Tag der Castles

Freitag, 26.08.2011 Oban – Edinburgh

Nach einer kurzen Nacht gab es bei Maureen noch ein gutes Frühstück. Die Frau ist herzlich, aber teilweise etwas verplant.

IMG_3583 Wir liefen zu einer Burgruine, die den Eingang zur Bucht von Oban überragt. Dunollie Castle ist nicht mehr besonders gut erhalten und der kurze Aufstieg zur Ruine ist alles andere als gut begehbar, aber man hat von dort einen tollen Ausblick, auch auf die Insel Mull.

Anschließend waren wir die ersten Besucher an diesem Morgen im Dunstaffnage Castle. Dies ist schon im 13. Jahrhundert errichtet und IMG_3619 für verschiedenen Funktionen genutzt worden, als Wohnburg, zur Verteidigung und als Gefängnis. Die bekannteste Gefangene war Flora McDonnald, die Bonnie Prinz Charlie bei der Flucht nach Frankreich maßgeblich half, nachdem er die Schlacht von Culloden verloren hatte.
Bei dieser Ruine stehen noch die Außenmauern, so dass man eine gute Vorstellung von der Größe erhält. Zusätzlich steht noch ein Turm, der jedoch nicht wie die restliche Burg Historic Scotland gehört, sondern jemand anderem. Man sieht dies direkt, da der Turm wenig authentisch verputzt wurde.

IMG_3647 Zur Burg gehört noch die Ruine einer Kapelle. Hier ist aber auch nicht mehr viel zu sehen.

Nach Dunstaffnage Castle überlegten wir einige Zeit, was wir noch unternehmen wollten, da wir am Tag zuvor so viel gemacht hatten, dass wir auch schon vom heutigen Programm einiges “erledigt” hatten. Man hat so viele Möglichkeiten, aber so richtig schlüssig waren wir uns nicht. So entschieden wir uns erst einmal loszufahren und unterwegs zu schauen, was wir noch unternehmen wollen.

Als wir das Hinweisschild zu Doune Castle entdeckten, entschieden wir uns, dieses noch anzuschauen. Da hier eine Hochzeit stattfand, wurden wir von einem Dudelsackspieler empfangen, der alle Gäste mit seinem Spiel begrüßte. Von Doune Castle ist noch recht viel erhalten, jedoch waren einige Bereiche aufgrund der Hochzeit für Besucher nicht IMG_3667zugänglich. Wir konnten einmal auf das Dach steigen und die Aussicht genießen, sowie den Thronsaal, die Kapelle und die Gemächer der Dame des Hauses ansehen. Außer im Thronsaal sieht man vor allem Außenmauer. Als es dann anfing, zu donnern, schauten wir dass wir Land gewannen. Die Braut, die zu diesem Zeitpunkt schon 40 Minuten überfällig war, fehlte immer noch. Als wir im Auto saßen, fing es an, wie aus Kübeln zu schütten. Zwischendurch kamen auch Hagelkörner dazu, so dass es draußen richtig ungemütlich wurde. Auf unserem Rückweg durch die Stadt kam und der Hochzeitstross mit der Braut entgegen. Wäre sie pünktlich gekommen, hätte sie nicht im strömenden Regen zur Burg laufen müssen. Manchmal zahlt sich Pünktlichkeit auch aus.

Als wir kurz vor Edinburgh ankamen, entschieden wir, Andrea und Rainer vom Flughafen abzuholen, da wir ziemlich zeitgleich mit ihnen am Flughafen sein würden. Es war schon auch interessant, mal nicht zum selbst ankommen oder abfliegen auf diesen Flughafen zu kommen. Der Flug aus Memmingen war etwas verspätet, aber hatte die beiden an Bord. So konnten wir, nachdem wir ihren Koffer noch zu unseren beiden gequetscht hatten, los Richtung Innenstadt.

Mit zwei Navis im Auto sollte es eigentlich kein Problem sein, das Ziel zu finden…denkste! Leider verloren beide Navis regelmäßig das GPS-Signal zwischen den hohen Häuserfronten, so dass wir am Ende doch wo ganz anderes waren, als wir wollten. Zusätzlich war aufgrund der Festivals noch so viel los in der Stadt, dass man ständig auf die vielen Menschen aufpassen musste. Andrea und Rainer bekamen so unfreiwillig schon eine erste Stadtrundfahrt. Nach einmal größer im Kreis fahren, kamen wir auch an und durften unser Auto im Parkhaus abstellen. Unsere Zimmer sind großzügig und liegen direkt nebeneinander.

Abends waren wir im Cellar Door essen. Dies ist ein super leckeres Restaurant, dass wir noch vom letzten Jahr her kennen. Es gab für uns alle Vier das Drei-Gang-Überraschungsmenü. Man kann bei der Bestellung Dinge ausschließen, die man nicht essen möchte oder darf, alles weitere bleibt dem Koch überlassen. Als Vorspeise gab es dann eine Hühnchensalat, zur Hauptspeise Schweinebauch und als Nachtisch eine Pinienkern-Tarte mit selbst gemachten Ingwereis. Richtig lecker, aber wir platzen dafür auch fast.

Zeitgleich zum Military Tattoo findet auch ein Straßenkunstfestival “Fringe” statt. Überall auf der Royal Mile und an anderen Stellen in der  Stadt sind irgendwelche Künstler unterwegs, bei welchen man einfach stehen bleibt und eine Weile zuschaut und weiterläuft. Gesehen haben wir schon Breakdancer, Ballartisten, … Etwas nervend sind die vielen, vielen Leute, die einem irgendwelche Flyer für Veranstaltungen andrehen wollen. Die Stimmung ist dafür absolut gigantisch. So viele Menschen haben wir in Edinburgh bei weitem noch nie erlebt. Krass ist auch das massive Polizeiaufgebot. Vor allem am oberen Ende der Royal Mile, in der Nähe der Castles sind Sicherheitskräfte und Polizisten richtiggehend versammelt. Zum Castle darf man während der Vorstellung nicht hoch. Wir liefen soweit uns die Ordner ließen und konnten auch schon Dudelsackklänge hören. Das wird morgen ein tolles Erlebnis, wenn wir selbst zur letzten Vorstellung des diesjährigen Tattoos gehen.

Nach so vielen Erlebnissen ließen wir den TIMG_3680ag in der Hotelbar ausklingen und verabschiedeten uns dann nicht allzu spät in unsere Betten.

Auf diesem Bild sieht man rechts einen rot erleuchteten Turm, links daneben befindet sich auf halber Höhe, quer beleuchtet die Tribüne vom Tattoo. Auch einige gelb gekleidete Sicherheitskräfte kann man auf dem Foto sehen.

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