Montag, 29.08.2011 – Wir finden immer noch Neues in der Stadt
Heute wollten wir nicht im Hotel frühstücken und trafen uns deshalb schon vor unseren Zimmern. Gemeinsam suchten wir ein kleines Cafe, in dem wir uns unser Frühstück bestellten. Für Andrea und Julia gab es Porridge mit frischem Obst, absolut lecker. Ralf entschied sich für die obstfreie Variante Porridge mit Honig. Anschließend gab es noch Toast. Rainer genoss ein typisches gekochtes Frühstück. Das gehört zu jedem Schottlandbesuch einfach dazu.
Anschließend trennten wir uns. Andrea und Rainer ging zum Castle und in die St. Giles Cathedral. Julia und Ralf fuhren erst einmal ein Stück bei einer Stadtrundfahrt mit und wanderten dann das kurze Stück auf den Carlton Hill. Von dort oben hat man eine tolle Sicht über Edinburgh. Dort oben gibt es einen netten Rundweg und die Möglichkeit auf einen Turm zu steigen. Dies ließen wir aus, da dort zu viele Besucher waren.
Mit einem anderen Bus fuhren wir zurück zur Waverley Station. Von dort ging es zu Jenners, einem sehr alten Kaufhaus. Dies ist auch in Teilen des Gebäudes noch zu sehen. Ein Besuch zum Schauen lohnt sich, für die Damen auch zum Shoppen. Jenners ist mit dem Breunigerland vergleichbar, dort bekommt man alles.
Am Montag waren noch einmal an einigen Stellen in der Stadt Aufführungen des Fringe Festivals. Wir sahen einer Akrobatikaufführung mit Jonglageeinlagen zu. Sie war gut gemacht.
Unser nächstes Ziel war die Camera Obscura. Das Gebäude liegt direkt unter dem Castle. Zu Beginn sahen wir uns eine Vorführung der Camera Obscura an. Hier zu wird mit Hilfe eines Spiegels auf dem Dach des Gebäudes über Linsen ein Bild auf einen darunter stehenden Tisch projiziert. Hierzu wird der Raum komplett abgedunkelt. Es ist faszinierend, wie viele man über eine solche Konstruktion von der Außenwelt einfangen kann.
In den weiteren Stockwerken waren verschiedene Lichtspiele, Spiegel, Wärmebildkameras oder interessante Bilder zu sehen. Häufig gab es auch interaktive Objekte. Für uns war vieles nicht neu, aber trotzdem noch einmal nett zu sehen. Für Kinder ist dies hier super.
Um unseren Magen vor der nächsten Whiskyprobe wieder etwas zu füllen, stärkten wir uns im “The Hub”, wo Andrea und Rainer wieder zu uns stießen.
Unser letztes Ziel für heute war das Scotch Whisky Heritage Centre. Hier hatten wir bei unserem ersten Besuch in Edinburgh schon einmal eine Führung gemacht. Da hier alles umgebaut wurde, war es auch für uns komplett neu. Ob wir es besser oder schlechter finden, wissen wir nicht so genau, komplett begeistert hat uns nur die unglaubliche Sammlung von ca. 3500 Flaschen. Diese gehört Diageo und da Diageo Haupteigentümer des Heritage Centres ist, wird die Sammlung hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nach der Tour gab es noch ein Tasting von jeweils vier verschiedenen Whiskys. Andrea entschied sich für Variante mit Whiskys aus vier verschiedenen Regionen (Lowland, Highland, Speyside und Islay). Ralf und Rainer nahmen vier verschiedene Arten des Whisky (Single Malt, Blended, Blended Malt und Single Grain). Julia entschied sich für vier in verschiedenen Fässern nachgereiften Whiskys (Sherry, Bourbon, Portwein und ein “normales” Weinfass, das wir vergessen haben). Diese vier haben wir gemütlich genossen.
Auf dem Weg vom Heritage Centre zu unserem Restaurant kamen wir noch an einigen Veranstaltungen des Fringe vorbei. Manche Vorstellungen sind doch eher befremdlich. Wir sahen wir z.B. einen Darsteller der mit einem Messer, einer Handgranate und einer laufenden Motorsäge jonglierte. Es gab aber zwei Jungs, die sich einen Tennisschläger einmal vom Kopf bis zu den Füßen über den Körper streiften.
Wir sind dann direkt zum Abendessen gegangen. Im Albanach hatten wir morgens schon einen Tisch reserviert. Nach einem leckeren Essen teilten wir uns noch einen Nachtisch, bevor wir uns noch einen Whisky genehmigten.
Den kurzen Weg zu unserem Hotel schafften wir danach ganz locker (es waren ja auch nur 50 Meter).
Auf eigene Faust, der Landessprache gerade so mächtig, dass man nicht verhungert, waren wir im Castle unterwegs (Der Eintritt hätte 15 Pfund pro Whisky-Nase gekostet und warum wir umsonst drin waren, sagen wir hier nicht *ätsch*)
Sehr imposant und ich würde es gerne wieder besuchen. Auch der Umstand dass das Cafè im Innenhof Wert auf Bio-Produkte legt, fand ich im Zeitalter des Nepps als sehr angenehm. Entsprechend lecker war auch die Soup of the Day, und der anschliessende Kuchen. Während draussen ein affenkalter Wind um das Castle brauste, liesen wir es uns gut gehen. (gefühlte -30°, tatsächlich doch eher bei +10°C) By the Way…
Einheimische Schotten waren sofort erkennbar:
Touristen: Wintersschuhe, Fliesjacke, Regenjacke, Schal und Wollmütze.
Schotten: Barfuß, Flipflop’s, Trägershirt und kurze Hosen !
Das Scotch Whisky Heritage Centre war toll, zuerst so eine Art Geisterfahrt in Holzfässern durch die einzelnen Stationen der Whiskyherstellung, dann ein Probierraum mit Duftkartons die entsprechend der Regionen rochen. Dann der Traum eines jeden Whiskyfans - die Ausstellung die unsere Joungsters oben bereits beschrieben haben. (Z.T. aus dem Jahr 1897 !!)
“Los schliesst mich hier ein”, dachte ich nur…
Von den vier Leckerlies war Andrea’s Favorit der Glen Deveron 10yo. Diesen werden wir bestimmt noch besorgen.
Ich fand bei meinen diese Faßabfüllung sehr gut. (Ralf - was war das noch für einer ? Du hast die Liste)
Abends im Albanach - probierte ich einen 25-jährigen Bunnahabhain… hmmmmm ! Das Essen war auch lecker - nur mal so am Rande bemerkt.
LG Rainer und Andrea