Ein Tag mit viel Abwechslung

Heute ist großer Abreisetag. Alle Familien in unserem Essensabteil außer uns reisen heute ab, auch Maja mit ihren Eltern. Mal sehen wie voll es heute wieder wird. Die letzten Tage waren es ja ca. 60 Personen, wahrscheinlich waren die Hälfte davon Kinder. Um kurz vorzugreifen: Es kamen ungefähr gleich viele Personen an, wie abgereist sind, allerdings sind es jetzt viele kleine Kinder. David ist bei weitem nicht mehr der Jüngste.

Da es wieder regnerisch war, sind wir mit David nach dem Frühstück in den Toberaum. Zuerst einmal ist Julia einige Male mit David gerutscht, was ihm Spaß machte. Unten im Toberaum konnte er dann frei spielen. Wir haben ihn auch mal ins Bällebad gesetzt, das fand er allerdings nicht so toll und meldete sich deutlich, dass er wieder raus wollte. Nachdem er einige Zeit unten gespielt hatte, sind wir noch mit ihm ins Babyspielzimmer. Da am Samstag kein Kinderprogramm stattfindet aufgrund des großen Bettenwechsels, hatten wir hier wieder alles für uns. Da hat sich wieder mit den unterschiedlichen Spielsachen beschäftigt und sich nur zwischendurch umgesehen, ob Mama und Papa noch da sind. Ganz toll fand er Kuckuck mit drei bunten Glasfenstern zu spielen. Julia war kurz draußen und dann wartete er schon ganz gespannt, wo sie denn wieder auftauchen würde. Bei David merkt man inzwischen ganz deutlich seinen Bewegungsdrang. Aber das führt auch dazu, dass er viel müder ist als früher. Jetzt kann die Stimmung teilweise auch ganz schnell umschlagen und dann ist mit ihm nicht mehr gut Kirschen essen. Gegen 12 Uhr gab es Mittagessen für uns drei und anschließend fiel David in sein Bettchen und war sofort eingeschlafen.

Julia und Ralf setzten sich für eine Weile mit Babyfon in die Lounge und tranken noch in aller Ruhe Tee. Während wir gemütlich unseren Tee tranken, riss es auf und die Sonne kam hervor. So schmiedeten wir Pläne, was wir noch unternehmen könnten, wenn David wieder aufgewacht war. Wir kamen zu dem Ergebnis, zum Walmendinger Horn zu fahren und den Gipfel zu erklimmen. Damit uns das noch reichte, weckten wir David kurz vor 14 Uhr, zogen ihn um und wackelten mit ihm in der Manduca zur Bushaltestelle. Dort erreichten wir direkt den Bus nach Baad und stiegen Mittelberg Alpenrose raus. Zurzeit wird die Ortsdurchfahrt von Mittelberg saniert, weshalb die meisten Busse nicht durch Mittelberg fahren. Bis zur Talstation der Walmendinger Hornbahn war es ein Stück zu laufen, aber das machte die Vorfreude wett. In der Gondel, die für 40 Personen ausgelegt ist und nur gute fünf Minuten bis zum Gipfel fährt, stellten wir fest, dass es schon wieder ganz schön zugezogen hatte. So kamen wir auf dem Weg nach oben schon wieder in die Wolken. Die Gondel ist im Vergleich zum Fellhorn richtig schnuckelig.

Oben gingen wir die paar Meter zu einer Aussichtsplattform und schauten durch einige Wolkenlücken ins Tal. Das ist richtig schön, weil unten dann sonnige Flecken zu sehen sind. Wenn man sich dann ein bisschen dreht hat man den Eindruck vor einer weißen Wand zu stehen. Danach gingen wir in das Gipfelrestaurant und genehmigten uns einen Kuchen. Der Einkehrschwung war jedoch vor allem David geschuldet, da er noch keinen Nachmittagsbrei bekommen hatte und so dort oben essen durfte.

Wir waren ganz erstaunt, als gegen 15:15 Uhr ein Brautpaar mit seiner kleinen Hochzeitsgesellschaft das Gipfelrestaurant betrat. Die beiden hatten sich einen originellen Ort zum Feiern ausgesucht. Ralf fragte beim Zahlen nach, wann denn das Brautpaar mit seiner Gesellschaft wieder hinunterfahren würde. Die Bedienung sagte: Spätestens mit der letzten Gondel um 16:45 Uhr, für die Gesellschaft werde keine Ausnahme gemacht. Außerdem waren sie bereits für 14 Uhr angemeldet, jetzt müssten sie halt etwas schneller essen.
Wir waren etwas verwundert, da wir schon erwartet hatten, dass man dann eben später die Gondel noch einmal für das Brautpaar einmal fahren lässt und sie dort länger bleiben können. Bei klarer Sicht ist doch bestimmt der Ausblick bei Nacht auch schön.

Wir wollten dann doch noch gut gestärt wenigstens einen Gipfel erklimmen. Von der Bergstation waren es gute 15 Minuten bis zum Gipfel, allerdings ziemlich steil bergauf und auf teilweise rutschigen Wegen. Insofern war es ganz geschickt, dass heute Julia David trug. Wir kamen glücklich oben beim Gipfel an und stellten fest, dass hier an allen Seiten nur Wolken zu sehen waren. So machten wir einige Fotos und liefen dann wieder zurück zur Bergstation, weil mit so wenig Ausblick auch der höchste Gipfel langweilig ist.

Da gerade eine Gondel abgefahren war, hatten wir in der Bergstation einige Minuten Wartezeit zu überbrücken. Julia schaute sich im Restaurant eine Rückentrage für Kleinkinder an, die dort von Deuter zu Testzwecken an Touristen verliehen wird. Dies ist momentan an allen Gipfelstationen der Fall. Wir hatten uns an der Kanzelwand schon gewundert, warum alle mit dem gleichen Modell der Deuter Rückentrage unterwegs waren. Jetzt hatten wir die Antwort. Leider fanden wir das Modell nicht so ansprechend und waren froh über unsere Manduca.

Zurück in der Gondel freuten wir uns, wieder ins Sonnenlicht im Tal zu kommen. Von der Gondel aus hatten wir noch einmal einen tollen Blick ins Gemsteltal, das wir ja bereits erwandert haben.

Als wir unten waren beschlossen wir noch beim Zafernalift vorbei zu gehen und zu schauen, ob es noch reicht einmal hoch und wieder runter zu fahren. Wir hatten noch einmal Lust Sessellift zu fahren und das war so noch eine geschickte Möglichkeit. Außerdem lag er auf dem Weg und es war kein schlimmer Umweg, falls sie uns nicht mehr mitnehmen würden.

Wir hatten Glück, der untere Liftmitarbeiter meinte, es sollte noch reichen einmal hoch und wieder runter zu fahren. So setzten wir uns hinein und waren auch guter Dinge, bis der Lift nur noch sehr langsam fuhr und auch zwischen durch immer wieder stoppte. So brauchten wir für den Weg nach oben doch länger als erwartet und wir begannen uns Sorgen zu machen, da wir nur zwei oder drei Minuten Puffer bis zur letzten Talfahrt beim Einstieg hatten. Als wir endlich oben ankamen, war der Puffer aufgebraucht und wir mussten den Liftmitarbeiter am oberen Einstieg ein wenig überreden, uns wieder ins Tal zu befördern. Ein wenig murrend stimmte er dann aber doch noch zu. David konnte auf dem Weg nach unten noch einmal die Kühe und Schafe bewundern und wir waren zufrieden. Als wir aus dem Sessel aufgestanden waren, wurde direkt der Lift abgestellt. Da hatten wir wirklich Glück gehabt.

Zurück im Hotel freute sich David, dass es noch viel Zeit auf dem Boden beim Spielen verbringen konnte und verteilte seine Spielsachen wie jeden Tag im kompletten Hotelzimmer. Gegen 18 Uhr machten wir uns auf zum Abendessen und genossen ein sehr leckeres Essen. David war wieder unruhig und hatte wenig Lust in seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Abgelenkt bekamen wir ihn mit etwas Brotrinde. Die lutscht er inzwischen ganz gerne und vieles davon wandert sogar in seinen Magen.

Gestern hatten wir Premiere, David schlief ruckizucki schon vor 20 Uhr ein und so beschlossen wir noch ein wenig fernzuschauen. Leider fanden wir nichts Tolles und hatten dann keine Lust mehr alle Sender durchzusehen. Aber Rainer und Andrea retteten uns indem sie uns schrieben, dass gerade das Basel Tattoo 2014 in SF1 käme. So war der Abend gerettet und wir konnten noch einen schönen Fernsehabend erleben. Wobei es uns schon fast schwer fiel, das Ende noch zu sehen, in den letzten Tagen haben wir uns wohl doch zu sehr daran gewöhnt, um 21 Uhr einzuschlafen.

Eine Antwort zu “Ein Tag mit viel Abwechslung”

  1. Dieter sagt:

    Ich freue mich sehr, dass Ihr Drei nun doch so viel Gefallen an den Bergen gefunden habt. Hoffentlich bleibt der länger erhalten. Heute habe ich mich schon gefragt, wie alt David sein sollte, dass man ihn auf größere Bergwanderungen mitnehmen kann.
    Insgesamt ist es schon sehr erfreulich, dass er auch das Leben im Hotel akzeptiert und auch unterwegs in den Gaststätten seine Mahlzeiten problemlos isst. Man merkt einfach, wie er sich Stück für Stück weiter entwickelt.

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