Endlich Flitterwochen

Sonntag, 14.06.2009

Nachdem uns Rosi und Dieter heute morgen um kurz vor 5 Uhr schon zum Flughafen nach Echterdingen gebracht haben, sind wir mit KLM in einer Embraer 190 nach Amsterdam geflogen. Die Niederlande sind auch einmal eine Reise wert, die vielen Wasserläufe und kleinen Seen sind absolut faszinierend. In Amsterdam haben wieder einen neuen großen Flughafen kennen gelernt und hier lief auch mal alles völlig reibungslos ab. Nachdem wir mit einer für uns kleinen Maschine nach Amsterdam geflogen sind, wurde das Flugzeug von Amsterdam nach Bristol noch kleiner, eine Fokker 70 mit ca. 80 Sitzplätzen. Das Flugzeug ist so klein, dass es noch eine eigene ausklappbare Treppe zum Ein- und Aussteigen besitzt. Trotz des kleinen Flugzeugs hatten wir einen ruhigen Flug.

Mit Bristol hat zumindest Julia eine neue Flughafengröße (besser „Kleine“) kennen gelernt. In Bristol gibt es ein Terminal zu dem man vermutlich von jedem Flugzeugabstellplatz zu Fuß gehen kann. Als wir ankamen standen gerade mal zwei weitere Flugzeuge auf dem gesamten Gelände herum. Der Flughafen Bristol International liegt wunderschön im Grünen, direkt angrenzend liegt ein Golfplatz. Unsere Autovermietung haben wir auch schnell gefunden und konnten, nachdem alle Formalitäten geklärt waren und wir alle Vorfindeschäden geprüft hatten, losfahren.

Dank Dieters Navigationssystem kamen wir problemlos nach Bristol. Interessant sind die Geschwindigkeitskontrollen, die Geschwindigkeit wird durch Drähte gemessen, die quer über die Straße liegen. Das Navi gibt immer die zulässige Geschwindigkeit und warnt vor den „Blitzern“. Wir hatten die Anzeige nicht sofort auf Meilen umgestellt, war aber nicht schlimm, da unser Auto sowohl Meilen/pro Stunde als auch Kilometer/Stunden auf dem Tacho anzeigt. Unser Ford Focus fährt sich angenehm. Negativ überrascht sind wir von der Größe des Kofferraums. Unsere zwei Koffer passen gerade so rein.

Leider konnten wir in unserem Hotel, dem Jarvis Ramada, unser Zimmer nicht sofort beziehen. Gegen 11:15 Uhr Ortszeit sind wir dann zu Fuß die Stadt erkunden gegangen. In St. Mary Redcliffe fand gerade eine Messe statt, so dass wir später noch einmal wieder kamen.

St. Mary Redcliffe

St. Mary Redcliffe

Wir sind dann in Richtung Floating Harbour gelaufen und zu erst einmal zum Queens Square gekommen. In Bristol landet man immer wieder am Floating Harbour wenn man durch die Stadt wandert. Hier spielt sich sehr viel auf dem Wasser ab. Es gibt Wassertaxis, Motorbootfahrer, Kanuten und Ruderer. Sehr viele Restaurants liegen auch auf Booten. In solch einem Restaurantboot haben wir dann auch gegessen. Auf dem Dach, einer Ölhaut, waren viele Möwen unterwegs, deren Füße man durchschimmern sah.

Man hatte von dem Restaurant einen tollen Blick Richtung Castle Hill mit der Ruine. Dorthin sind wir dann auch als nächstes gelaufen. Die Ruine besteht nur noch aus den Mauern und einem Turm. Außenherum ist ein schöner Park.

St. Peters Church im Castle Park

St. Peters Church im Castle Park

Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir noch einen Abstecher zu St. Mary Redcliffe macht. Diese Kirche haben wir dann als nächstes in Ruhe besichtigt. Das ist eine absolut gigantische Kirche. Riesig groß, hell und sehr schön. Die Kirche ist auch sehr gut gepflegt und in Schuss gehalten. Gemeinsam haben wir dann eine Kerze auf unsere Ehe angezündet. Hoffentlich hält sie so gut, wie die Kerze brannte.

Anschließend sind wir dann doch wieder zurück ins Hotel, um unser Zimmer zu beziehen.Von unserem Zimmer aus sehen wir genau auf St. Mary Redcliffe. Julia hat erst einmal eine halbe Stunde geschlafen. Danach sind wir wieder losgezogen.

Die Temple Meads Station ist ein Bahnhof in Bristol. Direkt nebenan liegt das alte Bahnhofsgebäude, dass als Parkplatz und Festsaal genutzt wird. Die Temple Meads Station ist ein echt schöner Bahnhof, zumindest der alte Teil davon. In England ist es wie in Amerika, die Bahnsteige darf man nur mit Tickets betreten, weshalb wir auch nicht direkt an die Gleise konnten.

Nach einem kurzen Spaziergang sind wir bei den Temple Gardens angelegt. Hier steht die Ruine der Temple Church. Außer den Grundmauern steht hier nicht mehr besonders viel. Interessant ist, dass der Turm nicht gerade steht. Er fällt stark, vom Kirchenschiff weg, ab.

Eigentlich wollten wir jetzt in einem vom Reiseführer vorgeschlagenen Restaurant Essen gehen. Leider gab es das nicht mehr. Das bedeutet, dass wir noch eine Weile weitergewandert sind. Bei Julia läuft das dann immer so: „Wir sind doch schon in der Nähe von … das können wir jetzt auch noch anschauen. Dorthin ist es jetzt auch nicht weit, das nehmen wir auch noch gleich mit.“ So wurde es doch noch etwas später und wir waren zuvor noch am St. Nicholas Market, der zu war, aber auch die kleinen Gassen sind schön anzusehen. Direkt davor ist das Gebäude des Corn Exchange. Ein toller Altbau!

Wir sind dann auf einmal an einem großen Platz gelandet, auf dem es viele Wasserläufe mit Fontänen gab. Diese sind normalerweise mit klarem Wasser gefüllt. Irgendwer hat dann etwas Schäumendes in das Wasser gefüllt, so dass bald ein wunderschönes Schaumbad in einem der Becken stand. In den anderen Becken badeten Kinder. Das zeigt das tolle Wetter, das wir heute hatten.

Gemütlich sind wir dann zur Peros Bridge und darüber flaniert. Die Peros Bridge ist eine Fußgängerbrücke, die als Markenzeichen an jedem Geländer ein großes Horn hat. Da auf dem Queens Square irgendein Festival stattfand, haben wir überlegt dort zu essen. Als wir uns jedoch das Publikum angesehen haben, haben wir davon sehr schnell wieder Abstand genommen. Diese Menschen waren uns doch zu alternativ. Nach einigem Hin und Her haben wir uns dann für ganz einfache Falaffel zum Mitnehmen entschieden, die echt lecker schmeckten. Als Nachtisch haben wir uns noch ein Crepes gegönnt. Ralf hatte Malteser Schokostücke mit Schokosoße in seinem Crepes und Julia Apfelkompott mit Zimt.

Pero's Bridge

Pero's Bridge

Auf dem Rückweg sind wir am Old Vics Theatre vorbeigekommen. Wieder ein tolles Gebäude, aber davon gibt es in Bristol sehr viele. Insgesamt kann man sagen, in Bristol gibt es an jeder Ecke eine Kirche, nicht alle sind mehr nutzbar, aber nach wie vor als Kirche zu erkennen. Es gibt wunderschöne alte Gebäude, die auch toll restauriert sind, allerdings stehen zwischendurch Häuser, die sofort abgerissen werden müssten. Es wurden viele neue Häuserblocks gebaut und man findet auch viele Baustellen, die genau solche Projekte ausweisen. In dieser Stadt tut sich im Moment noch sehr viel.

Der weitere Rückweg führte uns noch am Llandoger Trow Pub vorbei. Dieser Pub ist dafür bekannt, dass Daniel Dafoe dort aus den Erzählungen eines Seemanns die Inspiration für seinen Roman „Robinson Crusoe“ bekam.

Nachdem wir im vorbeigehen immer wieder Musik vom Festival auf dem Queens Square gehört hatten, haben wir es schließlich nicht mehr ausgehalten und sind doch nochmal vorbei gegangen. Dort spielte eine wirklich sehr gute Swing-Band mit allen möglichen Instrumenten (die üblichen und außerdem auch Trompete, Klarinette, Akkordeon…). Die Musik haben wir uns dann von etwas weiter hinten noch ein wenig angehört, sind aber dann doch zum Hotel gegangen.

Hier in Bristol sind wirklich ständig Krankenwagen, Feuerwehr oder Polizei mit Martinshorn unterwegs. Es vergeht keine viertel Stunde ohne „tatü-tata“. Das ist schon ganz schön beängstigend.Das heißt für uns dann auch mit geschlossenem Fenster schlafen, da wir sonst nicht viel vom Schlafen haben. Außer dem Martinshorn sind jede Menge Möwen unterwegs, die auch ziemlich laut sein können. Das hören wir sogar noch in unserem Hotelzimmer.

Eine Antwort zu “Endlich Flitterwochen”

  1. Rainer und Andrea sagt:

    Jetzt kommen wir endlich auch dazu, Euren Blog zu lesen :-)
    Toll !
    Wir sind ja richtig live dabei.

    Seid Ihr sicher, dass es nicht die Möwen waren, die mit Tröten bewaffnet den Radau machten ?
    *gg*

    GLG

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