Samstag, 25.09.2010
Nach einem etwas hektischem Frühstück, da das Hotel voll besetzt war, starteten wir direkt zur Dunkeld Cathedral. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch am alten Stadtzentrum vorbei. Direkt neben dem Marktplatz steht der “Ell Shop”, der so genannt wird, da an der Wand die genormte Elle, also das alte Längenmaß, angebracht ist, gegen die sich jeder Händler messen lassen musste.
Zufällig war der “Tag der offenen Kirche” in Dunkeld, so dass wir nicht nur die Ruine der Kathedrale besichtigen konnten, sondern auch den Turm der Kathedrale besteigen konnten. Der Aufstieg war abenteuerlich, da sehr eng und uneben. Die Aussicht war aber wundervoll, insbesondere da wir durch das gute Wetter auch eine tolle Sicht hatten. Ansonsten ist leider auch von dieser Kathedrale nach der Reformation nicht viel übrig geblieben und man durfte wegen Sicherheitsbedenken das Kirchenschiff nicht betreten.
Danach sind wir noch kurz in die noch genutzte Kirche von Dunkeld gegangen, die direkt an eine Wand der Ruine der Kathedrale angebaut ist. Hier konnten wir eine Gruppe von Damen und Herren bewundern, die mit verschiedensten Glocken und Glöckchen Musik machten. Durch die gute Akustik in der Kirche war dies sehr schön anzuhören.
Da wir auf dem Weg keine großartigen Sehenswürdigkeiten ausmachen konnten und ein wenig Strecke Richtung Flughafen machen wollten, fuhren wir direkt zur Glenkinchie Destillerie süd-östlich von Edinburgh. Diese ist durch die Nähe zu Edinburgh sehr touristisch aufgemacht und man durfte leider wieder mal keine Fotos machen. Dafür gab es am Anfang ein schön gemachtes Modell einer Destillerie, das sehr detailreich ist und auch fotografiert werden durfte.
Die Destillerie zeichnet sich durch die größten Brennblasen in Schottland aus, die erste Brennblase hat 30000l Volumen, die zweite immer noch 21000l. Für diese Größe sind sie eigentlich recht niedrig, wodurch der aus Ralfs Sicht nicht ganz Lowland-typische Geschmack zustande kommt. Viele halten Glenkinchie aber für einen typischen Lowland-Vertreter und so wurde Glenkinchie auch in die Serie der Classic Malts gewählt. Leider durfte man auch nicht in ein Lagerhaus, dafür durfte man aber in der Bar nahezu jeden Whisky des Konzerns, zu dem Glenkinchie gehört, probieren.
Danach wollten wir eigentlich zum House of the Binns fahren, einem alten Landsitz, der noch teilweise bewohnt wird, dabei fuhren wir aber zufällig direkt an unserem B&B vorbei, das wir aufgrund des Wochenendes direkt am Morgen in der Tourist Info in Dunkeld gebucht hatten. Dies nutzten wir, um direkt unsere Koffer abzustellen.
Das B&B gehört zu einem Bauernhof und war wunderschön aufgemacht. Da das Haus auf einem Hügel mitten im Nirgendwo lag, hatte man einen traumhaften Ausblick bis zum Firth of Forth.
Danach ließen wir uns den Weg zum House of the Binns kurz erklären und fuhren hin. Man kann diesen Landsitz nur mit einer Führung besichtigen, wir hatten aber eine sehr kleine Führung erwischt und waren nur insgesamt 4 Personen. Im Haus waren sehr viele Möbel und Accessoires, zu denen unsere Führerin nette Geschichten erzählen konnte.
Danach gingen wir noch zu einem Turm, den ein früherer Besitzer des Landhauses wegen einer Wette errichten ließ: Vier Gentleman wetteten, wer den günstigsten falschen Turm (also ein Turm ohne echte Funktion) bauen könne. Auch hier hatte man eine schöne Aussicht. Im Garten waren außerdem sehr viele schöne Pfauen unterwegs, sogar einige Pfauen-Küken.
Da wir von Fuß des Turmes, den man leider nicht besteigen durfte (oder vielleicht auch gar nicht konnte?), bereits das naheliegende Blackness Castle sehen konnte, fuhren wir dort noch kurz vorbei. Leider war es bereits geschlossen. Die Lage des Blackness Castle direkt am Firth of Forth ist sehr schön, aber ansonsten schien es nicht so interessant zu sein.
Vor der Rückfahrt wollten wir uns noch stärken und gingen nach einem kurzen Stopp bei Sainsbury, wo Julia sich noch Tee zum Mitnehmen nach Deutschland besorgte, zu einem indischen Restaurant, das uns vom Eigentümer des B&B empfohlen worden war. Von außen sah es eher nach einer Spielhölle aus, das Essen war aber ausgezeichnet. Nach der Rückfahrt begann der schlimmste Teil des Urlaubs: Packen für den Heimflug.