Fort Augustus nach Dunkeld

Freitag, 24.09.2010

Dieses Frühstück ist definitiv eine Erwähnung wert: Wir durften uns am Abend vorher aus verschiedenen Frühstücks-Varianten eine aussuchen. Ralf hatte Käse und Schinken,  Baguette und viele frische Früchte. Julia wählte das süße Frühstück mit Croissant und zwei anderen süßen Teilchen und vielen Früchten.

Julia wünschte sich noch eine Fahrt durch die Highlands, damit wir abschließend noch einmal etwas Natur genießen konnten.

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Entlang an verschiedenen Lochs z. B. Loch Lochy, vielen kleinen Wasserfällen, die direkt neben der Straßen herabflossen und Bergen, gelangten wir zum inoffiziell höchsten Ort und zur höchsten Destillerie in Schottland: Dalwhinnie.

IMG_9431In dieser Destillerie gibt es nur zwei stills, die dafür sehr groß (spirit still 16000l) sind. Die stills sind recht niedrig im Vergleich zur Größe und beide stills sind in einfacher “Zwiebelform” ohne Ausbuchtungen. Auf Nachfrage durften wir ins Lagerhaus, das normalerweise nur durch eine Glasscheibe besichtigt wird. Da wir schon viele Destillerien gesehen hatten, machte uns die teilweise schwerverständliche Aussprache des Guides nicht ganz so viel aus. Fotos gibt es hier leider keine, da auch hier Fotos nicht erlaubt waren. 
Versuchen durften wir einen 15-jährigen Whisky, der mit ein wenig Wasser ziemlich lecker schmeckte.

Von Dalwhinnie gelangt man auf dem Weg Richtung Süden auf eine vierspurige Passstraße, die A9. Die Passstraße ist sehr breit und gut IMG_9444ausgebaut und wurde ursprünglich von General Wade zur Befriedung der Highlands angelegt. Auch heute erkennt man noch, warum diese Leistung extrem hoch war. Man sieht an vielen Stellen, welche Gesteinsmengen weggesprengt werden mussten, um überhaupt die Straße bauen zu können. In dieser Region stehen eigentlich keine Bäume mehr, was den Highlands den Eindruck einer Hochgebirgsregion vermittelt, tatsächlich ist man an den höchsten Stellen der Straße ca. 460 Meter hoch und die Berge überragen einen nicht um sehr viel.

IMG_9468Durch die gut ausgebauten Straßen gelangten wir sehr schnell zu Blair Castle. In diesem Castle werden direkt im Eingangsbereich sehr viele Waffen gezeigt. Ebenfalls sehenswert sind die Räume mit Stuckdecken und Bordüren.

Dieses Castle ist wirklich empfehlenswert, auch wenn es eine Schloss im Privatbesitz ist und deshalb keine unserer Mitgliedschaften beim Eintritt halfen. Es ist der Sitz der Atholl Highlanders, der letzten Privatarmee Schottlands.
IMG_9464Mehrmals täglich spielt ein Dudelsackspieler einige Minuten direkt vor dem Castle. Während wir dem Dudelsackspieler zuhörten konnten wir die frei laufenden Pfauen beobachten. Ein Rad hat leider keiner geschlagen.

 

Abschließend haben wir noch eine Spaziergang zum und durch einen schönen parkartigen Garten gemacht. Im Garten ist ein recht großer See angelegt, in dem viele Enten und einige Schwäne schwammen bzw. auf den Wiesen herumliefen. Im Winter wurde hier früher öfter Curling auf dem zugefrorenen See gespielt. Hier erfuhren wir auch, dass Curling in Schottland ein Volkssport ist und deshalb in vielen Häusern einfach Curlingsteine liegen.

Eine letzte Destillerie wollten wir dann doch noch besichtigen und nachdem wir in Pitlochry bei unserem letzten Schottlandaufenthalt die Edradour-Destillerie schon besichtigt hatten, steuerten wir die Blair Atholl Destillerie an.

IMG_9526Es fand dann auch noch eine Führung an diesem Tag statt, die eine der Größten (bezogen auf die Anzahl der Teilnehmer) unseres ganzen Urlaubs wurde. Insgesamt gab es wenig Spannendes zu sehen, aber dafür hatten wir einen witzigen Guide, der eigentlich alle Worte zur Whiskyherstellung in Deutsch und Spanisch konnte. Bei Blair Athol wird sehr viel Whisky für den Blend Bells hergestellt. Blair Athol steht auch als Bestandteil auf Bells darauf. Wir konnten leider in den mashtuns und den washbacks nichts mehr sehen, da beide schon leer war. Die Brennblasen sahen ähnlich aus wie bei Dalwhinnie, waren aber etwas kleiner. Es gab hier wieder zwei wash stills und zwei spirit stills, also insgesamt vier stills. Bei der Führung wurde uns auch gezeigt, wo das Wasser für den Whisky herausgefiltert wird. Hier konnten wir die noch die Abfüllanlage bewundern und die Lagerräume sehen. Die Besonderheit bei Blair Athol ist, dass für die Lagerung nur Sherry- Fässer und diese nur einmal verwendet werden. Anschließend werden die Fässer weiter verkauft. Auch hier gab es ein Probiererle, einen 12-jährigen Blair Athol. Der Whisky ist nicht schlecht, Ralf mochte ihn recht gern. Unser Guide ließ noch verlauten, dass auch ein Blend sehr gut sein kann und man aufpassen sollte, dass man nicht Whisky-snobbisch wird und einem Blend gegenüber einem Single Malt keine Chance gibt.

Nach einigem Hin- und Herdiskutieren entschieden wir uns für eine Weiterfahrt nach Dunkeld. Dort angekommen wollten wir uns ein B&B suchen, stellten aber fest, dass es dort keine B&Bs dort gibt, sondern nur Hotels. Im Royal Dunkeld Hotel bekamen wir das letzte Zimmer. Das war es aber von der Lage hergesehen auch, 3. Stock ohne Aufzug, das letzte Zimmer vor der Feuertüre am Ende des Ganges. Das Zimmer war ok, allerdings war das Bad recht eng. Abends genehmigten wir uns im Hotel das Abendessen und fanden es sehr lecker. Ralf orderte noch einen Famous Grouse Whisky. Das ist ein Blended Whisky, der allerdings gar nicht so schlecht war. Famous Grouse ist der meistverkaufte Blend in Großbritannien. Nach einem eher gemütlichen Abend gingen wir dann auch früh zu Bett.

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