Montag, 15.08.2011 Böblingen – Düsseldorf – Edinburgh – Stevenston
Endlich Urlaub!
Gestern morgen hatte alles nicht so richtig entspannt angefangen. Ralf wollte wie immer Online einchecken und stellte dabei fest, dass unser Anschlussflug statt wie gebucht um 10 Uhr ab Brüssel erst um 16 Uhr gehen sollte. Das hätte unseren gesamten Tagesplan für heute durcheinander gebracht. Wir entschieden dann, dass wir bei der Lufthansa anfragen wollten, wie denn das sein kann, da wir erst in der Reiseerinnerung am Samstag die Info über die Flugverschiebung erhalten hatten. Lufthansa teilte Ralf mit, dass der Flug bereits im Februar gestrichen wurde und unser Reiseveranstalter (ebookers) die Umbuchung bestätigt hatte. Wir hatten somit eigentlich keinen Anspruch auf eine Umbuchung. Kulanterweise hat uns Lufthansa trotzdem noch die Möglichkeit zur Umbuchung gegeben und wir konnten uns aussuchen, wie wir denn nun fliegen wollten. So sind wir nun statt über Brüssel über Düsseldorf geflogen, was wir vom letzten Jahr schon kannten.
Rosi und Dieter fuhren uns im strömenden Regen zum Flughafen nach Stuttgart, wo wir eine Kleinigkeit frühstückten. Von Stuttgart flogen wir mit Contact Air nach Düsseldorf, wo wir super pünktlich landeten. Von oben hatten wir einen tollen Blick auf Böblingen, Sindelfingen und konnten sogar noch Leonberg entdecken. Ralf wollte jedoch nicht zur Arbeit und ist an Board geblieben.
In Düsseldorf kannten wir uns im Lufthansa Terminal noch vom letzten Jahr aus. Nach einem kleinen Snack ging es auch schon weiter nach Edinburgh. Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein landeten wir in Edinburgh. So eine ruhige Landung hatten wir hier noch nie!
@ Rainer und Andi: Nehmt Sitze auf der linken Seite in Flugrichtung, da könnt Ihr einen schönen Blick über die Stadt haben, wenn es nicht bewölkt ist.
Das Mietwagen abholen war dieses Mal etwas komplizierter. Wir bekamen einen Kia Rio. Der Kofferraum war allerdings so klein, dass wir unsere beiden Koffer nicht unterbrachten. Nach kurzem Überlegen, nahmen wir uns die Zeit und gingen noch einmal zurück und fragten, ob wir vielleicht einen anderen Fahrzeugtyp aus der Kompaktklasse mit etwas größerem Kofferraum haben könnten. Europcar ging darauf sofort ein und wir bekamen einen Golf.
Glücklich und zufrieden fuhren wir nun los. Ralfs Handy diente als Navi und leistete uns gute Dienste durch Glasgow. Zwischendurch regnete es immer wieder, teilweise auch recht stark.
Unser erstes Ziel war Culzean Castle. Dieses Herrenhaus mit riesiger Parkanlage wird vom National Trust verwaltet. Da die Gebäude leider nur noch zwei Stunden offen waren, besichtigten wir sofort das Castle. Es ist aus unserer Sicht mehr ein Herrenhaus als ein Schloss, direkt an der Küste gelegen mit einem Blick auf die Insel Arran und die Halbinsel Kintyre. Beides werden wir in den nächsten Tagen auch noch besuchen. Da es etwas trüb war, war der Kontrast für Fotos über diese Distanz zu gering.
Culzean Castle hat viele sehr hohe Räume mit z. T. herrlichen Stuckdecken. Insgesamt sind die Räume liebevoll restauriert worden. Teilweise wurden Damasttapeten verwendet, viele Originaleinrichtungsgegenstände verwendet und die Funktionalität und Einrichtung der Räume auf Infoblättern gut beschrieben. Beeindruckt hat Julia eine Babywiege, diese ist in Form eines kleinen Schiffes hergestellt worden und wurde auch in dieser Funktion genutzt. Spannend ist auch das Klingelsystem, mit dem die Herrschaft ihre Diener rufen konnte. In einem Zimmer war sogar rechts und links des Bettes eine Klingelschnur angebracht, damit die Herrschaft das Bett nicht verlassen musste.
Interessant war auch die Küche mit den vielen blank polierten Gefäßen und Kochstellen. Wie jedes Mal beim National Trust faszinierten uns die vielen, vielen Freiwilligen, die vor Ort die Besucher informierten. Leider darf man auch in diesem Jahr in den Gebäuden des NTS (National Trust of Scotland) keine Fotos machen.
Da wir heute noch nicht richtig gegessen hatten und es mittlerweile schon kurz vor 17 Uhr deutscher Zeit war, gingen wir in das Cafe im Castle und genehmigten uns eine Linsensuppe.
Anschließend wanderten wir ein bisschen in den Garten herum. Beeindruckend war das Cameliahaus von außen (eigentlich eine Orangerie) mit den vielen Fenstern. Richtig toll waren die Walled Gardens, in welchen wir gerne viel mehr Zeit gehabt hätten, um die vielen verschiedenen Blumen länger genießen zu können und die vielen sich bietenden Motive fotografieren zu können. Hier könnten wir locker einen Tag mit fotografieren zubringen. Unsere kleine Wanderung führte uns weiter zum Schwanensee. Dieser machte seinem Namen alle Ehre. Wir konnten noch “hässliche Entleins” bewundern und schöne weiße Schwäne. Hier kamen zumindest bei Julia die Kindheitserinnerungen an das Buch “Das hässliche Entlein” zu Tage.
Es gab auch noch einen Wildtierpark, jedoch meinten diese Tiere es nicht besonders gut mit uns und streckten uns nur die Hinterteile vor die Linse.
Nach diesem wunderschönen Nachmittag, bei strahlendem Sonnenschein, fuhren wir auf einer Küstenstraße mit wunderschönem Blick auf das Meer Richtung Stevenston, wo wir in einem Farm-House B&B übernachten wollten. Ralf entdeckte das Farm-House auch sofort, so dass wir nicht lange suchen mussten.
Unser Zimmer ist neu eingerichtet, sehr gemütlich und hellhörig. Wir bekommen jeden mit, der die Treppe hoch oder runterläuft. Vermutlich werden das jetzt aber nicht mehr so viele sein, oder eher hoffentlich!
Da wir morgen die Fähre nach Arran erreichen wollte, riet uns die Vermieterin des B&B doch heute Abend noch die Tickets zu holen und in Ardrossan Abend zu essen. Wir sind dann auch zum Fährterminal gefahren, konnten die Tickets aber nicht mehr abholen, da es bereits geschlossen war.
Dafür gab es im Cecchinis leckeres italienisches Abend essen, mit sehr viel Knoblauch bei Julia. Ralf wird wohl heute Nacht leiden müssen.
Drückt uns für morgen die Daumen, dass wir nicht seekrank werden!