Dufftown nach Inverness

Mittwoch, 22.09.2010

Nach einem letzten Frühstück im Davaar B&B brachen wir von Dufftown Richtung Inverness auf. Zufällig sahen wir ein Schild Macallan-Destillerie. So kam es, dass wir dort einen Zwischenstopp einlegten und an der 10-Minuten später beginnende Tour teilnahmen. Außer uns waren noch drei Schweden dabei. Die Tour war interessant, nur leider durfte man hier in den Gebäuden mit Ausnahme des Lagers keine IMG_9066Fotos machen. Macallan ist eine größere Destillerie, hier wird der Großteil des Brandes in Sherry-Fässern gelagert. Besondere Abfüllungen gibt es kaum. Als Besonderheit wird jedoch der unverdünnte Brand gelagert, sonst wird in der Regel Wasser vor der Lagerung beigemischt.

Außerdem verwendet Macallen nur Gerste von seinen eigenen Feldern, da noch eine Farm dabei ist und bestimmten Bauernhöfen, wobei es sich zusätzlich um eine geschützte Sorte handelt, die nur von Macallen-Vertragsbauernhöfen angebaut werden darf.

Bei Macallan wird das Holz in Spanien gekauft und von dortigen Küfern zu Fässern verarbeitet, die dann einmal für die Sherry-Lagerung verwendet werden und anschließend zu Macallan kommen. Bei IMG_9072Macallan bekamen wir auch noch einmal eine sehr ausführliche Schilderung zur Fassherstellung und über die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die man aus Whisky herausschmecken kann.

Probieren durften wir hier einen 10-jährigen Whisky aus einem Sherry-Fass: Er war ok, aber nicht unser Favorit. Auch von deren Likör bekamen wir ein “Probiererle”, das Julia mochte, Ralf weniger. Es war sehr süß und schmeckte nach Honig und Ahornsirup. Kaufen werden wir auch den Likör sicher nicht.

Glen Grant war uns von vielen Einheimischen als schöne Tour empfohlen worden. Unser Fazit war, dass die Tour wenig spannend war, dafür Fotos überall erlaubt waren. Gelernt haben wir hier, dass DSC07051_gedrehthier die Brennblasen nie komplett ausgetauscht werden, sondern immer nur der kaputte Teil, um so  wenig wie möglich am Geschmack zu verändern. Bei Glent Grant werden die Whiskys teilweise schon nach fünf Jahren verkauft, was eine eher kurze Lagerungszeit ist. Der Hauptexportmarkt ist Italien, Besitzer der Destillerie ist auch Campari. Zum Versuchen gab es hier den Major’s Reserve, nur fünf Jahre gelagert und ziemlich scharf, und einen 10-jährigen, der schon besser war, aber auch keinen Einzug in unsere Hausbar finden wird.

Der Höhepunkt der heutigen Destillerien war Glen Moray. Dies ist eine kleine Destillerie bei der man überall hinschauen durfte, fotografieren IMG_9135 durfte und insgesamt eine super Atmosphäre herrschte. Die Tour wurde von Emma, einer jungen Schottin durchgeführt, von der sich Ralf fragte, ob sie überhaupt schon alt genug war, um selbst Whisky zu trinken. Emma verstand es, uns unterhaltsam und humorvoll durch die Destillerie zu führen. Hier durften wir auch alle Bereiche der Whisky-Herstellung kennenlernen und konnten viele Fotos schießen. Zum ersten mal sahen wir auch die “Zapfsäule”, wo der gebrannte Spirit in die Fässer zur Lagerung gefüllt wird.

IMG_9107 Außerdem konnten wir live beim Verladen der Fässer in einen LKW zuschauen und als uns die Lagerarbeiter bemerkt hatten, posierten sie noch ein wenig für die Kamera.

Abschließend durften wir auch hier etwas probieren:
Es gab einen 12-jährigen Whisky, der gut war. Noch besser war der 16-jährige, die Steigerung war ein Cask Strenght Port Finish. Generell können wir Glen Moray nur empfehlen, sowohl zum Trinken, als auch für eine Destilleriebesichtigung.

IMG_9161 In Elgin schauten wir uns die Ruine der Kathedrale an. Auch diese Kathedrale war bei der Reformation  zerstört worden, einzig das Kapitelhaus ist noch komplett erhalten. Auch wenn wir bereits zwei Ruinen von Kathedralen gesehen hatten, war diese dennoch sehenswert, weil insgesamt noch mehr stand.

St. Giles Kirk steht in der Innenstadt und wird von zwei weniger befahrenen Straßen umgegeben. Die Kirche ist recht groß, war aber geschlossen.

Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt erreichten wir unser nächstes Ziel: Gordon & MacPhail. Gordon & MacPhail ist eigentlich ein Feinstkostladen, bei dem man alles bekommt, auch Lindt Weihnachtsmänner und Ritter Sport Schokolade. Insbesondere handelt es sich hier um einen unabhängigen Whiskyabfüller, der auch Ausgefallenes verkauft, so z. B. eine Flasche  Whisky für 10000 Pfund. Man kann auch selbst den Auftrag geben, etwas abfüllen und mit einem Etikett versehen zu lassen. Den Text für das Etikett kann man frei wählen. Die Wurst- und Käseauswahl ist mit deutschen Geschäften überhaupt nicht vergleichbar.

In der Tourist Info haben wir noch eine Unterkunft für die nächste Nacht in Inverness gebucht und sind dann auf direktem Weg nach Inverness gefahren. Inverness ist vermutlich ganz schön, aber da es dann die ganze Zeit stark regnete, war unsere Lust, die Stadt noch zu erkunden sehr gering. Deshalb gingen wir noch bei einem Inder Namens Rajah essen. Das Essen war gut, der Service so na ja…

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