Endlich in Cornwall!

Freitag, 19.06.2009

Heute haben wir den Tag mit einer kleinen Wanderung zu einem Leuchtturm, dem Hartland Point, begonnen. Bei Hartland gibt es einen Leuchtturm der direkt am Küstenwanderweg liegt und von einem Parkplatz aus in 10 Minuten zu erreichen ist. Leider ist der Leuchtturm für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, so dass man ein Stück weiterlaufen muss, um ihn wenigstens zu Gesicht zu bekommen. Von diesem Aussichtspunkt erhält man neben einem Punkt auf den schön gelegenen Leuchtturm auch einen Blick auf die Johanna, ein am 31.12.1987 (???) gestrandetes Schiff. Einige Teile des Rumpfes kann man noch gut erkennen. Dieser Teil der Küste soll schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden sein.

Leuchtturm Hartland Point

Leuchtturm Hartland Point

Vom Hartland Point ging es zum Hartland Quay. Hier hat man einen tollen Blick über die Küste. Wir sind auch mal direkt ans Meer gelaufen. Der Sand ist schön weich und das Wasser noch recht kalt. Uns hat es nicht zum Baden eingeladen.

Weiter ging es für uns dann nach Tintagel. Im dortigen Castle soll der Sage nach König Artus geboren sein.Um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde spinnen sich viele Sagen, allerdings ist nach wie vor nicht sicher, ob es diesen König jemals gegeben hat.

In dieser Gegend von England gibt es viele Punkte, die mit dem Leben von König Artus verbunden werden. Hierzu gibt es sogar eine eigene Landkarte.

Von Tintagel Castle ist nicht mehr viel übrig. Es liegt ziemlich verlassen an einem Felsen. Es gibt eine Kapelle, die noch verhältnismäßig gut erhalten ist, diese wurde auch bis ins 15. Jahrhundert genutzt. Das Castle wurde schon sehr viel früher aufgegeben. Beim eigentlichen Castle ist dies auch nachvollziehbar, da hier der Fels zwei Mal unter dem Gewicht der Mauern nachgegeben hat und weggebrochen ist. Dieser Ausflug nach Tintagel Castle lohnt sich bei schönen Wetter auf jeden Fall, da es auch landschaftlich wunderschön dort ist.

Tintagel Castle

Tintagel Castle

Witzigerweise wird dort ein Shuttleservice angeboten vom Ort zum Castle da der Weg etwas steiler ist. Es ist jedoch ein sehr gut begehbarer geschotterter Feldweg. Man sollte jedoch beachte, dass wer diesen Weg nicht zu Fuß gehen kann, keine Chance hat, überhaupt zum Castle vorzudringen. Hier muss man sehr steile und total ungleichmäßige Stufen hoch- und wieder heruntersteigen, um auf die Klippen zu kommen.

Da wir noch fünf Minuten auf unserem Parkschein übrig hatten und schon Mitglieder im National Trust sind, haben wir die Old Post Office in Tintagel noch besichtigt. Dies ist ein sehr schön hergerichtetes Gebäude. Leider durften wieder keine Fotos schießen. Die Räume sind komplett ausgestattet und man erhält einen Eindruck von der damaligen Lebensweise. Der Garten ist nett angelegt. Die alte Poststation ist auf jeden Fall den kurzen Abstecher wert.

Alte Poststation in Tintagel

Alte Poststation in Tintagel

In Padstow angekommen sind wir an Hafenpromenade flaniert. Padstow ist ein Tourismusort. Hier gibt es viele kleine Geschäfte und einen netten kleinen Hafen. Ein kleiner Spaziergang lohnt hier auf jeden Fall. In diesem Ort hat Rick Stein sein Imperium. Er ist als Quereinsteiger zum besten Fischkoch Englands aufgestiegen. Inzwischen hat er mehrere Lokalitäten in Padstow, das Fischlokal und die Patisserie haben wir gesehen, aber nicht ausprobiert. Statt dessen waren wir Tee trinken. Es gab Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream und Schokotorte. Nun ratet mal, wer sich was bestellt hatte. :-) Lecker war beides!

Ralf lernt Auto fahren. Gegen Abend sind wir hinter einer Fahrschule hergefahren, als Ralf ganz erfreut feststellte, dass er besser Auto fahren kann als der Fahrschüler, der beim Anfahren zwei Mal den Motor abgewürgt hatte. Das gab Julia schon zu denken, da Ralf mit einem Linkslenker immerhin schon 10 Jahre Fahrpraxis hat.

Die Bedruthian Steps sind im Reiseführer ganz groß angegeben, allerdings ist das uns nicht so ganz klar, warum. Man hat hier eine schöne Küste, aber die besonderen Felsen, auf denen der Riese aus dem Meer gestiegen sein soll haben wir nicht eindeutig identifizieren können. Wir haben jedenfalls gelernt, nicht immer den erstbesten Parkplatz anzufahren, so mussten wir nämlich extra zahlen, der zweite wäre für uns kostenlos gewesen.

Bedruthian Steps

Bedruthian Steps

Wir sind bis St. Ives durchgefahren und haben die erste zweispurige Straße in Süd-West-England gefunden. So lässt es sich gut vorwärts kommen. In St. Ives haben wir ein nettes B&B gefunden, das nur den Haken hatte, dass die Toilette nicht auf dem Zimmer war und mit mehreren zu teilen war. War aber völlig unproblematisch. Die Besitzerin war dafür herzlich und hilfsbereit und beantwortete alle unsere Fragen geduldig. Wir haben ein Zimmer mit einem wundervollen Blick über eine tolle Bucht mit einem klasse Sandstrand.

St. Ives ist eine nette kleine Stadt mit einer belebten Hafenpromenade. Hier gibt es viele Shops, die auch noch spät abends offen haben. In den beliebten Restaurants sollte man entweder einen Tisch bestellen oder entsprechend früh oder spät kommen. Wir waren spät genug dran (20:45 Uhr), so dass wir im Beach Restaurant nach einigem Warten einen Tisch bekommen haben. Zur Feier des Tages - wir sind immerhin schon eine ganze Woche verheiratet – gab es eine Fish Chowder für beide. Das war eine leckere Cremesuppe mit ganz vielen Fischstücken, Muscheln und Krabben. Extrem lecker!

Zur Hauptspeise hatten wir beide Fisch bestellt. Ralf hatte einen Monkfish, Julia ein Trio aus drei verschiedenen Fischsorten. Wie so oft hatte Julia Pech und aus allen Fischen kamen mehrere Gräten heraus. So bei jedem Bissen eine, so dass Julia recht schnell keinen Appetit mehr hatte. Witziger Weise aß Ralf dann noch von Julias Portion und fand keine einzige Gräte mehr.

Wir sind dann noch ein bisschen an der Promenade entlang gebummelt, bevor wir gemütlich wieder zu unserem B&B gelaufen sind.

3 Antworten zu “Endlich in Cornwall!”

  1. Ralf sagt:

    Falls ihr unsere Artikel diskutieren wollt, könnt ihr auch gerne die Kommentar-Funktion benutzen!

  2. Dieter sagt:

    “Tee mit Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream”….. Schmaaaacht!!!!!
    Davon träum ich noch heute, nach fast 40 Jahren!

  3. Rainer und Andrea sagt:

    grins
    bei uns ist es auch immer so…
    Andrea hat den Fsich mit Gräten und wenn ich dann esse, habe ich keine Einzige davon !
    GLG

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