalten ist, allerdings nicht so schön wie Restormel Castle ist. Einmalig ist hier die noch zum Teil vorhandene Stadtmauer. Man kann noch recht gut nachvollziehen, wie das Dorf um die Burg angelegt war. Es gibt sogar noch Ruinen von einigen Stadthäusern. Die Burg liegt auf einem steilen Hügel und war extrem klein, aber auch wieder rund und vermutlich schwer einnehmbar. Einer Belagerung hätte die Burg allein, wenn das Dorf eingenommen wäre, vermutlich nicht so lange standgehalten, da die Burg richtig klein war.

    Launceston Castle
    Launceston Castle

    Von Launceston ging es auf schnellstem Weg nach Plymouth. Kurz vor Plymouth, endet Cornwall und Devon beginnt wieder. Um auf diesem Weg nach Plymouth zu gelangen muss man über die Tamar Bridge, eine imposante Hängebrücke. Diese kostet auch 1 Pfund Nutzungsgebühr.

    Nach einigem Suchen, weil uns alle größeren Hotels entweder zu teuer waren oder zu abseits, sind wir jetzt im Invicta Hotel untergekommen. Dies liegt genau am „Hoe“ und in der Nähe der „Barbican“, also sehr zentral. Von Plymouth aus starten Fähren zum Kontinent, wohin genau wissen wir leider nicht. Es liegt gerade eine große Fähre im Hafen.

    Plymouth Harbour
    Plymouth Harbour

    Abends haben wir noch einen schönen Spaziergang unternommen, unter anderem durch „The Hoe“. „The Hoe“ ist ein Park mit einer Homage an die britische Seefahrt mit vielen Denkmalen großer Seefahrer und Schlachten. In der Nähe des Sutton Harbour haben wir gemütlich Abend gegessen und hoffen nun bald ins Bett zukommen. Vielleicht können wir heute wieder etwas besser schlafen, da es nicht mehr ganz so heiß ist.

  • Gartentag

    Montag, 22.06.2009

    Nachdem wir heute ein gutes Frühstücksbuffet hatten, nur leider wieder ohne jeglichen Käse oder Wurst, sind wir in die Kathedrale von Truro. Diese ist wie alle anderen Kathedralen sehr schön und sehenswert.

    Kathedrale von Truro
    Kathedrale von Truro

    Leider hat hier ein nicht so begnadeter Organist die Orgel vergewaltigt. Jedenfalls hörte es sich furchtbar an. Vermutlich waren noch sehr viele falsche Töne in seinem Spiel.

    Blumenimpressionen
    Blumenimpressionen

    Heute haben wir unseren Gartentag eingelegt und die wahrscheinlich bekanntesten Gärten Cornwalls besucht. Begonnen haben wir mit den Lost Gardens of Heligan. Diese Gärten haben eine traurige Geschichte. Im ersten Weltkrieg waren die Gärtner im Krieg und der Garten verwilderte. Das Herrenhaus wurde als Erholungsheim für britische Offiziere genutzt. Die Familie Tremayne erhielt das Anwesen 1919 zurück, hatte allerdings nicht das Geld, um es zu pflegen und vermietete nur das Haus an Freunde der Familie. Die Gärten verwilderten weiter. Im zweiten Weltkrieg wurde das Areal erneut von der Armee in Beschlag genommen und von den Amerikaner als Übungsgelände für die Landung in der Normandie genutzt. In den 1990 – er Jahren wurde der Garten wieder zu neuem Leben und alter Schönheit erweckt.

    Blumenimpressionen
    Blumenimpressionen

    Inzwischen ist es eine riesige Gartenanlage. In einem tollen Dschungel gibt es viele tropische Pflanzen mit vielen Seerosenteichen dazwischen. Im verlorenen Tal kann man die ursprüngliche Landschaft Cornwalls sehen. Diese unterscheidet sich nicht so sehr von einem deutschen Tal mit viel Wiese und einem Bachlauf, sowie vielen Bäumen. Auch ein typischer Waldspaziergang fehlt auf diesem Areal nicht. Besonders schön ist hier die Picknickzone angelegt. Es gibt viele einzelne Tisch, durch Pflanzen von einander getrennt. Das ist so richtig gemütlich. Ralf sich auch heute Scones gegönnt. Für Julia gab es einen ganz langweiligen Marmorkuchen. Beides war wirklich lecker, wobei Julia die Clotted Cream nicht so liegt.

    Wildlife Zone
    Wildlife Zone

    Es gibt auch eine Wildlife-Area. Hier kann man hervorragend Tiere beobachten. Wir haben viele verschiedene Vögel entdeckt und einen Fasan. Der Fasan war nur leider etwas fotoscheu.

    Blumenimpressionen
    Blumenimpressionen

    Hier gab es dann auch endlich Blumengärten, so wie wir es bereits in den Trellisick Gardens erwartet hatten. Nicht so viele wie vielleicht auf der Mainau, aber schön.

    Eden Project
    Eden Project

    Dann kam der zweite Garten und zwar eine sehr neue Gartenanlage, die 2001 erst eröffnet wurde. Die Anlage wurde in einer ehemaligen Kaolingrube errichtet. Idee entstand 1995, bis zur Eröffnung vergingen dann sechs Jahre. Die Anlage liegt auf einem 50 Hektar großen Grundstück. Das Ziel von Eden Project ist die Erhaltung und Nachzucht von seltenen Pflanzen. Das besondere auf diesem Areal sind die beiden großen Glaskuppeln. In der größeren der beiden Glaskuppeln sind tropisch feuchte Pflanzen untergebracht. Das ganze wird versucht so lebensnah wie

    Eden Project
    Eden Project

    möglich zu gestalten. Es gibt Wind, Wasser und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Wir haben uns jedenfalls gefreut, als wir wieder trockenere Luft zum Atmen hatten. In dieser Kuppel leben ohne Ende Ameisen, die auch sehr viele Pflanzen bevölkern. Ralf hat mit seinem Makroobjektiv tolle Aufnahmen gemacht. Insgesamt war das für uns beide ein sehr fotogener Tag. Es sind sehr viele schöne Fotos entstanden. Einige bekommt ihr hier auch zu sehen.

    Eden Project
    Eden Project

    In der kleineren der beiden Glaskuppeln sind mediterrane Pflanzen untergebracht. Diese war für uns nicht so spannend, da wir den Großteil der Pflanzen aus der freien Natur von früheren Urlauben kennen. Manches wächst auch bei uns in Deutschland schon.

    Auch im Freiland des Eden Projects kann man tolle Anlagen sehen. Es gibt auch hier Blumen in allen Farben zu bestaunen. Interessant war hier auch der Nutzpflanzen teil. Zur Zeit muss hier ein Projekt laufen, um die Besucher auf eine gesunde Ernährung hinzuweisen. Hierzu gibt es noch ein weiteres Zelt, das für die Allgemeinheit jedoch nicht zugänglich war. Man konnte etwas hineinspickeln.

    Eden Project - Glaskuppeln
    Eden Project – Glaskuppeln

    Als wir den Berg endlich wieder erklommen hatten und am Auto angelangt waren sind wir nach Bodmin weitergefahren. In Bodmin sind wir im ersten und einzigen Hotel und Restaurant am Platz gelandet. Es ist hier günstig und von innen viel schöner als von außen. Das Essen war sehr gut und das Restaurant ist schön renoviert. Ralf hatte sogar noch die Möglichkeit Snooker zu spielen. Im Keller steht ein Snookertisch. Das war für ihn dann ein gelungener Ausklang.

    Morgen wollen wir uns das Bodmin-Moor ansehen. Mal sehen, wie gut hier die Sehenswürdigkeiten ausgeschildert sind. Kennt von Euch jemand Daphne de Maurier? Wir kannten sie bislang beide nicht, aber dazu morgen mehr.