Inverness nach Fort Augustus über Golspie

Donnerstag, 23.09.2010

Das Frühstück war in Ordnung, aber generell würden wir das Guest House nicht weiterempfehlen.

Von Inverness aus fuhren wir zu Glenmorangie, wo wir aber erst mal keine Tour bekamen, die Tour sei um zwei nach 10 Uhr schon weg und es gäbe auch keine Chance noch zur 10 Uhr Tour hinzuzustoßen. So entschieden wir uns, erst einmal weiter zu fahren. Die restlichen Tour-Zeiten für den Tag ließen wir uns uns noch geben.

Bis Dunrobin Castle kamen wir noch an schönen Flecken vorbei, da es die meiste Zeit leicht regnete, war aber unsere Lust auszusteigen und etwas zu laufen nicht groß. Dunrobin Castle bietet die Besichtigung des Schlosses und der Gärten sowie eine Falknerei an. Wir besichtigten zuerst die Räume im Schloss. Das Schloss hat teilweise wundervolle Stuckdecken und Einrichtungsgegenstände, die sehr schön zu betrachten sind. Julia lästerte irgendwann, dass wohl immer ein Anbau hinzukam, wenn der Platz für die ganzen Portraits ausging. Das stimmt so nicht ganz, aber Portraits konnte man sehr viele bewundern. Nicht alle waren aus heutiger Sicht vorteilhaft. Leider darf man auch hier nicht fotografieren.

Nach der Besichtigung der Innenräume, von welchen man einen schönen Blick über den Garten hat, sind wir in den Garten hinuntergestiegen und haben hier noch ein wenig Zeit verbracht, bis die Vorführung der Falknerei begann. Inzwischen hatte es komplett aufgehört zu regnen und die Sonne versuchte hin und wieder zwischen den Wolken hervorzuschauen.

IMG_9211 Vom Garten aus hat man einen traumhaften Blick auf das Schloss, es wirkt wie ein Märchenschloss. Allein für diesen Blick lohnte sich der Eintritt.

Die Falknerei bietet zweimal täglich Vorführungen an. In unserer Vorführung kamen ein Adler, eine Eule und zwei Falken zum Einsatz. Der Adler und die Eule landeten regelmäßig beim Falkner auf dem Arm, die Falken schossen immer nur vorbei, wenn es etwas zu essen gab. Die Vorstellung dauert beinahe eine Stunde und war klasse anzusehen.

Wir fuhren zurück zu Glenmorangie und besorgten Karten für die Tour um 14 Uhr. Da wir nur noch eine knappe Stunde Zeit hatten, fuhren wir direkt ins benachbarte Tain, um dort eine Kleinigkeit zu essen.

Im St. Duthus gab es für uns einen Burger. Dieser Burger enthielt eine Scheibe Schinken, dann angebratenen Speck und ein Fleischküchle. Bei soviel Wust und Fleisch ging das bisschen vorhandener Käse unter. Das war mal eine etwas andere Variante, aber gut war er, vor allem als Grundlage für die nächste Destillerie-Tour.

Bei Glenmorangie war es mit der Teilnehmerzahl mit 10 Personen eine der größeren Touren. Bei Glenmorangie durften wir die Gerstenmalz-IMG_9376 Lager-Tanks stehen, sowie die üblichen Bereiche, Maischtank, Gärtanks aus Stahl, Brennblasen (stills) und den spirit safe. Interessant sind hier die stills, da sowohl die wash stills als auch die spirit stills extrem hoch sind und sich in der Größe kaum unterscheiden.

Glenmorangie verwendet im Gegensatz zu den Speyside-Destillerien hartes Wasser bei der Whisky Herstellung. Bei Glenmorangie endete die Führung mit einem Blick in ein Lagerhaus. Dieser Destillerie ist es wichtig, dass alle Lagerhäuser direkt am Meer liegen. Zur Lagerung werden vor allem Bourbon-Fässer verwendet, weniger Sherry-Fässer. Die Fässer werden auch nur maximal zweimal benutzt. Viele andere Destillerien benutzen die Fässer drei- oder sogar viermal. Glenmorangie bringt dafür regelmäßig besondere Abfüllungen mit Portwein, Madeira, etc. auf den Markt. Versuchen durften wir hier einen Quinta Ruban. Dies ist ein 12-jähriger Whisky mit Port-Finish. Der war sehr lecker, benötigte aber einen Schluck Wasser zum Aufschließen.

Bei Glenmorangie erfuhren wir, dass Ardbeg (auf Islay) auch zum Unternehmen gehört und Glen Moray im letzten Jahr verkauft wurde.

Da wir vor dem Berufsverkehr unterwegs waren, rutschten wir die Meilen nach Urquhart Castle am Loch Ness schnell herunter. Wir kamen noch trockenen Fußes ins Visitor Centre, allerdings kam dann  ein richtig starker Regenschauer herunter, so dass wir beschlossen, das Casle im Schnelldurchgang zu besichtigen. Im Gegensatz zu den anderen Ruinen, die von Historic Scottland betreut werden, merkt man hier, dass mehr für die Touristen getan wurde, wie z. B. geteerte Wege und ein großes Visitor Centre. Es gab hier auch wesentlich mehr Touristen als in anderen vergleichbaren Ruinen und der Preis war höher.

Irgendwann ließ der Regen etwas nach und wir konnten doch mit etwas mehr Ruhe das Castle anschauen. Da immer noch ein starker Wind ging, trockneten wir auch schnell wieder.

IMG_9403Das Castle ist ganz nett, aber besonders viel sieht man wirklich nicht mehr. Es fehlt auch eine Infotafel, auf der die Geschichte der Ruine etwas erläutert wird. Vermutlich hätte man sich dazu die Broschüre kaufen müssen. Jedenfalls hat man einen schönen Blick über Loch Ness, Nessie haben wir leider nicht entdecken können.

Auf Loch Ness werden auch Bootstouren angeboten, allerdings waren wir echt froh nicht auf diesen Booten zu sein, da aufgrund des Wetters doch ein größerer Wellengang war und die Boote gut durchgeschaukelt wurden.

Weiter an Loch Ness entlang gelangten wir nach Fort Augustus am südlichen Ende von Loch Ness. Dort fanden wir eine B&B direkt an der Hauptstraße mit W-Lan.

DSC07111 Abends sind auf den Tipp der B&B-Besitzer im Bothy essen gegangen. Vorher haben wir noch einen Abstecher gemacht und die Schleusen gezählt, die direkt hintereinander in der Stadt gelegen sind. Es sind fünf Stück. Das Essen im Bothy war gute schottische Hausmannskost und passte in Preis und Leistung perfekt. Als Abschluss genehmigten wir uns noch zwei Whiskys: Julia wählte einen Auchentoshan (12 Jahre) und fand ihn lecker. Für Ralf gab es einen Ardbeg (10 Jahre), der sehr torfig war. Das Wasser zum Aufschließen hat leider gefehlt…

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